Wohin steuert Polen?

Polen hat ein neues Parlament gewählt, die Opposition um Donald Tusk könnte künftig regieren. Politologin Malwina Talik analysiert im Video, was das für die Zukunft des Landes heißt.

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Das Verhältnis zur EU würde sich unter einem Premier Donald Tusk deutlich bessern, meint Politologin Malwina Talik.

Die Wahl galt als die wichtigste seit der Wende, knapp 30 Millionen Polen waren am 15. Oktober stimmberechtigt, über die Zukunft des NATO-Staates zu entscheiden. Mit 72 Prozent war die Wahlbeteiligung denn auch Rekordhoch. Die Opposition, angeführt vom ehemaligen Präsidenten des Europäischen Rates und früheren Premier Polens, Donald Tusk, sieht sich als Siegerin.

Die Polen wissen, dass ihr Feind nicht im Inland sitzt.

Im Video erläutert Politologin Malwina Talik, wohin das Land nach den Parlamentswahlen im EU-Gefüge und weltweit jetzt steuern wird. Wie werden sich die Beziehungen Polens zu den USA, aber auch zur Ukraine und Deutschland entwickeln?

Sicherheitsthema half PiS bei Wahlen nicht

Dass die zwei ranghöchsten Militärs des Landes kurz vor der Wahl kündigten, weil sie die Politisierung der Armee nicht weiter mittragen wollten, sorgte international für Aufsehen. PiS, die Partei von Premier Jarosław Kaczyński, konnte ihr Leitthema Sicherheit diesmal nicht erfolgreich verkaufen, so die Expertin. Man habe fälschlicherweise geglaubt, dass es beim Wähler gut ankommt, wenn man den ehemaligen EU-Spitzenpolitiker Tusk, die EU und vor allem auch Deutschland zum Feindbild macht. „Doch die Polen wissen, dass die Gefahr vor allem von Russland ausgeht.“

Wie werden sich die Beziehungen zum Nachbarland Ukraine gestalten? Wird man sich den ukrainischen Geflüchteten im Land und jenen, die noch nach Polen kommen könnten, gegenüber weiterhin solidarisch verhalten? Wie wird der NATO-Staat seine Beziehungen zu den USA pflegen? Und was bedeutet das Wahlergebnis für Rechtsstaat und Pressefreiheit? Expertin Talik hat alle Antworten.

Über Malwina Talik

Die Politologin Malwina Talik ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) sowie freie Wissenschaftlerin und Übersetzerin. Ihr Fokus liegt auf polnischer Politik, Migration und Asyl, demokratischen Rückschritt, politische Beteiligung von Frauen und Erinnerungspolitik. Zuvor war sie bei der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Büro Wien) und der Polnischen Botschaft in Österreich tätig.

Polen und die EU

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