Der weihnachtliche Pakete-Wahnsinn

Egal ob beim Christkind oder Weihnachtsmann bestellt: Immer mehr Geschenke kommen vor Weihnachten als Pakete mit der Post. Das festliche Ausliefern in Zahlen.

Illustration mehrerer Paketstapel und eines Postboten. Das Bild illustriert einen Beitrag über die vielen extra Pakete vor Weihnachten.
Vor Weihnachten geht es bei Paketdiensten weniger besinnlich zu. © Christina Mühlhöfer

Weihnachtsbonus

Im letzten Jahresviertel 2022 wurden 96 Millionen Pakete innerhalb Österreichs zugestellt – ein neuer Rekordwert. Vor Weihnachten stieg die Anzahl der Lieferungen um rund 15 Prozent an.

Im Vergleich über einen längeren Zeitraum fällt auf, dass das höhere Paketaufkommen im vierten Quartal nichts Außergewöhnliches ist und direkt auf das Weihnachtsgeschäft zurückzuführen ist. Allerdings steigt die Anzahl der Paketsendungen (von 260 Millionen im Jahr 2020 auf 325 Millionen im Jahr 2022) sowie der damit erzielte Umsatz (2020: 854 Millionen Euro, 2022: 1,054 Milliarden Euro).

Die Post bringt allen was

Die Österreichische Post stemmt den Löwenanteil der Paketflut: Allein im Jahr 2023 rechnet die Post mit einem Aufkommen von 200 Millionen Paketen. Im Vergleich zum letzten Jahr vor Corona 2019 ist das ein Plus von 57 Prozent. Die langen Lockdowns im Jahr 2020 sorgten gegenüber dem Vorjahr schon um einen Anstieg von 31 Prozent.

Der Kreislauf der Pakete

Der erste Schritt, den ein Paket durchläuft, beginnt im Logistikzentrum. Für die österreichische Post arbeiten dort im Normalbetrieb rund 2.700 Mitarbeiter. In der Vorweihnachtszeit wird das Personal um bis zu 25 Prozent verstärkt.

Der Fuhrpark der Post besteht ziemlich konstant aus etwa 10.000 ein- und zweispurigen Fahrzeugen. Hier hat sich in den vergangenen Jahren weniger die Anzahl, sondern mehr die Art der Fahrzeuge verändert. Verbrennungsmotoren werden zunehmend durch E-Fahrzeuge ersetzt, Fahrräder und Mopeds durch E-Bikes, E-Mopeds, E-Trikes oder E-Quads, die allesamt auch mehr Platz für Pakete haben. Bis Ende des Jahres 2023 wird die Post somit 4.000 E-Fahrzeuge im Einsatz haben. Zur Weihnachtszeit werden auch Reservefahrzeuge reaktiviert, wodurch die Flotte um ca. 2,5 Prozent größer wird.

Bei der Post sind 12.000 Zusteller tätig. Vor Weihnachten wird wegen der vielen Pakete mit rund sechs Prozent mehr Personal gerechnet.

Die Paketzusteller führen pro Schicht rund 125 Pakete in einem Fahrzeug aus, in der Regel wiegen diese 2-4 kg. Vorrangig geht es hier um übliche Online-Bestellungen, also Kleidung, Elektronik, Bücher, etc.

Die Post wickelt pro Jahr ca. 20 Millionen Retourenpakete ab. Die Zahl ist über die vergangenen Jahre trotz des hohen Paketwachstums relativ konstant geblieben, da die Händler ihre Produktbeschreibungen regelmäßig verbessern, schließlich wäre es ja auch in ihrem Sinne, die Anzahl der Retouren so gering wie möglich zu halten.

Die Retourenquote schwankt zwischen Null und 50 Prozent, das hängt immer von der Produktkategorie ab (Bücher, Elektronik und Einrichtungsgegenstände werden seltener retourniert, Schuhe und Mode tendenziell häufiger). Im Schnitt liegt die Retourenquote bei zehn bis 15 Prozent.

Die kleinen Helferlein der Post

Da sich die Hochsaison nicht mit den Sendungsmengen unter dem Jahr vergleichen lässt, setzt die Post zur Weihnachtszeit verstärkt auf externe Hilfe. Rund 50 Firmen unterstützen die Post österreichweit bei Kapazitätsengpässen allein in der Sortierung. Insgesamt hat sich die Anzahl der Unterauftragnehmer in den letzten Jahren leicht erhöht.

Wer die Pakete vor Weihnachten bringt

Jedes zweite Paket, das in Österreich zugestellt wird, haben Mitarbeiter der Post in Händen gehalten.

Nur jedes vierte Paket, das ins Ausland geschickt wird, geht über die Post. Den größten Anteil an internationalen Sendungen übernimmt GLS. Der Rest der Pakete wird von österreichischen Ablegern internationaler Paketzustellern wie DPD, UPS und DHL abgewickelt.

Postdienstleister mit verstärkten Investitionen

Seit der Corona-Pandemie gibt es ein erhebliches Wachstum in den jährlichen Investitionen aller Postdienstleister. Der größte Investitionssprung kam zwischen 2020 und 2021 von 150,5 Millionen auf 210,3 Millionen – ein Plus von knapp 40 Prozent.

Deutsche bestellen am meisten

Betrachtet man das Pro-Kopf-Paketaufkommen, belegt Österreich den dritten Rang. Stolze 25 Pakete pro Österreicher werden bearbeitet. Nur in den Niederlanden (37) und Deutschland (50) werden mehr Paketsendungen pro Kopf bearbeitet.

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