Schweben statt schwimmen

Eine touristische Reise ins All ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Doch der Weltraumtourismus steht noch vor vielen ungelösten Fragen – und ist ein gesundheitlicher Stresstest für den Körper.

Nahaufnahme einer Seniorin im Weltraumanzug
Das Weltall zu erleben, kann im 21. Jahrhundert ein realistisches Reiseziel werden. © Getty Images
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Auf den Punkt gebracht

  • Neue, alte Idee. Touristische Reisen ins Weltall werden schon seit den 1960er Jahren gedacht, bislang aber selten umgesetzt.
  • Frage der Definition. Wer sich als Weltraumtourist bezeichnen möchte, muss mindestens den Low Earth Orbit erreichen.
  • Ungelöste Fragen. Nicht nur die Finanzierung von Weltraumflügen birgt Probleme, sondern auch die Schwerelosigkeit.
  • Datenbank gebraucht. Um den Weltraumtourismus für die breite Bevölkerung zugänglich zu machen, braucht es vor allem mehr medizinische Eckdaten.

Obwohl die Idee des Weltraumtourismus schon seit Jahrzehnten in der Umlaufbahn ist, waren bisher nur wenige Menschen im All. Fortschritte auf dem Weg zum Weltraumtourismus wurden zwar gemacht, doch die Prophezeiung der New York Times im Januar 1971, dass touristische Mondflüge bis 2020 so viel kosten würden, wie ein Flugticket von New York nach New Delhi, bringt auch heute noch eher ein Schmunzeln zutage. Ist die Idee vom Weltraumtourismus am Ende doch nur ein Wunschtraum? Zeit für einen pragmatischen Blick auf die Fakten.

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Was ist Weltraumtourismus?

Beginnen wir zunächst mit einer wichtigen Definition: Als Weltraumtouristen bezeichnet man Privatpersonen, die auf eigene Kosten einen Raumflug in den Erdorbit unternehmen, jedoch dafür im Vergleich zu regulären Raumfahrenden eine deutlich kürzere oder keine wesentliche Ausbildung durchlaufen. In der Geschichte der Menschheit hat es nach dieser Definition bisher insgesamt neun Weltraumtouristen gegeben, von denen einer gleich zweimal im All war. Diese acht Männer und eine Frau sind alle im Zeitraum zwischen 2001 und 2021 über die Firma Space Adventures mit Sojus-Raumschiffen der russischen Weltraumorganisation zur Internationalen Raumstation ISS geflogen.

Menschen, die im Auftrag der Industrie oder durch eine Nation mit ebenfalls kürzerer Ausbildung auf eine Raummission geschickt wurden, gibt es zwar in größerer Anzahl, sie gelten aber nicht als Raumfahrttouristen. Der Grund ist, dass ihre Missionen nicht zu touristischen, sondern anderen Zwecken erfolgten.

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Zahlen & Fakten

  • Neun Menschen sind bislang zu touristischen Zwecken zur ISS geflogen.
  • Unter diesen Weltraumtouristen waren sieben Männer und eine Frau.
  • Dennis Tito, der erste Weltraumtourist der Geschichte, flog 2001 ins All. Sein Flug kostete 20 Millionen US-Dollar und dauerte acht Tage.
  • Charles Simonyi ist der einzige Weltraumtourist, der bereits zwei Mal im All war.
  • Im Oktober 2021 flogen der russische Regisseur Klim Schipenko und die russische Schauspielerin Julia Peresild zur ISS, um den ersten kommerziellen Film im Weltraum zu drehen.
  • Der Anteil der USA an den weltweiten Investitionen in die private Raumfahrt beträgt 47 Prozent.

Per Definition der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) beginnt das Weltall jenseits der Kármán-Linie, also 100 Kilometer über dem Meeresspiegel. Auch wenn einige Institutionen und Fachgesellschaften teilweise andere Grenzen nutzen, liegen diese meist auch etwa in diesem Bereich. Um sich legitim als Raumfahrer oder Raumfahrerin bezeichnen zu dürfen, muss diese Höhe übertroffen werden. Dabei unterscheidet man Suborbitalflüge, die zum Beispiel mit speziellen Flugzeugen stattfinden können, von Flügen in den Erdorbit.

