Zehn erstaunliche Fakten über Ameisen

Ameisen sind berühmt für ihre enormen körperlichen Kräfte. Sie können das Zigfache ihres eigenen Gewichts herumschleppen. Jüngst entdeckten Forscher, dass es doppelt so viele der kleinen Krabbeltiere gibt wie bisher vermutet. Zehn Fakten über die Insekten.

Eine Ameise trägt eine Himbeere.
Krabbelnder Kraftakt: Ameisen können das Zigfache ihres Körpergewichts heben, ziehen und tragen. © Claudia Meitert

1. Die Geschichte der Ameisen

Ameisen gibt es seit 140 bis 168 Millionen Jahren; den modernen Menschen erst seit 300.000 Jahren. Beschrieben sind 15.000 Arten der kleinen Insekten; etwa doppelt so viele könnten es sein.

2. Wie viele gibt es?

Forscher gehen davon aus, dass es insgesamt 20 Billiarden (20.000.000.000.000.000) Ameisen gibt, doppelt so viele wie bisher vermutet. Bei einer Weltbevölkerung von acht Milliarden Menschen kommen also auf einen Menschen 2,5 Millionen Ameisen.

3. Leichtgewichte

Die trockene Biomasse von allen 20 Billiarden Ameisen auf der Welt beträgt 12 Megatonnen Kohlenstoff. Wenigstens in dieser Disziplin gewinnt der Homo sapiens: Wir bringen derzeit 60 Millionen Tonnen trockener Biomasse auf die Waage. Alle Menschen bringen 5-mal mehr trockene Biomasse als alle Ameisen.

4. Starke Typen

Ameisen können das 40-Fache ihres Körpergewichts tragen. Menschliche Kraftprotze schaffen höchstens das Zweieinhalbfache. Wären wir so fit wie die Tierchen, könnten wir ein Nashorn stemmen. Wenn Ameisen etwas hinter sich herziehen, schaffen sie das 17-Fache ihres Eigengewichts, beim Hochziehen das 12,5-Fache.

5. Viel zu tun

Im Leben der Ameisen ist nicht nur Kraft gefragt, sondern auch Ausdauer: Sie eliminieren Schädlinge, beseitigen, Aas, durchlüften den Boden und züchten Läuse, die sie gegen Feinde verteidigen und deren Zuckersekret sie essen.

6. Strenge Hierarchie

An der Spitze der Kolonie steht die Königin. Für jeden Bewohner darunter gibt es klare Aufgaben, die sich mit dem Alter ändern können; für die Bewachung der Anlage sind die Senioren zuständig. Die meisten Bewohner sind unfruchtbare Arbeiterinnen. Die männlichen Krabbeltiere haben die geringste Lebenserwartung, denn sie erfüllen nur den Zweck der Fortpflanzung. Nach dem sogenannten Hochzeitsflug sterben sie wenige Stunden oder Tage nach der Kopulation mit einer Jungkönigin. Je nachdem ob es nur eine Königin oder mehrere gibt, spricht man von Monogynie bzw. Polygynie.

7. Schöner Wohnen

Wie wir Menschen haben auch die Vertreter der „Weltmacht auf sechs Beinen“, so der Titel eines Buches der Biologen Susanne Foitzik und Olaf Fritsche, unterschiedliche Wohnformen für sich entdeckt: Manche Arten schütten Hügel auf oder basteln kunstvolle Nester aus Blättern in luftiger Höhe. Weberameisen zum Beispiel bauen ihr Zuhause, indem sie zuerst mit vereinten Kräften ein Blatt biegen und es so lange in dieser Position halten, bis die Blattränder miteinander verwebt sind. So entstehen stabile Nester mit vielen Räumen.

8. Muskeln zum Pflügen

Ameisen wirken zerbrechlich, sind aber wahre Kraftpakete. Man sieht die Muckis bloß nicht, weil sie unter dem Chitinpanzer liegen. Mit dieser Power wälzen sie auf einem Hektar Land jährlich rund 13 Tonnen Erde um und bringen Sauerstoff in den Boden.

9. Ameisenstraße

Auch Ameisen haben Stauprobleme. Ihre Straßen sind daher immer mindestens 2-spurig angelegt, wobei meist nur die Hauptspur verwendet wird. Übersteigt das Verkehrsaufkommen einen gewissen Schwellenwert, wird auf die Parallelspur ausgewichen.

10. So groß!

Titanomyrma war mit einer Länge von sechs Zentimetern und einer Flügelspannweite von fünfzehn Zentimetern eine stattliche Erscheinung. Die größte Ameise heute ist die Wanderameise Dorylus. Deren Königin misst gut fünf Zentimeter. Die kleinsten Ameisen haben nicht einmal eine Länge von einem Millimeter.

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