Interessante Fakten zu Kreuzfahrten
Weil immer mehr Menschen ihre Freude an der luxuriösen Seefahrt entdecken, werden auch die Kreuzfahrtschiffe immer größer. Wo werden die riesigen Dampfer gebaut? Und wie viele Leute verbringen eigentlich ihren Urlaub auf hoher See?

Seefahrten sind lustig, das verrät schon das alte Lied (hier nachzuhören), und immer mehr Menschen lassen sich an Bord immer größerer Schiffe über die Weltmeere schippern. Das Vergnügen ist massentauglich geworden, auch weil kurze Rundfahrten schon ab 100 Euro pro Person und Tag angeboten werden.
Alle paar Jahre läuft ein Schiff vom Stapel, das noch länger ist als alles bisher Dagewesene. Bis vor kurzem war der Kreuzfahrtdampfer „Wonder of the Seas“ Spitzenreiter. 5.734 Passagiere finden in den 2.867 Kabinen bequem Platz. Ihrer Unterhaltung dienen zum Beispiel eine über 10 Stockwerke verlaufende Wasserrutsche, ein Spielkasino, 20 Restaurants, 25 Bars sowie ein kleiner Park mit echten Pflanzen. Die Crew umfasst 2.369 Mitglieder.
Wasser kommt aus einer bordeigenen Salzwasseraufbereitungsanlage. Drei jeweils 27.000 PS starke Dieselmotoren bringen das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 46 Kilometern pro Stunde (25 Knoten). Von Heck bis Bug misst der Pott 362 Meter – und ist damit um satte 68 Meter länger als die legendäre, 1912 in See gestochene „Titanic“. Transportmittel wie eine Boeing 747 erscheinen im Vergleich dazu geradezu spielzeughaft klein.
Dass Kreuzfahrtschiffe immer größer werden und immer mehr Passagiere aufnehmen können, liegt an der wachsenden Nachfrage: In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere mehr als verdreifacht. Der zwischenzeitliche Einbruch war auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Galten Kreuzfahrten früher als das Privileg einer eher gesetzten Klientel, die es schätzte, wenn die Wunder der Karibik oder des Mittelmeers an ihren Kabinenfenstern vorbeizogen, so ist heute mehr als die Hälfte aller Passagiere unter 50 Jahre alt. Ob der Einbau von Wasserrutschen die Ursache dieser Entwicklung ist oder eine Folge, ist nicht bekannt.
Unumstrittene Weltmarktführer unter den Schiffsbauern sind europäische Werften. Sämtliche der 50 größten Kreuzfahrtschiffe der Welt wurden in der Alten Welt auf Kiel gelegt. Führend sind etwa die Meyer-Turku-Werft in Finnland oder Chantiers de l'Atlantique in Frankreich. Konkurrenten, etwa aus Südkorea, haben sich auf die Herstellung von Frachtschiffen oder kleineren Passagierdampfern spezialisiert. Kreuzfahrtschiffe sind nicht billig. Royal Caribbean, der Betreiber der „Wonder of the Seas“, gab für das Schiff 1,3 Milliarden US-Dollar aus. Das Nachfolgeprojekt, die „Icon of the Seas“, soll bis zu 2 Milliarden gekostet haben.
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