Umfrage: Angst vor dem Islam?
Ob Integration, Stellung der Frau oder Gewaltbereitschaft: Die Mehrheit blickt kritisch auf den Islam und will den Zuzug von Muslimen reduzieren, wie die aktuelle Islam-Umfrage von Der Pragmaticus zeigt.
Was halten die Österreicher vom Islam? Dazu hat Unique Research 800 Österreicher im Auftrag von Der Pragmaticus befragt. Soviel vorweg: eine hohe Meinung haben die meisten nicht. Eine satte Mehrheit spricht sich sogar dafür aus, den Zuzug von Muslimen im Rahmen des rechtlich Möglichen zu reduzieren.
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Drei Viertel der Befragten fordern, dass die Behörden stärker kontrollieren sollen, was in den Moscheen gepredigt wird. Zwei Drittel halten den Islam für gewaltbereiter als andere Religionen und mehr als die Hälfte hält die Muslime für schwerer integrierbar als Angehörige anderer Religionen. Gleichzeitig plädieren fast genauso viele für mehr Differenzierung und kritisieren die Medien, die ihrer Meinung nach nicht ausreichend zwischen Muslimen und Islamisten unterscheiden.
Die meisten Begegnungen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen finden im öffentlichen Raum statt, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz. Nur eine Minderheit der Befragten ist laut der Islam-Umfrage mit Muslimen befreundet.
Die Absage des Taylor-Swift-Konzerts in Wien und die Berichte über andere verhinderte Terroranschläge in Europa zeigen Wirkung. Fast die Hälfte der Befragten hat Angst, dass sie selbst oder nahestehende Menschen Opfer eines islamistischen Terroranschlags in Österreich werden könnten. Besonders auffällig: Menschen, die regelmäßig Kontakt zu Muslimen haben, fürchten sich davor mehr als jene, die kaum Kontakt zu Muslimen haben.
Meinungsforscher Peter Hayek fragt, inwieweit die Skepsis berechtigt ist und erinnert an erfolgreiche Beispiele für gelungene Integration: „Bereits Mitte der 1960er-Jahre kamen die ersten Gastarbeiter aus der Türkei. Die Integration verlief stockend, man lebte mehr nebeneinander als miteinander, aber ein politisches Thema wurde diese Gruppe nie. Auch über Muslime aus Bosnien hat nach kürzester Zeit niemand mehr gesprochen.“ Und in diesem Punkt blicken auch die Befragten durchaus positiv in die Zukunft: Immerhin 66 Prozent glauben, dass Muslime bei uns die gleichen Möglichkeiten haben wie andere.
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