Buchmarkt: Wer die Bestseller macht
Zwei große globale Player dominieren den österreichischen Buchmarkt, das zeigt die Bestsellerliste. Doch das ist noch nicht die ganze Geschichte.

Sie heißen Bertelsmann und Holtzbrinck und sind die Platzhirsche auf dem österreichischen Buchmarkt, wenn man nach den Bestseller-Listen geht. Nur merken wir das als Leser meistens nicht, denn auf den Buchdeckeln oder -rücken stehen viele verschiedene Verlagsnamen. Viele davon vertraut, viele mit traditionsreichem Renommee.
Anhand der Bestsellerlisten lässt ungefähr ablesen, welche Verlage besonders erfolgreich auf dem Buchmarkt sind. Die kleineren, unabhängigen Verlage sind dabei nicht zu unterschätzen. Ihnen gelingt es, sich auf dem umkämpften Terrain zu behaupten.
Zunächst: Die Verlagshäuser mit Bestsellern sind ausschließlich in den USA und in Europa zuhause.
Die großen Konzerne mit den vielen Marken
In den letzten fünf Jahren kamen die meisten Bestseller in Österreich von den zwei großen Verlagskonzernen Bertelsmann und Holtzbrinck, die den Buchmarkt dominieren. Ersterer hat es mit 15 Verlagsmarken 132 Male in die Bestseller-Charts in Österreich geschafft. Das ist ein Mal mehr als die 28 unabhängigen Verlage. Deren Produkte waren 131 Mal in den Charts.
Die weniger großen Verlagshäuser
Neben Bertelsmann und Holtzbrinck gibt es noch im Vergleich kleinere Verlagshäuser in den Charts. Diese vereinen ebenso gleich mehrere Verlagsmarken unter ihrem Dach. Vergleichbar sind diese mittleren nicht. Carl Hanser etwa führt zwar Zsolnay (wo auch der neue Roman von Michael Köhlmeier erschien) unter seinem Dach, ist aber als Verlagshaus nicht mit der News Corp (ehemals Rupert Murdoch) vergleichbar, ein Global Player und inhaltlich indifferent.
Die bunte Vielfalt unabhängiger Verlage
131 Mal waren 2020 bis 2024 Bücher aus unabhängigen Verlagen in den Buchcharts in Österreich vertreten, wobei der deutsche Verlag dtv eindeutig führt. Unter den Bestseller-Verlagen sind viele, die auch aus Österreich stammen und hier ihren Hauptsitz haben. Darunter so renommierte Häuser wie Kremayr & Scheriau (auch dort war kurzfristig einmal Bertelsmann eingestiegen) oder Brandstätter.
Und sonst?
Auch in Österreich ist es vor allem die Bellestristik, die den meisten Umsatz bringt. Neben Büchern setzen Verlage zunehmend auf neue Medien, Hörbücher und e-Books und auch auf Social Media. Viele Leser sind in eher jüngeren Altersgruppen zuhause.


