Warum der Goldwert schwanken kann

Gold präsentiert sich in Zeiten hoher Inflation als wertbeständig und genießt viel Vertrauen. Ein Blick in die Geschichte des Edelmetalls zeigt, was seinen Wert steigen und sinken lässt.

Nahaufnahme der Oberfläche eines Goldbarrens.
Ein Goldbarren. Dieser hier liegt in London. © Getty Images

Aktueller Goldpreis

Seit der Immobilien- und Finanzkrise 2008 begann der Goldwert zu steigen. Auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2011 stieg der Goldpreis besonders kräftig an, um nach 2012 bis Ende 2014 langsam zu sinken. Seitdem steigt der Goldkurs, der vorläufige Höhepunkt wurde im März 2022 erreicht, als eine Feinunze Gold bei über 1.800 Euro lag.

So schwer ist Gold

Ein Würfel aus purem Gold mit 37,3 Zentimeter Kantenlänge oder ein VW Golf IV, Baujahr 2001 (Leergewicht) – beide wiegen eine Tonne.

Wo am meisten geschürft wird

Die größten Goldproduzenten 2021 waren China, Australien und Russland.

Alles Gold dieser Welt

Das gesamte Gold, das je abgebaut wurde – 205.238 Tonnen – ergibt einen Würfel mit 21,99 Kantenlänge. Mit seinen aktuellen Maßen würde der Goldwürfel unter den Eiffelturm passen.

Schlag nach bei Krösus

Die älteste Münze wurde in Lydien, dem Herrschaftsgebiet von Krösus, gefunden und stammt aus dem 6. Jahrhundert vor Christus. Sie zeit einen Löwenkopf, der einem Stier gegenübersteht.

Mehr Big Mac für ein Gramm Gold

Der sogenannte Gold-Mac-Index zeigt an, wie viele Big-Mac man für ein Gramm Gold kaufen könnte. Heute würde man für dieselbe Menge Gold mehr Big Mac bekommen als gut zwanzig Jahre zuvor, im Jahr 2002. Für den Euro gilt allerdings das Gegenteil: Man bekommt heute weniger Big Mac für einen Euro als 2002. Der Euro hat im Vergleich zu Gold an Wert verloren.

Anker in der Geldschwemme

Den Gold-Standard gibt es nicht mehr, aber in Zeiten hoher Inflation stellt sich die Frage, welche Geldmengen noch durch die „harte Währung“ Gold gedeckt sind. Mit einem durch Gold gedeckten Anteil von knapp 3,5 Prozent haben die Länder des Euroraums relativ große Mengen durch Gold abgesichert.

Die Wege des Goldes

2021 wurde mehr als die Hälfte (55,2 Prozent) des geschürften Goldes zu Schmuck verarbeitet. Danach folgen private Investments (25 Prozent), Noten- und Zentralbanken (11,5 Prozent) und dann die Industrie (8,2 Prozent) .

Volle Tresore

Der Bestand an Goldbarren in der österreichischen und deutschen Nationalbank – also die Menge an Goldbarren, die tatsächlich vor Ort ist – ist in der österreichischen Nationalbank auf 7.200 Stück bemessen, in der deutschen Bundesbank liegen hingegen stolze 136.637 Goldbarren.

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