Eine Illustration, die eine Influencerin in einer Theaterkulisse zeigt

Schein oder Nicht-Sein

Rund 2,3 Millionen Dollar. So viel soll die Influencerin Kylie Jenner pro Instagram-Posting verdienen. Kein Wunder also, dass alle Influencer werden wollen. Aber der Alltag der meisten Influencer sieht trister aus – nur 12 Prozent der Influencer verdienen mehr als 50.000 Dollar im Jahr.

Und die, die es geschafft haben? Sind entweder auch keine netten Menschen oder überfordert mit ihrem Erfolg; vielen von ihnen werden schlechte Arbeitsbedingungen oder Mobbing vorgeworfen. Glücklich sind sie auch nicht alle. Einer von ihnen veröffentlichte ein Video mit dem Titel: „Wieso mein Leben die Hölle ist“.

Trotzdem, sagt der deutsche Medienwissenschaftler Roberto Simanowski, sind sie das spannendste Phänomen des Internetzeitalters. Sie vollenden, was die Medienentwicklung zuvor begann: Jeder noch so unbekannte Mensch und jede noch so belanglose Situation werden bildfähig.

Es erwächst ihnen aber trotzdem gerade unerwartete Konkurrenz: Virtuelle Influencer. Der spanische Marketing-Professor Daniel Belanche hat das Phänomen der von Agenturen ins virtuelle Leben gerufenen Influencer untersucht, und festgestellt, dass der größte Vorteil der virtuellen Influencer auch ihr größter Nachteil ist: Dass sie eben nicht existieren.

Definitiv nicht virtuell sind politische Influencer, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wie der britische Medienwissenschaftler Nic Newman erklärt, erwächst den traditionellen Medien vor allem in den USA Konkurrenz durch politische Influencer. Ihr Markenzeichen sind starke Meinungen, die oft am extremen Rand ihres politischen Spektrums angesiedelt sind.

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