Chinas dreckige Expansion

Die Neue Seidenstraße sei „dreckig“, sagt China-Experte Philipp Mattheis. Im Podcast erklärt er, warum die Investitionen Chinas eine Bedrohung für Demokratien sind.

Ein Mann mit blauer Anzugjacke trägt einen großen Kopf aus Pappmaché, der den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinpung darstellt, auf dem Kopf. Im Hintergrund ist das Brandenburger Tor zu sehen. Das Bild illustriert einen Beitrag über die Machtpolitik Chinas und die Seidenstraße bzw. die Neue Seidenstraße.
Protest gegen die Olympischen Winterspiele in Peking vor dem Brandenburger Tor in Berlin im Juni 2021. Die Proteste richteten sich gegen die Menschenrechtsverletzungen in China. © Getty Images

Bis zum Regierungsantritt von Xi Jinping schien China auf dem Weg der Liberalisierung. Doch spätestens seit 2012/2013 zeigt China verstärkt seine autoritäre Seite und beginnt zeitgleich, massiv in Infrastrukturen auf der ganzen Welt zu investieren: die Neue Seidenstraße. Unter dem Strich ist das reine Machtpolitik, sagt der China-Experte Philipp Mattheis im Podcast und zeigt, wie mit den Brücken, Schienen und Straßen auch der Autoritarismus Chinas expandiert. „Die Wirtschaftspolitik Chinas ist neben diesem Machtanspruch von keinerlei Werten getragen“, stellt Mattheis fest.

Der Podcast

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Im Dezember 2022 hat China seine Wirtschaftspolitik neu ausgerichtet: Laut 12-Jahres-Plan soll ein konsumgetriebenes Wirtschaftswachstum angestrebt werden. Ziel der Wirtschaftspolitik ist damit nicht mehr die Produktion, sondern die Ankurbelung des privaten Konsums. Neben den Projekten der Neuen Seidenstraße betreibt die Volksrepublik energieintensive Industrien wie Raffinerien und Verhüttung für zahlreiche global bedeutsame Rohstoffe wie zum Beispiel Magnesium oder Nickel. Während China die Unabhängigkeit von Erdöl anstrebt und die Solarenergie ausbaut, hat sich das Land auch den Zugang zu wichtigen Rohstoffen wie etwa Kobalt gesichert.

Über Philipp Mattheis

Philipp Mattheis ist Auslandskorrespondent für verschiedene deutschsprachige Medien, darunter Stern, Capital, die WirtschaftsWoche und Standard. Er ist Autor des Pragmaticus und schreibt über China und Mikrochips als Mittel der Geopolitik. Von 2011 bis 2016 und 2019 bis 2021 lebte er in Shanghai, von 2016 bis 2019 in Istanbul und berichtete über die Türkei und den Nahen Osten. Sein aktuelles Buch „Die dreckige Seidenstraße. Wie Chinas Wirtschaftspolitik weltweit Staaten und Demokratien untergräbt“ ist sein zweites nach „Ein Volk verschwindet. Wie wir China beim Völkermord an den Uiguren zuschauen“.

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