6 spannende Fakten zum Online-Dating

Online-Dating hat die Partnersuche in den vergangenen Jahrzehnten geprägt und einen Milliardenmarkt geschaffen. Was sind die beliebtesten Apps? Wer treibt sich darauf herum? Und was sind die größten Fehler bei der Partnersuche? Sechs Fakten zur digitalen Liebe.

Illustration zu Thema Online-Dating: Ein rosaroter Laptop mit digitalem Herzen, in das ein digitaler Pfeil geschossen wurde.
Online-Dating hat Bars und Clubs längst als wichtigstem Ort der Partnersuche abgelöst. © Claudia Meitert

Wie und vor allem wo sich Paare in Österreich kennenlernen, hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Haben sich vor dem Jahr 2001 lediglich ein Prozent der Paare online kennengelernt, ist diese Form der Bekanntschaft mittlerweile die häufigste – bereits mehr als jedes vierte Paar hat laut einer repräsentativen Befragung für die österreichische Bevölkerung im Jahr 2020 so zusammengefunden.

1. Online-Dating statt Bars

Die Beliebtheit der Apps bedeutet nicht, dass Clubs oder Bars gar keine Rolle mehr spielen. Das Treffen in Clubs oder Bars ist nach wie vor hoch im Kurs: Es lernen sich immerhin noch 21 Prozent so kennen, allerdings hat diese Form des Kennenlernens seit 2001 auch mit 16 Prozent den im Vergleich zu anderen Formen größten Rückgang zu verzeichnen. Jedes fünfte bis sechste Pärchen lernt sich über Freunde beziehungsweise Bekannte oder über den Beruf kennen.

Dating-Apps haben bereits im Jahr 2022 auf der ganzen Welt die Herzen von mehr als 337 Millionen Nutzern höher schlagen lassen. Das Nutzerwachstum seit 2015 beträgt demnach 70 Prozent.

2. Österreicher daten öfter online als Deutsche

Online-Dating erfreut sich immer größerer Beliebtheit in der Bevölkerung. In Österreich, Deutschland und der Schweiz ist bereits jeder Siebte dabei.

Russische und südkoreanische Singles sind Dating App-Muffel, die Schweden sind in der Liebe digitaler. In den restlichen Ländern ist jeder Fünfte bis Sechste auf Online Dating-Portalen unterwegs.


3. Zwei Männer für jede Frau

Das Geschlechterverhältnis ist alles andere als ausgewogen. Bei den unter 55jährigen sind Männer deutlich häufiger auf Partner-Plattformen anzutreffen als Frauen. Mindestens jeder dritte Nutzer von Dating-Plattformen ist ein Mann im Alter von 25 bis 34.

Insgesamt sind 68 Prozent der Nutzer von Dating-Apps Männer. Auf eine Frau kommen also auf digitalen Partnerbörsen zwei Männer.

4. Die beliebtesten Apps

Weltweit gesehen ist Tinder mit 64 Millionen Downloads im Jahr 2022 die beliebteste Plattform, gefolgt von Bumble mit 28 Millionen, Badoo (26 Millionen), Tantan (24 Millionen) und der Mutter aller Dating-Apps, Grindr (14 Millionen).

Ob Sie jemanden in Österreich, Deutschland oder der Schweiz kennenlernen, hängt auch von der Wahl der Plattform ab. Während Tinder und Badoo in allen drei Ländern am beliebtesten sind, darf es in Österreich und Deutschland gern auch etwas exklusiver auf „ElitePartner“ zugehen, der Plattform für Akademiker. In der Schweiz ist das Pendant „Academic Singles“ noch etwas beliebter. Die dezidierte Seitensprung-Plattform „Ashley Madison“ ist übrigens die in der Schweiz viertbeliebteste App.

5. Die Kosten beim Online-Dating

Während viele Plattformen gratis nutzbar sind, bieten die meisten Apps verschiedene Bezahlmodelle an, die die Chancen auf Matches erhöhen können. Von den beliebtesten Dating-Plattformen in Österreich haben wir uns die jeweils teuersten Monatspakete angesehen und miteinander verglichen. Demnach sind ElitePartner und Parship mit Kosten von 75,90 Euro bzw. 74,90 Euro die mit Abstand teuersten Premium-Abos, bieten allerdings auch personalisierte Leistungen und Matchmaking an. Bei Tinder Platin (30,99 Euro) werden unterschiedliche Funktionen freigeschaltet. Unter anderem lässt sich sehen, wer einen bereits „geliked“ hat, oder man kann andere Nutzer bereits ohne vorheriges „Match“ anschreiben. Zudem wird man vom Algorithmus besser erfasst und häufiger anderen Nutzern angezeigt.

Mit der Liebe lässt sich auch gutes Geld verdienen. Zwischen 2015 und 2022 stiegen die globalen Einkünfte aus Dating-Apps noch schneller (+ 210 Prozent) als das Nutzerwachstum im selben Zeitraum (+ 70 Prozent). Zwischen 2015 und 2022 haben sich die Einnahmen also mehr als verdreifacht.

6. Die größten Fehler beim Online-Daten

Online-Dating bringt auch eigene Umgangsformen und Netiquette mit sich. Wer diese nicht berücksichtigt, läuft Gefahr, sich die Chance auf die große Liebe zu verbauen. Jedoch sind nicht alle Verhaltensauffälligkeiten gleich schlimm. So ist es besser, häufig lange Nachrichten zu schreiben als unpersönliche oder kopierte Nachrichten zu schicken – übrigens laut einer Umfrage Ende 2021 in Deutschland die schlimmste Unart.

Es zeigt sich interessanterweise, dass es deutliche Geschlechterunterschiede gibt, wenn es um die als störend empfundene Verhaltensweisen geht. Frauen reagieren besonders stark darauf, wenn sexuelle Andeutungen gemacht werden oder Nacktbilder verschickt werden. 58 Prozent beziehungsweise 80 Prozent der Frauen empfinden das als störend, im Vergleich zu 15 Prozent beziehungsweise 29 Prozent der Männer.

Besonders unbeliebt ist, wenn der Kontakt einfach ohne Erklärung abgebrochen wird, das sogenannte „Ghosting“, oder Treffen mehrfach zu verschieben. Zudem sollte man sich nicht allzu mysteriös geben: Kaum etwas von sich zu verraten stört mehr als die Hälfte der Männer und zwei von drei Frauen.

Ein Tipp noch: Wer vom digitalen Kontakt zum persönlichen Treffen übergeht, kann sich zuvor hier vom Wert der Blumen überzeugen.

Mehr Zahlenspielereien

Unser Newsletter