In diesem Artikel ist die Rede von Weltraumtouristen, die zum Low Earth Orbit (LEO) geflogen sind – also in eine Erdumlaufbahn in einer Höhe von zirka 350 bis 450 Kilometer über dem Meeresspiegel (Die Flüge der Milliardäre Richard Branson und Jeff Bezos 2021 etwa fallen nicht in diese Definiton, Anm.). Darüber hinaus, zum Beispiel zum Mond oder Mars, hat noch kein Weltraumtourismus stattgefunden.

Per Anhalter durch die Galaxis?

Seit dem Ende des US-amerikanischen Space Shuttle-Programms 2011 sind russische Sojus-Raumschiffe der einzige Zugang zur Internationalen Raumstation (ISS), die von insgesamt 16 Nationen betrieben und aus öffentlichen Geldern finanziert wird. Die wenigen verfügbaren Plätze sind entsprechend begehrt bei den internationalen Raumfahrtagenturen – und die Ressourcennutzung durch Privatpersonen, die dadurch regulären Astronauten mit konkreten Forschungsaufgaben die Plätze strittig machen, entsprechend problematisch. Dennoch tauchen seit 2009 immer wieder Namen von Weltraumtouristen auf den Flugplänen der Russen auf. Zu ihnen zählen die britische Sängerin Sarah Brightman und der japanische Unternehmer Satoshi Takamatsu, die beide ihr Training begannen, sich dann aber (angeblich) entschlossen, doch nicht oder später zu fliegen. Im Oktober 2021 sandte Russland den Regisseur Klim Schipenko und die Schauspielerin Julia Peresild zur ISS, die dort die ersten kommerziellen Filmaufnahmen im Weltraum drehten.

Schauspielerin Julia Peresild nach der Rückkehr von der ISS
Keine Touristin, dafür aber die erste Schauspielerin im All: Julia Peresild nach ihrer Rückkehr von der ISS. © Getty Images

Auch gibt es seit der Jahrtausendwende mehrere Unternehmen, die touristische Flüge in eigenen Raumschiffen ankündigen und zum Teil sogar Tickets verkauft haben. Sie alle konnten ihre Versprechen aber (noch) nicht einlösen. Das liegt daran, dass es technisch durchaus kompliziert ist, Menschen ins All zu befördern und dabei den internationalen Sicherheitsstandards zu genügen. Zu diesen Firmen gehören zum Beispiel die Sierra Nevada Corporation mit dem Dream Chaser, Blue Origin mit dem New Shepard und XCOR mit dem Raumschiff Lynx (eingestellt). Das Unternehmen Scaled Composites hat mit seinem SpaceShipOne im Jahr 2004 den Ansari X-Price gewonnen, indem es mit demselben kommerziellen Raumschiff zweimal innerhalb von 14 Tagen bemannt in eine Höhe über 100 Kilometer geflogen ist. Touristen hat es bisher nicht befördert, die Entwicklung geht aber zusammen mit Virgin Galactic unter dem Namen The Spaceship Company weiter.

Mögliche medizinische Risiken

Ein Sicherheitsfaktor, der im Kontext des Weltraumtourismus bisher wenig öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, aber vor allem bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen akut werden könnte, sind die medizinischen Risiken der Raumfahrt. Bisher sind ausschließlich gesunde und gut trainierte Individuen ins All geflogen, die aus einem großen Pool an Bewerbern ausgesucht und für besonders geeignet gehalten wurden. Personen mit wesentlichen Vorerkrankungen waren noch nie im All. Aus diesem Grund konnte bisher nicht erforscht werden, welche Erkrankungen potentiell Probleme bereiten können und welche nicht. Es existiert schlicht noch keine Datenbasis, um Weltraumtouristen mit Vorerkrankungen oder Menschen, die schon einmal eine größere Operation hatten, sinnvoll beraten zu können.

