Wie lange werden Sparer noch bestraft?
Geld auf einem Sparkonto bedeutete für frühere Generationen Sicherheit. Heute machen Niedrigzinsen Sparer ärmer. Es ist an der Zeit, den guten Ruf des Sparens wiederherzustellen.
Dieser Report erschien am 15. August 2019 auf Geopolitical Intelligence Services.
Auf den Punkt gebracht
- Die Ausgangslage. Wir befinden uns seit Jahren im Bereich der Niedrigzinsen. Der Leitzins kratzt an der Null und sparen macht im Moment ärmer.
- Umstrittenes Warum. Die EZB sieht strukturelle Gründe für die dauerhaft niedrigen Zinsen. Sie wird beschuldigt, private Sparer auf Kosten des Staates zu enteignen.
- Dauerhaft niedrig. Die Zinsen werden dauerhaft niedrig bleiben. Die Senkung des Leitzinses in wirtschaftlich schlechten Zeiten wird daher nicht mehr möglich sein.
- Wechsel der Perspektive. Sparen ist kein Konsumverzicht und bedeutetet keine Abstinenz vom Wirtschaftskreislauf. Es ist in erster Linie ein Investitionsakt.
Für Otto-Normalsparer war das vergangene Jahrzehnt frustrierend. Durch die extrem niedrigen und bisweilen sogar leicht negativen Zinssätze gab es keine Möglichkeit, eine angemessene Rendite auf das Ersparte zu erzielen. Frühe Generationen konnten sich noch einen gewissen Wohlstand aufbauen, indem sie Geld auf einem Sparkonto anlegten. Heute ist das nicht mehr möglich. Andere Formen des Sparens bieten zwar höhere Renditen, sind aber oftmals unsicher. Was die Sparer in unsicheren Zeiten wie diesen aber vor allem wollen, sind sichere Anlagen. Diese sind chronisch knapp und bringen nicht unbedingt den erwünschten Ertrag. Im Gegenteil: An ihnen festzuhalten, kann teuer sein. Deshalb lautet die Frage: Wie lange werden Sparer noch bestraft?
Point of no Return
Vor einigen Jahren schien es, als ob mit der wirtschaftlichen Erholung, auch eine Normalisierung der Geldpolitik einhergehen könnte. Denn Jahre der Anleihekäufen, insbesondere in der Eurozone, hatten die kurzfristigen Zinssätze auf ein Rekordtief gedrückt.
Das wahrscheinlichste Szenario ist ein dauerhaft niedriges Zinsniveau bei gleichzeitig niedrigem Wachstum.
Als die Wachstumsraten der Eurozone im Jahr 2017 mit 2,4 Prozent ein Zehnjahreshoch erreichten, schien diese Taktik aufzugehen. Sparer konnten auf eine Wende im katastrophalen Finanzkreislauf hoffen. Dieser hatte 2008 mit dem weltweiten Zwangsabbau von Schulden begonnen. Prominente Ökonomen wie Charles Goodhart gingen davon aus, dass die langfristigen Zinsen in den entwickelten Volkswirtschaften bereits im Jahr 2025 zu ihren historischen Stabilitätswerten von 2,5 bis 3,0 Prozent zurückkehren würden.
Heute erscheint das optimistische Szenario, das auf dem Bild einer zyklischen Wirtschaft basiert, wenig überzeugend. Die Wachstumsdynamik hat nicht lange angehalten und die aktuellen Wirtschaftsprognosen der EU sehen nicht gerade rosig aus. Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) mussten ihre makroökonomischen Prognosen nach unten korrigieren. Ein „Low-for-long“-Szenario mit dauerhaften Zinssätzen, die auf Null stehen oder leicht negativ sind, kombiniert mit einem niedrigen Wirtschaftswachstum, sind mittlerweile eindeutig am wahrscheinlichsten.
