Bekocht werden für immer

Ein Grund für die Alterung Österreichs ist männlich, ledig, jung und sucht das putzlose Leben. Ein Podcast mit dem Forscher Norbert Neuwirth über die neuen Nesthocker.

Sommer am Alpsee im Allgäu: Drei junge Menschen baden während am Himmel dramatische Wolkenformationen zu sehen sind. Die Bildunterschrift lautet: Die Wahrscheinlichkeit, dass der junge Mann im Vordergrund nie heiratet und Kinder bekommt, ist hoch. „Es gibt den Trend, dass viele junge Erwachsene länger im Elternhaus bleiben, das sehen wir schon sehr lange“, sagt der Demographie-Forscher Norbert Neuwirth. Die neuen Nesthocker sind vor allem männlich. Das Bild ist Teil eines Podcasts mit dem Forscher Norbert Neuwirth von der Universität Wien, in dem es um die Gründe für die demographische Alterung der österreichischen Gesellschaft geht. Neuwirth hat festgestellt, dass jüngere Generationen immer seltener als Paar zusammenleben wollen oder heiraten. Viele trennen sich. Immer weniger bekommen Kinder.
Sommer am Alpsee im Allgäu: Die Wahrscheinlichkeit, dass der junge Mann im Vordergrund nie heiratet und Kinder bekommt, ist hoch. „Es gibt den Trend, dass viele junge Erwachsene länger im Elternhaus bleiben, das sehen wir schon sehr lange“, sagt der Demographie-Forscher Norbert Neuwirth. Die Trendsetter sind vor allem männlich. © Getty Images

Wie ein Damoklesschwert hängt die statistische Glocke der Demographie über den Pensions- und Sozialsystemen Österreichs: Immer weniger Menschen wollen als Paar zusammenleben und Kinder bekommen, nicht mal ein einziges. Österreich altert. Warum entscheiden sich immer mehr Menschen gegen eine Familie? Und tun sie das „freiwillig“?

Der Familien- und Demographieforscher Norbert Neuwirth hat die Ursachen der Alterung in Daten gefunden. Eine dieser Ursachen ist männlich, ledig, jung und sucht nach einem Leben, ohne kochen oder putzen zu müssen.

Der Podcast über den Trend zum Nesthocker

Es sind weit mehr Nesthocker als Nesthockerinnen. Ungefähr doppelt so viele.

Norbert Neuwirth über die Entstehung neuer Familienformen

Über Norbert Neuwirth

Der Familienforscher Norbert Neuwirth im Portrait. Das Bild ist Teil eines Podcasts mit dem Demographen, der darin darlegt, warum vor allem junge Männer zu Nesthockern werden. Der Trend hat Auswirkungen auf die Alterung und die Altersstruktur der österreichischen Bevölkerung. Den Trend gibt es auch in anderen europäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich, wo die Geschlechterrollen auch in der gelebten Realität egalitärer sind und es eine bessere frühkindliche Betreuung gibt.
Norbert Neuwirth. © Institut für Familienforschung / Christine Geserick

Norbert Neuwirth ist Sozialwissenschaftler am Institut für Familienforschung an der Universität Wien, Ökonom und leitet das Generations- und Gender-Programm (GGP), das von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) durchgeführt wird. Neuwirth betreut unter anderem die Datenerhebung in Österreich. Dafür kooperiert er mit dem Vienna Institute of Demography (VID) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In diesem Rahmen ist zuletzt die Studie Familien in Österreich. Partnerschaft, Kinderwunsch und ökonomische Situation in herausfordernden Zeiten unter der Ägide Neuwirths erschienen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der quantitativen Analyse sozialer Prozesse.

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