Es existiert noch keine Datenbasis, um Weltraumtouristen mit Vorerkrankungen sinnvoll beraten zu können.

Zwar können medizinische Kriterien aus der Fliegerei zu Rate gezogen werden. Doch in der Schwerelosigkeit ist vieles noch einmal ganz anders. Für Weltraumtouristen besonders relevant ist das Wissen um die physiologischen Effekte der Anpassung an die Schwerelosigkeit: In den ersten Tagen in Schwerelosigkeit typisch und auch unter jungen und kerngesunden Raumfahrenden häufig sind Übelkeit und Erbrechen (Fachwort: Weltraumkrankheit), Rückenschmerzen (Fachwort: Space Adaptation Back Pain), Gesichtsschwellung (Fachwort: Puffy Face) und Harndrang. Wegen der Flüssigkeitsverschiebung scheidet der Körper in den ersten 24 Stunden in Schwerelosigkeit 1.5 Liter Wasser über die Nieren aus.

Des Weiteren kommt es häufig zu Schlafproblemen und Haut- und Augenentzündungen, wie auch zu Erschöpfung, Harnwegsinfekten, Herzrhythmusstörungen und Durchfall. Der menschliche Körper braucht Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Das gilt für Männer und Frauen gleich. Im Fall eines kurzen touristischen Raumfluges von wenigen Tagen muss man davon ausgehen, dass selbst junge und gesunde Weltraumtouristen mit den genannten Problemen zu kämpfen haben – und sich bei ihrem Weltraumabenteuer nicht allzu blendend fühlen werden.

Ungelöste Fragen der Weltraummedizin

Darüber hinaus ist es möglich, dass Menschen mit vorbestehenden gesundheitlichen Problemen eine deutliche Verschlechterung ihres Zustands erleben. Denkbar ist dies aufgrund der Umverteilung der Flüssigkeit und Luft im Körper – zum Beispiel bei Menschen, die am Gehirn oder am Darm operiert worden sind. Ebenfalls weiß man nicht, ob adipöse Personen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit in der Raumfahrt Probleme bekommen werden. Auch wurden in letzter Zeit Blutgerinnsel bei gesunden Raumfahrenden entdeckt, die zu einer Diskussion geführt haben, ob eine Hemmung der Blutgerinnung für künftige Raumfahrende sinnvoll ist. Diese Blutgerinnsel sind in den ersten 50 Jahren der bemannten Raumfahrt wegen der geringen Anzahl an Menschen im All und der limitierten Forschungsmöglichkeiten schlicht nicht aufgefallen.

Ein Mensch im Weltraumanzug macht ein Selfie
Noch ist Weltraumtourismus wie dieser Zukunftsmusik. © Getty Images

Aufgrund der Schwerelosigkeit kommt es zudem zu Änderungen der Druckverhältnisse in den großen Blutgefäßen, dem Herz und der Lunge, was potentiell nach Herzoperationen, Herzinfarkten und bei manchen Gefäß- und Lungenleiden problematisch werden könnte. Bei wem genau ist aber unbekannt. Je länger der Flug, umso relevanter werden die körperlichen Abbauprozesse im Rahmen der Entlastung in Schwerelosigkeit. Es kommt zu einem Verlust an Muskelmasse und Knochendichte, das Herz schrumpft und viele Reflexe passen sich an die neuen Bedingungen an. Das Blutvolumen im Körper reduziert sich um bis zu 1,5 Liter, was bei der Rückkehr auf die Erde vorübergehende Kreislaufprobleme mit sich bringt.

In den letzten Jahren ist aufgefallen, dass viele Raumfahrende zum Teil vorübergehend, aber auch dauerhaft schlechter sehen können. Man kennt den Grund dafür aber noch nicht im Detail, er wird derzeit erforscht. Auch stellen längere Flüge Stress und eine psychosoziale Belastung dar, die mit zwischenmenschlichen Konflikten einhergehen kann. Weitere nicht völlig unwahrscheinliche Probleme und Notfallsituationen sind der Austritt von und die Exposition zu Chemikalien, ein plötzlicher Druckabfall etwa beim Einschlag eines Mikrometeoriten, oder das Auftreten von Explosionen und Feuer.