Zur Mittelmäßigkeit verdammt
Die scheidende Geschäftsführerin des IWF, Christine Lagarde, hat diesen Zustand einmal als „neues Mittelmaß“ bezeichnet, das fortan die „neue Normalität“ sein werde. Dagegen sprechen andere Wirtschaftsexperten von einer „säkularen Stagnation“, eine lange Phase geringen Wachstums. Sie sind der Ansicht, dass die Zinssätze – über konjunkturelle, also krisenbedingte, Faktoren hinaus – aus strukturellen Gründen weiter sinken werden. Seit Mitte der 1980er-Jahre hat die Kombination aus schleppenden Produktivitätswachstum, ineffizienten Arbeitsmärkten, Mangel an Investitionen und Innovationen, sowie einer alternden Bevölkerung in den entwickelten Volkswirtschaften, die Voraussetzungen für eine globale „Niedrigwachstumsfalle“ geschaffen. Das Debakel von 2008 trug sein Übriges dazu bei.
Seit Jahren schiebt die EZB die „säkulare Stagnation“ vor, um sich gegen den Vorwurf zu wehren, dass ihre ultralockere Geldpolitik eine Steuer auf private Ersparnisse erhebt. Im Jahr 2015 gab sie eine offizielle Studie in Auftrag, um darzustellen, dass ihre Politik die Sparer nicht „enteignet“.
Niedrige Zinsen
2008 | Durch die Finanzkrise setzt ein katastrophaler Wirtschaftskreislauf aus niedrigen Zinsen und gleichzeitiger Konsumzurückhaltung ein. |
2011 | Eine junge Generation an Ökonomen innerhalb des IWF liebäugelt mit dem Negativ-Leitzins. |
2015 | Die EZB startet ihr Quantitative-Easing-Programm. |
2016 | Der Leitzins der EZB fällt auf null und verbleibt dort auch erstmal. |
2017 | Die Wachstumsrate der Eurozone erreicht mit 2,4 Prozent ein künstliches Zehnjahreshoch. Manche Ökonomen erwarten daher bereits im Jahr 2025 wieder das historisch übliche Zinsniveau. |
2019 | Die Hoffnung auf eine Erholung der Zinsen bewahrheitet sich nicht. Ein Szenario mit niedrigen Zinssätzen und wenig Wachstum sind am wahrscheinlichsten. |
Angstsparen
Folgeberichte der EZB schieben vor, dass die Sparer selbst für die langfristig niedrigen Zinsen und das mittelmäßige Wirtschaftswachstum verantwortlich sind. Denn: Die Europäer sparen schlicht zu viel. In Krisenzeiten sind die Menschen anfällig für das, was EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch das „ricardianische Angstsparen“ nennt: Anhaltend niedrige Zinsen können die Sparfreudigkeit erhöhen, anstatt sie zu bremsen – in Anlehnung an den britischen Ökonomen David Ricardo.
Ein Grund dafür könnte sein, dass die Sparer in Zeiten großer Unsicherheit versuchen, eine Rücklage für den Notfall zu bilden, anstatt Zinsen zu erhalten. Jüngste Eurostat-Daten zur Entwicklung der Sparquote von privaten Haushalten nach der Krise scheinen diesen Trend vor allem für Deutschland, Luxemburg, die Niederlande und Schweden zu bestätigen.
Ob es sich um Haushalte handelt, die fieberhaft nach knappen, sicheren Vermögenswerten suchen, oder um Konzerne, die nicht aus dem Finanzsektor stammen und Bargeld in ihren Bilanzen anhäufen: Die Wirtschaftsakteure stehen im Verdacht, das zu beschleunigen, was der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve, Ben Bernanke, abschätzig als „globale Ersparnisschwemme“ bezeichnete – sprich das Pendant zu einem „globalen Investitionseinbruch“. Es heißt, dass das umsichtige Verhalten der Sparer schlecht für die Wirtschaft sei. Ihnen wird vorgeworfen, mit dem Horten von Geld, das anderweitig gewinnbringend angelegt werden könnte, zu einem weltweiten Rückgang der langfristigen Zinsen beizutragen.
