Fakten zur US-Wahl
Wie wählen die Amerikaner? Welche Bundesstaaten werden die US-Wahl entscheiden? Auf welche Präsidenten und Kandidaten wurden bereits Attentate verübt? Wer war die erste Präsidentschaftskandidatin?
Es versprach einer der langweiligsten US-Wahlkämpfe seit langem zu werden – ein erneutes Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump. Aber dann kam alles anders: Biden trat als Kandidat ab, Trump wurde fast erschossen, die neue demokratische Kandidatin Kamala Harris brachte neuen Schwung ins Rennen. Nun ist es so weit: Die USA entscheiden, ob zum zweiten Mal Donald Trump oder mit Harris die erste Frau ins Weiße Haus einzieht. Wie es ausgeht, ist komplett unklar. In den vergangenen Wochen sahen die Beobachter Trump im Aufwind, letzte Umfragen brachten dem demokratische Lager Zuversicht und sahen Harris gar in dem traditionell republikanischen Staat Iowa voran.
Die folgenden Grafiken zeigen, wie das amerikanische Wahlsystem funktioniert, welche Bundesstaaten entscheidend sind und geben einen Überblick über die bisherigen Kandidaten und Kandidatinnen der US-Wahlen.
Verfassungssystem der USA
Das politische System der USA ist eine präsidiale Bundesrepublik. Der Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und wird durch den Obersten Bundesgerichtshof sowie den Kongress überwacht. Der Kongress besteht aus zwei Kammern: dem Senat und dem Repräsentantenhaus.
The Winner takes it all
In den USA wählen bis auf zwei Ausnahmen alle Bundesstaaten nach dem Mehrheitswahlrecht. In jenen 48 Staaten gilt das „Winner-takes-all“-Prinzip: Der Kandidat mit den meisten Stimmen erhält alle Wahlmänner des Staates – egal, ob der Vorsprung hauchdünn oder riesig ist.
Insgesamt werden in den 50 Bundesstaaten und Washington D.C. 538 Wahlmänner bestimmt, die dann offiziell den Präsidenten und seinen Vize wählen. Die Anzahl der Wahlmänner, die ein Bundesstaat vergibt, richtet sich nach seiner Bevölkerungsgröße. Kalifornien, der bevölkerungsreichste Staat, z. B. stellt 54 Wahlmänner, während Nevada lediglich 6 Wahlmänner bestimmt.
Um die Wahl zu gewinnen, benötigt ein Kandidat mindestens 270. Dieses System kann dazu führen, dass ein Kandidat die landesweite direkte Stimmenmehrheit hat, die Wahl aber dennoch verliert. So bspw. 2016: Damals stimmten mehr Amerikaner für Hillary Clinton, Donald Trump konnte sich aber durch die von ihm gewonnenen Bundesstaaten die Mehrheit der Wahlleute sichern.
Welche Staaten die US-Wahl entscheiden
Entschieden werden die Wahlen wie gewohnt in den so genannten Swing States – das sind solche Bundesstaaten, die mal demokratisch, mal republikanisch wählen. Heuer liegt ein besonderer Fokus auf Pennsylvania; er hat laut Wahlexperten die höchste Wahrscheinlichkeit, der so genannte Tipping-point-State zu sein, also jener Bundesstaat, der Harris oder Trump den Sieg bringt. Welche Staaten in den Wahlen seit 2008 für welche Partei gestimmt haben:
Frauen als Kandidatinnen
Nach Hillary Clinton im Jahr 2016 ist Kamala Harris die zweite Frau mit einer realistischen Chance, US-Präsidentin zu werden. Aber die Geschichte der weiblichen Präsidentschaftskandidatinnen ist viel länger:
Alter der US-Präsidenten
Prinzipiell gilt in den USA: Wer Präsident werden will, muss gebürtige US-Bürgerin oder gebürtiger US-Bürger sein, seit 14 Jahren ohne Unterbrechung in den USA gelebt haben und bei Amtsantritt mindestens 35 Jahre alt sein. Letzteres haben bisher fast alle Präsidenten bei Amtsantritt weit überschritten. Die bisherigen Präsidenten (seit 1945) der Demokraten kommen auf ein durchschnittliches Alter von 54 Jahren. Die Republikaner waren bisher im Durchschnitt 62 Jahre alt bei Amtsantritt. Trump gehört mit 78 Jahren neben Joe Biden zu den ältesten Präsidenten, sollte er die US-Wahl am 5. November für sich entscheiden können.
Attentate auf Präsidenten und Kandidaten
Der Attentatsversuch auf Donald Trump reiht sich ein in eine lange Liste von Angriffen auf US-Präsidenten und Kandidaten für das Amt – jene auf Abraham Lincoln und John F. Kennedy sind die bekanntesten, aber bei weitem nicht die einzigen:
Bevölkerung der USA
Das Dashboard zeigt die Bevölkerung, deren Alter und ethnische Zugehörigkeit in den jeweiligen US-Bundesstaaten an.