Strategien gegen den Personalmangel

Es muss keine große Lohnerhöhung sein: Flexible Arbeitszeiten, Sicherheit und Wertschätzung sind Arbeitnehmern ebenso wichtig. Die Ökonomin Andrea Weber erklärt im Video, was Unternehmen tun können, um Personalmangel vorzubeugen.

Eine Frau mit steht lächelnd auf einem Bürgersteig und hat ein Baby vor sich im Tragetuch. Sie hat außerdem einen Kartion umgebunden auf dem steht: Mummy says I cann be whatever I want to be except a nurse (or a tory). Das Bild ist Teil eines Beitrags über Ungleichheit.
Eine Frau demonstriert im Dezember 2022 in London für mehr Gehalt für Krankenhauspersonal und Pflegekräften angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten. © Getty Images

Eine direkte Beziehung von durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden und Personalmangel besteht nicht, sagt die Ökonomin Andrea Weber.

Zwar habe sich die durchschnittliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer rechnerisch reduziert, weil vermehrt Frauen in den Arbeitsmarkt eingetreten sind und häufiger als Männer Teilzeit arbeiten. Insgesamt haben sich die geleisteten Arbeitsstunden in den letzten Jahren eben durch die verstärkte Beteiligung von Frauen erhöht und sind im Steigen begriffen. Dennoch finden Betriebe oft nicht das Personal, das sie brauchen.

Vom Personalmangel sind in Österreich und Deutschland von der Pflegekraft über den LKW-Fahrer bis zum IT--Techniker fast alle Branchen mit allen Formen der Berufe und Tätigkeiten betroffen, insbesondere aber Handwerk, Pflege und Gewerbe. Für bestimmte Berufe wird versucht, ausländische Fachkräfte zu rekrutieren, wofür in Österreich eine Liste der Mangelberufe besteht. Zuwanderung, so die These eines unserer Dossiers, kann helfen den Personalmangel auszugleichen. Allerdings sind Zugewanderte mit vielen Hindernissen konfrontiert, wenn sie in Österreich arbeiten wollen.

Über Andrea Weber

Andrea Weber ist Mathematikerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Weber lehrte als Professorin an der Universität Mannheim und der Wirtschaftsuniversität Wien. Seit 2017 ist sie Professorin der Central European University. Gastprofessorin an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen und korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Andrea Weber ist Autorin des Pragmaticus.

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