Klima retten – eine Zeitfrage
Seit mehr als 40 Jahren wissen wir sehr genau, was auf uns zukommt. Passiert ist bisher nichts. Klimaforscher Gerhard Wotawa von GeoSphere Austria über die Gründe.
Dass die Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas das CO2 in der Atmosphäre und in den Ozeanen ansteigen lässt, ist seit den ersten Untersuchungen in den 1950er Jahren, die noch von den großen Ölkonzernen selbst in Auftrag gegeben worden waren, bekannt. In diesem Podcast erklärt Klimaforscher Gerhard Wotawa von GeoSphere Austria (zuvor ZAMG), wie Klimamodelle berechnet werden und warum aus dem Wissen bisher keine Gegenmaßnahmen wurden.
Der Podcast
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Akutelle Forschung zu den Veränderungen des Klimas hat gezeigt, dass viele planetare Grenzen bereits überschritten sind. Ein aktueller Global Tipping Points Report zeigt die Kippelemente des Klimasystems, die bereits in einem kritischen Stadium sind. Zu den gefährdeten Kippelementen gehört unter anderem der Amazonas-Regenwald oder auch die Nordatlantische Umwälzzirkulation, die unter anderem für das vergleichsweise stabile und milde Klima in Europa sorgt. Die größte Gefahr besteht dabei für die Ernährungssicherheit, da im Fall des Zusammenbruchs die Hälfte der weltweiten Anbauflächen für Weizen und Mais verloren geht. „Fünf große Kipppunkte drohen bereits jetzt durch die Erwärmung überschritten zu werden, und drei weitere drohen in den 2030er Jahren, wenn die globale Erwärmung 1,5°C überschreitet“, heißt es in dem Report.
Sollen Maßnahmen gegen den Klimawandel wirksam sein, müssen sie jetzt ergriffen werden. Wotawa geht von einem Zeitfenster von maximal zehn Jahren aus.
Über Gerhard Wotawa
Gerhard Wotawa ist Meteorologe und leitet den Bereich Daten, Methoden und Modelle bei Geosphere Austria.
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