Machtfaktor Seltene Erden

Seltene Erden sind unverzichtbar für moderne Technologien, doch ihre Gewinnung ist aufwendig und mit einem hohen Energieaufwand verbunden. China dominiert den Markt. Die Folge: globale Abhängigkeit.

Sie stecken in Kopfhörern, E-Autos, Handys und Windrädern – Seltene Erden. Sie gelten als die strategischen Rohstoffe des 21. Jahrhunderts. Jedoch sind Seltene Erden alles andere als selten und es handelt es sich auch nicht um Erde, sondern um 17 metallische Substanzen, wie etwa Lanthan, Neodym und Erbium. Ohne diese metallischen Elemente würde das moderne Leben nicht funktionieren.

Seltene Erden sind in der Erdkruste anzufinden und dort teilweise sogar häufiger als Kupfer. Jedoch kommen sie nur in sehr geringen Konzentrationen vor. Was sie also wirklich rar macht, ist nicht ihre geologische Verfügbarkeit, sondern der immense Aufwand, sie zu gewinnen. Und so sehr wir sie auch brauchen: Ihr Raffinationsprozess ist Europa schlichtweg zu „schmutzig“.

Abhängigkeit von China

China verfügt nicht nur über die weltweit größten Vorkommen an Seltenen Erden, sondern verarbeitet auch den Großteil davon. 66 Prozent der weltweit geschöpften Seltenen Erden werden in China raffiniert. Und auch wohlhabende Länder wie die USA und Australien lassen ihre Rohstoffe dort aufbereiten. Dies ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer konsequent verfolgten Strategie. Während in den 1980er Jahren zahlreiche Minen in Europa und den USA dauerhaft geschlossen wurden, investierte China in den Ausbau seiner Anlagen und verschaffte sich so einen entscheidenden Vorsprung.

Zwar werden auch in der Tiefsee große Vorkommen vermutet. In rund fünf Kilometern Tiefe lagern dort gewaltige Mengen wertvoller Metalle, eingebettet in Manganknollen am Grund des Pazifiks. Die Technologie zum Abbau steht bereits zur Verfügung. Doch die ökologischen Folgen eines Abbaus könnten katastrophal sein.

Führt also an China weiter kein Weg vorbei? Auf den Punkt gebracht liefert die wichtigsten Fakten zum Thema.

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