Die zweitgrößten Religionen
In jedem Land gibt es eine dominierende Religion. Doch welche sind die zweitgrößten Konfessionen – und wo wohnen die meisten „Ungläubigen“?
In den USA ist das Judentum zahlenmäßig die zweitwichtigste Religion. In vielen Staaten Nordafrikas und in Indonesien sind Christen die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Und in weiten Teilen der Welt sind Volksreligionen auf Platz zwei. Als Christen gelten Katholiken, Evangelikale, Anglikaner, Orthodoxe und auch Zeugen Jehovas. Die Muslime bestehen grundsätzlich aus Sunniten und Schiiten, die wiederum eine Vielzahl an Ausrichtungen aufweisen.
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Zweitgrößten Religionen in Amerika
Fast zwei Drittel der US-Amerikaner bezeichnen sich im weitesten Sinne als Christen. Somit kommen Juden, mit nur zwei Prozent der Bevölkerung auf Platz zwei, noch deutlich vor Moslems, Buddhisten und Hindus, die jeweils nur ein Prozent der Bevölkerung ausmachen. Damit gibt es weitaus mehr bekennende Atheisten und Agnostiker mit rund 14 Prozent als alle nicht-christlichen Konfessionellen zusammen.
In Brasilien bekennen sich immerhin zwei Prozent der Bevölkerung zu einer der traditionellen Volksreligionen, wie Candomblé, eine afro-brasilianische Religion mit Wurzeln in westafrikanischen Traditionen, die den Glauben an eine Vielzahl von Gottheiten beinhalten.
Zweitgrößte Religion in Eurasien und Afrika
In Europa ist das Bild ziemlich deutlich: Muslime bilden die zweitgrößte Gruppe, zumindest in Westeuropa. Allerdings ist ihr Anteil vergleichsweise gering – trotz der Aufnahme so vieler Flüchtlinge aus islamischen Ländern. Laut der Forschungsgruppe Weltanschauungen FOWID in Deutschland machten konfessionsgebundene Moslems im Jahr 2022 weniger als vier Prozent der Bevölkerung aus. Der Anteil von Moslems wird in Umfragen notorisch überschätzt. Im Jahr 2016, in Folge der Flüchtlingskrise, schätzten Befragte in Deutschland den Anteil der Muslime auf über ein Fünftel, also mehr als fünfmal so hoch wie den wahren Wert.
Wo die meisten Nicht-Religiösen leben
In Ländern, die vom Kommunismus geprägt waren oder es immer noch sind, bilden die Atheisten die größten (Un-)Glaubensgemeinschaften. In Japan bezeichnet sich eine Mehrheit als „Mushūkyō“ wörtlich übersetzt „ohne Religion“. Diese Personen ordnen sich nicht einer bestimmten organisierten Religion zu, obwohl sie möglicherweise religiöse oder spirituelle Praktiken und Glaubensvorstellungen haben. Dies kann auch den Glauben an Shinto-Geister beinhalten.