Bei einer langfristigen Zinsgestaltung spielen zweifellos wirtschaftliche und demografische Faktoren eine wichtige Rolle. Dennoch ist die Art und Weise, wie die EZB die monetären Einflüsse auf die Zinssätze rhetorisch minimiert, verblüffend. Die Argumentation der Bank impliziert, dass ihre massiven Konjunkturprogramme der letzten Jahre, die den europäischen Volkswirtschaften Liquidität in Billionenhöhe verschafften, nur die kurzfristigen Zinssätze betrafen, die, so die Bank, „für die große Mehrheit der Sparer nicht entscheidend“ seien. Dabei bleibt völlig unklar, warum und wie, die von der Zentralbank induzierten kurzfristigen Zinssätze, zu höheren Investitionen führen sollten.
Die Entscheidung der Politik
Auch wenn man sich weigert, an den Determinismus der These von der „säkularen Stagnation“ zu glauben, erscheint das „Low-for-long“-Szenario noch immer als das plausibelste. In naher Zukunft werden die Zinssätze auf einem Rekordtief bleiben. Aber nicht aufgrund eines Naturgesetzes, sondern wegen politischen Entscheidungen.
Null-Prozent-Zinsen helfen der Politik, wenn sich eine Schuldenfalle abzeichnet. Niemand will eine Zinserhöhung (außer die Sparer), denn dieser Umstand würde höhere Zinsen für öffentliche und private Schulden bedeuten. Was erstere betrifft, so könnten die Folgen für die nationalen Haushalte erheblich sein. Aber eben auch die Zahlungsfähigkeit von Staaten und damit die globale Finanzstabilität könnten auf dem Spiel stehen.
Da die Schuldenquote vieler Länder nach wie vor Anlass zur Sorge gibt, dürften die Schuldenabbaustrategien wohl auch in den kommenden Jahren ganz oben auf der Prioritätenliste der EU bleiben. Und die „finanzielle Repression“ wird mit Sicherheit eine der bevorzugten Maßnahmen bleiben. Bis vor einigen Jahren verstanden Wirtschaftsexperten unter diesem Begriff noch eine Politik, die es den Zentralbanken erlaubt, die Staatsschulden zu liquidieren – entweder durch eine Niedrighalten der Zinssätze oder durch Ansteuern einer höheren Inflation.
Sparer „einfangen“
Heute wird die „finanzielle Repression“ zunehmend als intelligentes Instrument zur Umsetzung „makroprudenzieller Regulierung“, also zur Begrenzung der Risiken für das Finanzsystem als Ganzes“, dargestellt. Sie hat in Folge der Krise neue Anhänger gefunden. Das gilt insbesondere für eine Gruppe von IWF-Ökonomen. Sie haben in eine Reihe von Studien veröffentlicht, in denen den Regierungen empfohlen wird, die inländischen Sparer durch eine Politik nahe dem Nullzins (sprich: durch Unterbezahlung) „einzufangen“. Die Strategie wird als praktischer und bequemer Weg vorgestellt, um die höchste Staatsverschuldung, die die Welt je gekannt hat, in den Griff zu bekommen.
Das konfiszieren von Erträgen aus Ersparten, zur Tilgung von globalen Schulden, könnte eine außergewöhnliche Maßnahme sein, die an außergewöhnliche Umstände angepasst ist. Politische Entscheidungsträger, die mit chronisch angeschlagenen Volkswirtschaften zu kämpfen haben, erwägen immer häufiger leicht negative Zinsen – auch über längere Zeiträume.
Da gibt es aber ein Problem: Liegen die Zinssätze zu nahe an der Null, wird klassische Geldpolitik unwirksam. Sollte es zu einem massiven Konjunktureinbruch kommen, können die Zentralbanken keine weiteren Einschnitte vornehmen, ohne noch stärker in den negativen Bereich zu geraten.