Ein gefährlicher Spaziergang

Es ist auch wahrscheinlich, dass Raumspaziergänge (Extravehicular Activity = EVA) aufgrund der direkten Exposition zum Weltall weit oben auf der Wunschliste künftiger Weltraumtouristen stehen werden. Die besondere Problematik bei EVAs besteht darin, dass der Druck im Raumanzug nur etwa ein Drittel des Druckes der Erdatmosphäre beträgt, damit man sich im Anzug bewegen kann und Leckagen weniger Schwierigkeiten machen. Leckagen treten in Raumanzügen zum Beispiel beim Einschlag von Weltraumschrott auf, oder wenn es an Nähten oder Verbindungsstücken zu Undichtigkeiten kommt.

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Zahlen & Fakten

War Richard Branson wirklich im All?

Richard Branson
Virgin Galactic wurde 2004 gegründet und ging 2019 an die Börse. © Getty Images

2021 war ein scheinbar gutes Jahr für den Weltraumtourismus: Amazon-Gründer Jeff Bezos und Virgin-Gründer Richard Branson setzten sich im Sommer des Vorjahres in ihre Raketen, um sich ins All schießen zu lassen. Bloß: Zumindest bei Richard Branson ist es umstritten, ob er wirklich im All war. Sein Flug brachte ihn 86 Kilometer in die Höhe, damit war er für die NASA im All – sie setzt die Grenze zwischen Erde und All bei rund 80 Kilometern an. Die weltweite anerkannte Kármán-Linie, die von der  Fédération Aéronautique Internationale festgelegt wurde und als internationaler Standard gilt, übertraf er nicht. Im Gegensatz zu Jeff Bezos, der mit einer maximalen Höhe von 108 Kilometern – zumindest für einige wenige Minuten – tatsächlich die Grenze zum Weltraum überschritt. Vergleichbar mit jenen Weltraumtouristen, die zur ISS flogen, ist das natürlich trotzdem noch nicht – die schwebt in einer Höhe von 420 Kilometern.

Um keine Probleme ähnlich der Taucherkrankheit zu bekommen, muss vor jeder EVA möglichst viel Stickstoff aus dem Körper entfernt werden, damit dieser nicht ausperlen und damit zu Schmerzen und Problemen bis hin zu Schlaganfällen führen kann. Deshalb und auch aufgrund der Orientierung und technischen Handhabung der Raumanzüge ist für EVAs ein umfangreiches Training auf der Erde erforderlich, zum Teil in großen Wassertanks, sogenannten Neutral Buoyancy Laboratories. Selbst mit diesem Training bergen EVAs für Weltraumtouristen aber ein erhöhtes Gefahrenpotential.

Ticket kaufen, Koffer packen, ab ins All?

Es ist abzusehen, dass die Zahl der Weltraumtouristen in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Dabei wird aber keine Firma in der Lage sein, direkt eine große Zahl an Touristen zu bezahlbaren Preisen ins All zu befördern. Insbesondere für Durchschnittsverdiener bleibt der Weltraumtourismus in absehbarer Zeit unerschwinglich: Statt einige Tausend Euro (wie die Route von New York nach New Delhi) kostet ein Platz zur ISS aktuell noch immer zwischen 50 und 100 Millionen US-Dollar. Dennoch: Die aktuellsten Erfolge durch bemannte Flüge der Firma SpaceX mit dem Raumschiff Crew Dragon zur ISS und die anstehenden Flüge des Raumschiffs Starliner der Firma Boeing versprechen, dass der Weltraumtourismus bald in eine neue Phase gehen und eventuell mehr Personen die Gelegenheit eines Raumfluges bieten wird.

