Illustration einer qualifizierten Migrantin, die eine riesige Hürde für den Empfang in Österreich überwinden muss

Zuwanderung: Ausländer rein!

Haben Sie in letzter Zeit vergeblich auf einen Elektriker gewartet, keinen Arzttermin bekommen oder das Restaurant Ihrer Wahl zur Essenszeit verschlossen vorgefunden? Sollte die Antwort Ja lauten, so ist das – leider – keine Überraschung. Der Fachkräftemangel hält an.

Fehlendes Personal ist längst kein individuelles Ärgernis mehr, sondern eine Gefahr für unseren Wohlstand. Das Problem wird sich noch deutlich vergrößern, denn die demografische Uhr tickt. Die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation wird bis zum Jahr 2030 rund 100.000 Personen aus dem Arbeitsleben fegen, erläutert Ökonom Martin Halla in unserer Titelgeschichte.

Dazu kommt die sich immer rascher verbreitende Einstellung, dass uns lange Arbeitszeiten unglücklich machen. Jedenfalls sinkt die Zahl der geleisteten Wochenstunden seit vielen Jahren kontinuierlich. Wie sich Wohlbefinden und Wohlstand in Zukunft ausgehen sollen, ist eine knifflige Frage. Wie weniger Erwerbstätige, die noch dazu weniger arbeiten, unser System erhalten sollen, ebenfalls.

Einhelliger Tenor der vom Pragmaticus befragten Experten: Wir müssen qualifizierte, arbeitswillige Menschen aus dem Ausland holen, um unsere Einkommen und Pensionen zu sichern. Doch gerade auf diesem Gebiet hat Österreich riesigen Nachholbedarf. Judith Kohlenberger sieht als oberste Baustelle die ausufernde Bürokratie, die eben jenen Menschen, die man vorgibt, ins Land holen zu wollen, unüberwindbare Hürden bereitet – und viele zum Weiterzug animiert. Rainer Münz hat analysiert, wie die Integration regulärer und irregulärer Zuwanderer in den österreichischen Arbeitsmarkt in den letzten Jahren funktioniert hat, und Ruud Koopmans schreibt über Alternativen zur irregulären Migration.

Außerdem: Porr-Chef Karl-Heinz Strauss beantwortet Fragen zu den unterschiedlichen Hürden, die sein Bauunternehmen bei der Beschäftigung von Ausländern erlebt und Migrationsforscher Thomas Liebig spricht im Podcast darüber, wie Arbeitsmigranten und -migrantinnen schon immer als Lückenbüßer für wirtschaftliche Engpässe benutzt wurden.

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