Österreichs Flächenverbrauch in Zahlen
In Österreich werden jährlich rund 40 km² Fläche verbraucht. Hier sehen Sie, wie sich der versiegelte und unversiegelte Flächenverbrauch in Österreich aufteilt.
Bauboom: Ob Straßen, Häuser oder Betriebsanlagen: Der Mensch drängt die Natur zurück. Alle Versuche, die Versiegelung zu bremsen, sind bisher gescheitert. Flächenverbrauch und Flächenwidmung sind in aller Munde, insbesondere wie man die vorhandene Fläche künftig nicht nur am effizientesten, sondern auch nachhaltig nutzen kann.
Mehr Zahlenspielereien
Wohnen und Leben
Hier sind die Arten der Bodennutzung in einem typischen österreichischen Dorf dargestellt. Verkehrsflächen, Gebäude, aber auch Gewässer sind maßstabgetreu abgebildet. Den größten Teil machen mit 43 Prozent Gartenflächen, gefolgt von Straßen (mit 38,2 Prozent) aus. All diese Flächen stehen für neue Verwendungen in der Regel nicht zur Verfügung. Auch deshalb ist der Verbrauch freier Flächen so hoch.
Aktuelle Freiflächen
Bei aller berechtigten Kritik: Österreich besteht überwiegend aus unversiegeltem Land. In der österreichischen Landschaft dominieren Wälder, Äcker, Wiesen, Weiden und Alpen. Sie machen zusammen knapp 80 Prozent der Flächen in Österreich aus.
Bodenunkultur seit 2001
Der jährliche Flächenverbrauch (in Quadratkilometern) geht zwar zurück, die angestrebte Obergrenze (in Rot) wird dennoch deutlich überschritten. Bis zum Jahr 2030, soll laut Regierungsprogramm von 2020, eine „Reduktion des Flächenverbrauchs auf netto 2,5 Hektar pro Tag“ erfolgen.
Die Versiegelung erstickt das natürliche Bodenleben und bedeutet daher den dauerhaften Verlust biologisch produktiven Bodens für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für Erholungsnutzungen, Abbauflächen und Deponien.
Nicht nur heimisches Problem
Der Flächenverbrauch und die damit einhergehende Flächenversiegelung sind dabei nicht nur ein österreichisches Problem.
Die 2021 im Rahmen den Green Deal vorlegte EU-Bodenstrategie der Europäischen Kommission ist ein wichtiger Teil der EU-Biodiversitätsstrategie 2030. Das Ziel ist der sogenannte „Netto-Null-Flächenverbrauch“, der vorsieht, dass „bis 2050 alle Ökosysteme der Welt wiederhergestellt werden, widerstandsfähig sind und angemessen geschützt werden“. Wird also eine Fläche verbraucht, muss dieser Verbrauch an einer anderen Stelle ausgeglichen werden. So sollen Brachflächen beispielsweise renaturiert und als Anbauflächen genutzt werden.