Unsere Existenz in Netzwerken
Vom Klopapier übers Katzenstreu bis zur eigenen Meinung: Netzwerke liefern uns alles. Der Komplexitätsforscher Stefan Thurner über die Licht- und Schattenseiten.

Das Jahr als die Öffentlichkeit begann, in Filterblasen zu zerfallen, lässt sich ziemlich genau datieren, sagt Stefan Thurner: Es war 2008. Warum 2008? Am 29. Juni 2007 war das erste Iphone auf den Markt gekommen. Facebook integrierte ab 2006 einen Newsfeed, der externen Content priorisierte. „Diese beiden Innovationen haben unser Kommunikationsnetzwerk verdichtet.“
Der Podcast über Netzwerke, Lieferketten und Demokratie
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Rund um 2008 nimmt die Polarisierung drastisch zu.
Stefan Thurner, Komplexitätsforscher
Stefan Thurner ist Physiker und Komplexitätsforscher und analysiert üblicherweise Lieferketten, biologische Prozesse oder Blockaden durch Highways. Für ihn sind komplexe Systeme lebendige Entitäten, deren Aufstieg, Zerfall und Wiedergeburt man berechnen kann. Dass sie auch eine unheilvolle Seite haben, ist eine Erkenntnis seiner Analyse des Aufstiegs von Donald Trump: „Dass es möglich ist, mit sehr, sehr wenigen Influencern die Meinung bevölkerungsweit zu drehen, hätte ich nicht gedacht.“
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Über Stefan Thurner
Stefan Thurner ist Physiker und Komplexitätsforscher. Professor für die Wissenschaft Komplexer Systeme an der MedUni Wien, leitet er den Complexity Science Hub Vienna (CSH) seit seiner Gründung 2015.