Zahlen & Fakten
- 0,0 Prozent beträgt der Leitzins der EZB seit März 2016.
- Zwischen 3 und 6 Prozent liegt laut einer IWF-Studie die durchschnittlich notwendige Zinssenkung zur Rettung der Wirtschaft aus einer Rezession.
- -4,5 Prozent Zinsen, also ein Negativzins würden bedeuten, dass ein Sparkonto mit 10.000 Euro jährlich um 450 Euro schrumpft.
Die Null durchbrechen, ab ins Minus
Während die Eurozone auf eine weitere Rezession zusteuert, steht die EZB vor einem Dilemma: Entweder lässt sie die Leitzinsen deutlich unter die psychologische Null-Grenze fallen und nimmt die Schuld für die Enteignung der Sparer auf sich, oder sie weigert sich weiterhin, dies zu tun und wird für die nur schleppend verlaufende Erholung der Wirtschaft verantwortlich gemacht.
Christine Lagarde übernahm im November 2018 das Amt der EZB-Präsidentin von Mario Draghi. Es ist nicht klar, welchen Weg sie einschlagen wird. Unter ihrer Führung des IWF, die 2011 begann, hat eine junge Generation von Ökonomen – darunter Ruchir Agarwal und Miles Kimball – die Durchsetzung eines ausgeprägten Negativ-Leitzinses entschlossen verteidigt. Wird Frau Lagarde in ihrer künftigen Position diese zinspolitischen Empfehlungen annehmen? Oder wird sie Mario Draghis Strategie der Geduld, Beharrlichkeit und Umsicht fortsetzen?
Ausgeprägte Negativzinsen wären in Europa nur schwer durchzusetzen. Die Sparer würden viel verlieren. Würde man beispielsweise die Zinsen auf minus 4,5 Prozent festlegen (die durchschnittlich notwendigen Zinssenkungen zur Rettung einer Wirtschaft aus der Rezession, liegen laut einer Studie des IWF, zwischen drei und sechs Prozentpunkten), würde ein Sparkonto mit zehntausend Euro jährlich um 450 Euro schrumpfen. Mit ziemlicher Sicherheit würden die Sparer ihr Geld sofort abheben und einen Banken-Run auslösen – inklusive aller Konsequenzen für die finanzielle Stabilität. Wie ließe sich ein solches Szenario vermeiden?
Lösungsmöglichkeiten
In einem kürzlich erschienenen Arbeitspapier beleuchten Ruchir Agarwal und Miles Kimball Lösungen, die ausgeprägte Negativzinssätze möglich machen. Die erste, als „sauberer Ansatz“ („clean approach“) bezeichnete Lösung, würde einen Wechselkurs zwischen Papiergeld und elektronischem Geld (Bankeinlagen) einführen. Mit anderen Worten: Bargeld und Einlagen würden wie unterschiedliche Währungen behandelt. Der „Negativzinssatz für Papierwährung“ (Paper Currency Interest Rate, PCIR) wird als neue politische Variable dargestellt, um Einleger von Barabhebungen abzuhalten. In diesem Zusammenhang werden ergänzende Maßnahmen erörtert, die von der Einführung von Mengenbeschränkungen für Bargeld bis hin zu dessen völliger Abschaffung reichen. Grund: In bargeldlosen Gesellschaften scheinen ausgeprägte Negativzinsen am besten zu funktionieren.
Bisher haben die Sparer die ihnen auferlegten Verluste zähneknirschend hingenommen.
Sollte es zu viele rechtliche Hürden geben, schlagen die Autoren (als zweitbeste Option) eine Art „Nutzungsgebühr“ vor. Dabei werden die Zentralbanken aufgefordert, von den Handelsbanken eine Gebühr für die kumulierten Nettoabhebungen über einen bestimmten Zeitraum zu erheben. Die Handelsbanken würden diese Kosten anschließend an ihre Kunden weitergeben.
