5 überraschende Fakten zum Kino

Oscar wer? Vor kurzem wurden wieder die Academy-Awards verliehen, aber der Einfluss der US-Filmindustrie schrumpft seit vielen Jahren. Die größten Märkte sind mittlerweile China und Indien – und dort lockt Hollywood kaum jemanden ins Kino.

Ein illustrierter Vorhang öffnet den Blick für eine überdimensionierte illustrierte Filmrolle.Das Bild illustriert einen Beitrag über das Kino.
Vorhang auf für gesammelte Fakten zur internationalen Filmindustrie. © Florence Bouchain

Die globale Filmindustrie floriert wie eh und je. Trotzdem erleben Kinobetreiber im Westen schwere Zeiten. Die Zukunft der Lichtspiele liegt vor allem in anderen Teilen der Welt. Fünf spannende Fakten:

1. Weniger Kinobesuche

In den 1980-Jahren nahm die Zahl der Kinobesucher in Österreich ab, in den USA stagnierte sie. Doch um die Jahrtausendwende erlebte die Filmindustrie ein Revival. 2002 gingen Amerikaner fünfmal im Jahr ins Kino – zu sehen waren damals Spiderman, Harry Potter und Star Wars. DVD, Blu-Ray, Streaming und HDTV verlagerten das Kino jedoch zunehmend in die eigenen vier Wände. Der Einbruch durch die Pandemie hat den Abwärtstrend beschleunigt.

2. Chinas Kino-Boom

Noch vor einem Jahrzehnt gab es in Amerika noch 1,7-mal so viele Kinos wie in China. Heute kommt auf jedes US-Kino 2,1 in der Volksrepublik. Pro-Kopf haben die Amerikaner noch weit bessere Chancen auf einen freien Sitzplatz: Auf jedes Kino in China kommen über 17.000 Einwohner, in den USA sind es pro Kino gut 8.000 Personen.

3. Filme mit Besucherrekord

Den meistgesehenen Film hat bei uns vermutlich keiner auf dem Schirm: die Verfilmung der chinesischen Opernverfilmung „Legende der weißen Schlange“ aus dem Jahr 1980. Ihn haben laut Schätzungen 700 Millionen Personen im Kino gesehen. In den USA hält die historische Romanze „Vom Winde verweht“ mit Clark Gable und Vivien Leigh in den Hauptrollen mit 200 Millionen Besuchern den Landesrekord. In Österreich lockte die deutsche Komödie „Der Schuh des Manitu“ immerhin zwei Millionen Besucher mit seiner Mischung aus Karl-May-Nostalgie und Slapstick-Humor (Schau, schau: Schoschonen!) vor die Leinwand.

4. Die Welt als Kinosaal

Fast die Hälfte der weltweiten Kinobesucher lebt in China (22,7 Prozent) und Indien (20,5 Prozent). In der EU pflegen vor allem die Franzosen den Filmbesuch.

5. Begehrtes Knabberzeug

Typische Snacks unterscheiden sich von Land zu Land. Während in den USA so wie in Österreich die Vorführung ohne das charakteristische Knistern von Popcorn kaum denkbar ist, schwören Kinobesucher in China auf getrocknete Zwetschken als Begleitung für ihren Filmgenuss. In Indien werden Samosas (gefüllte, frittierte Teigtaschen) von den Zuschauern bevorzugt, während in Mexiko Tostilocos (Tortilla-Chips gemischt mit Saucen und diversen Zutaten) mit ihrer würzigen Note die Besucher erfreuen. Südkoreanische Cineasten hingegen greifen gerne zu getrocknetem Tintenfisch.

Übrigens: das Wort „Kino“ ist eine verkürzte Form des Wortes „Kinematograph“, das wiederum von den griechischen Wörtern „kinema“ (Bewegung) und „grapho“ (schreiben) abgeleitet ist. Der Kinematograph war ein frühes Gerät zur Aufnahme und Wiedergabe von Bewegtbildern, das von den Brüdern Auguste und Louis Lumière, zwei frühen Pionieren des Films, entwickelt wurde.

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