Mitgliedskarte beim First Moon Flights Club von Pan Am
1968 startete Pan Am eine Warteliste für touristische Flüge zum Mond. Ideengeber war der Österreicher Gerhard Pistor. © Gift of Jeffrey Gates/National Air and Space Museum

Um den Weltraumtourismus schneller für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist es bei diesen Flügen essenziell, dass die neuen Weltraumtouristen nicht nur medizinisch-wissenschaftlich begleitet, sondern ihre medizinischen Daten auch der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Für klinische Fragestellungen besteht aber immer die Einschränkung, dass viele Raumfahrende von medizinischen Problemen oder Symptomen nicht berichten, weil sie Angst haben, deshalb für spätere Flüge nicht mehr nominiert zu werden.

Es ist kein Arzt anwesend

Zusätzlich werden medizinische Daten häufig aus Datenschutzgründen von den Raumfahrtagenturen nicht herausgegeben. Hier können Weltraumtouristen eine wichtige Funktion erfüllen, indem sie ihre Informationen teilen und sich zudem bereit erklären, an Forschungsprojekten teilzunehmen. Auf der ISS ist meistens kein Arzt anwesend, da man im Notfall jederzeit innerhalb weniger Stunden auf die Erde zurückkehren kann und medizinische Notfälle bei den gesunden Raumfahrern selten sind. Man könnte aber die Sicherheit touristischer Flüge durch eine entsprechende ärztliche personelle Ausstattung an Bord erhöhen, was gerade angesichts der fehlenden Erfahrung bei vorerkrankten Personen im All sinnvoll erscheint.

Um Weltraumtourismus schneller zugänglich zu machen, braucht die Forschung Zugang zu medizinischen Daten.

Wer in der Zwischenzeit bereits ein erstes Gefühl dafür bekommen möchte, ob sie oder er im All gut zurechtkommen oder mit Problemen zu kämpfen hätten, kann das übrigens auch auf der Erde tun. Die beste Möglichkeit, ein realistisches Gefühl für echte Schwerelosigkeit zu erhalten, ohne dafür in ein Raumschiff steigen zu müssen, bietet ein Parabelflug: Hierbei fliegen speziell ausgebildete Piloten über ein Dutzend sogenannte Wurfparabeln in Folge, wodurch sie – je nach Flugzeugtyp – Phasen der Schwerelosigkeit von bis zu 30 Sekunden erzeugen. Im Kleinen kann man dasselbe auch auf Achterbahnen ausprobieren. Wer hingegen wissen möchte, wie sich Hypoxie oder Sauerstoffmangel anfühlt, kann mit einer Gondelbahn schnell in große Höhen fahren – möglichst auf über 3.500 Meter – und sich dort sportlich betätigen. Um sich bestmöglich auf einen Raumflug vorzubereiten, ist es zudem hilfreich, Erfahrung im Tauchen und Fliegen zu sammeln. So lässt sich die Zeit sinnvoll nutzen, bis das Zeitalter des Weltraumtourismus tatsächlich begonnen hat.

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Conclusio

Weltraumtourismus ist zunächst einmal eine Definitionsfrage. Ein paar Minuten über der Kármán-Linie sind etwas grundlegend anderes als ein Besuch der Internationalen Raumstation oder gar ein Abstecher zum Mond. Danach sind die Ausflüge ins All eine Geldfrage: Bislang sind es hauptsächlich Superreiche, die sich einen Weltraumflug leisten können. Und zuletzt ist Weltraumtourismus auch eine gesundheitliche Frage, denn ein Urlaub im All ist etwas grundlegend Anderes als ein Urlaub am Strand. Schwerelosigkeit stellt einen Ausnahmezustand für den Körper dar, der die Reise weitaus unangenehmer macht, als von den meisten Menschen angenommen – und vieles ist aus medizinischer Sicht noch ungewiss. Mit mehr Unterstützung kann die Weltraummedizin nicht nur den Weltraumtourismus ankurbeln, sondern auch Innovationen vorantreiben, die den Alltag aller bereichern.