Die neue Moral
Bislang nahmen Sparer ihre Verluste, die ihnen durch eine moderate „finanzielle Repression“ auferlegt wurde, zähneknirschend hin. Aber werden sie es auch dann noch tun, wenn die Negativzinsen unter ein erträgliches Niveau fallen?
Die IWF-Forscher drängen darauf, dass die von ihnen diskutierte sparerunfreundliche Politik – wenn sie denn umgesetzt werden sollte – durch effiziente Kommunikationsinstrumente unterstützt werden muss, um eine breite politische und gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Damit die Sparer nicht auf die Barrikaden gehen, schlagen sie vor, einkommensschwache Haushalte zu subventionieren. Sozusagen eine Hilfsmaßnahme, die darin besteht, arme Familien für die Verluste ihrer Ersparnisse zu entschädigen.
Sparen ist in erster Linie ein Investitionsakt und für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum unverzichtbar.
Wie solche Umverteilungsprogramme aussehen könnten, möglicherweise in Form einer „Strafsteuer“, die den wohlhabenden Sparern auferlegt wird, wird nicht näher erläutert. Dennoch steckt in dieser Argumentation ein kaum verhohlener keynesianischer (und sogar neomarxistischer) Unterton. Es wird erwartet, dass Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen eine höhere Ausgabebereitschaft haben (und damit die Wirtschaft ankurbeln) als gut verdienende Haushalte und Unternehmen, die – im Gegenteil – vermutlich eine höhere Sparneigung haben (und damit der Wirtschaft schaden).
Wenn es darum geht, die richtigen Anreize für ein, wie der Notenbanker Mersch es nennt, „verantwortungsbewusstes Verhalten in einem Niedrigzinsumfeld“ zu schaffen, dann sind es meist die Spitzenverdiener, die ins Visier genommen werden. Also jene, denen vorgeworfen wird, die globale Sparschwemme zu verschärfen, und die als vermeintliche Quelle von Einkommens- und Vermögensungleichheit gelten.
Sparen ist unverzichtbar
Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken befürchtet, dass erfahrene Sparer auf der Suche nach Renditen und alternativen Finanzierungsformen in immer risikoreichere Gewässer, außerhalb des stark regulierten (und daher relativ sicheren) Bankensektors gezogen werden. Der Verwaltungsrat fordert eine verstärkte Aufsicht über die Risiken, die sich aus bankähnlichen Aktivitäten im Nichtbankensektor ergeben. Dabei wird indirekt davon ausgegangen, dass die Menschen zu kurzsichtig sind, um ihr eigenes Geld vernünftig anzulegen.
Was in der Tat kurzsichtig ist: wie abschätzig viele Politiker und Ökonomen unserer Zeit das Konzept des Sparens betrachten. Sparen ist nicht gleichbedeutend mit einem Konsumverzicht und damit mit einer Abstinenz vom Wirtschaftskreislauf, sondern in erster Linie ein Investitionsakt und daher für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum unverzichtbar.
Im aktuellen politischen Diskurs werden Begriffe wie Sparen und Wohlstand so behandelt, als wären sie die schlimmsten Fälle von Keynes „Sparparadoxon“. Während einige von Keynes legendären Ausdrücken, wie zum Beispiel „euthanasia of the rentier“, heute schockieren würden, scheinen die Ideen dahinter viele zeitgenössische Wirtschaftswissenschaftler und Politiker anzusprechen.
Conclusio
Frühere Generationen konnten de facto risikofrei ihr Erspartes vermehren. Seit die großen Notenbanken die Zinsen historisch niedrig halten, verlieren konventionelle Sparer Geld. Dieser Zustand ist kein Naturgesetz, sondern politisch herbeigeführt. Wer sich Geld zur Seite legt, gilt im aktuellen Diskurs als kurzsichtig. Tatsächlich ist Sparen in der Regel kein dauerhafter Konsumverzicht, sondern ein Investitionsakt. Wer heutzutage anlegen will, muss auf weniger regulierte Bereiche als den klassischen Bankensektor ausweichen.