Justinian, der dunkle Himmel und die Pest

Kaiser Justinian war ein Eroberer – bis zu seinem letzten Gegner: der Pest. Der Historiker Johannes Preiser-Kapeller über die Ursachen der schrecklichen Jahre um 500 n. Chr.

Justinian wurde um 482 in Tauresium geboren und starb am 14. November 565 in Konstantinopel. Er war 527 bis zu seinem Tod römischer Kaiser. Dieses Mosaik, das Justinian im Kreise seines Hofes zeigt, befindet sich in der Kirche San Vitale in Ravenna. Sie wurde 547 fertiggestellt. Während ihres Baus führte Justinian Krieg gegen die Westgoten in Italien.
Justinian wurde um 482 in Tauresium geboren und starb am 14. November 565 in Konstantinopel. Er war von 527 bis 565 römischer Kaiser. Dieses Mosaik, das Justinian im Kreise seines Hofes zeigt, befindet sich in der Kirche San Vitale in Ravenna. Sie wurde 547 fertiggestellt. Während ihres Baus führte Justinian Krieg gegen die Westgoten in Italien. © Getty Images

Es begann mit Vulkanausbrüchen, die den Himmel verdunkelten, Hungersnöten auf der ganzen Welt und endete mit der Pest. Die Jahre um 536 gelten als die schrecklichsten Jahre der Menschheit. Im Zentrum des Grauens: Der römische Kaiser Justinian in Konstantinopel. Er wollte eigentlich die weströmischen Gebiete zurück, doch dieses Streben musste scheitern. Die erste Folge von Wenn die Natur Geschichte schreibt mit dem Althistoriker Johannes Preiser-Kapeller.

Wenn die Natur Geschichte schreibt I

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Alles, was Justinian machen kann, ist, die Ordnung wiederherstellen, das heißt: die Leichen beseitigen.

Johannes Preiser-Kapeller über das Schicksal Justinians
Der Byzantinist und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kapeller. Wenn die Natur Geschichte schreibt heißt der neue Podcast des Pragmaticus mit dem Althistoriker, in dem herausragende Zeiten der Menschheitsgeschichte als Zäsuren in Folge von mitunter plötzlichen natürlichen Veränderungen betrachtet werden, etwa die Pest bei Kaiser Justinian, die Besiedelung Grönlands unter Erik dem Roten, die Hochwässer des Gelben Flusses und die Geschäfte von Francesco Pegolotti.
Johannes Preiser-Kapeller. © Gregor Kuntscher

Johannes Preiser-Kapeller ist Byzantinist und Umwelthistoriker. Er leitet in der Abteilung Byzanzforschung am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) den Forschungsbereich „Byzanz im Kontext“. Er ist Mitherausgeber des Jahrbuchs der Österreichischen Byzantinistik, der Reihe Studies in Global Migration History und Mitglied des Advisory Boards des Journal of Historical Network Research sowie der „Climate Change and History Research Initiative“ der Princeton University.

Preiser-Kapeller hat mehrere Bücher über die enge Verbundenheit von Natur- und Menschheitsgeschichte geschrieben, unter anderem Die erste Ernte und der große Hunger. Klima, Pandemien und der Wandel der Alten Welt bis 500 n. Chr. und Der Lange Sommer und die Kleine Eiszeit. Klima, Pandemien und der Wandel der Alten Welt von 500 bis 1500 n. Chr. Zuletzt erschien von ihm Byzanz. Das Neue Rom und die Welt des Mittelalters.

Der Podcast: Wenn die Natur Geschichte schreibt

In vier Folgen führt uns der Byzantinist und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kapeller durch die Hochs und Tiefs der Jahrhunderte, angefangen bei Kaiser Justinian und dem Schreckensjahr 536, über Erik den Roten, Grönland und afrikanische Elefanten; den Bankier Francesco Balducci Pegolotti, der im 14. Jahrhundert der einen Katastrophe entkam und eine andere beschleunigte, bis zu den mutigen Beamten Hong Hao und Zheng Xia, die sich vor 1.000 Jahren wegen des Jangtsekiang bzw. des Gelben Flusses über ihre Kompetenzbereiche hinauswagten und Menschenleben retteten. Wenn die Natur Geschichte schreibt ist eine Podcast-Reihe über die Macht der Natur über den Menschen und die Macht des Menschen über die Natur.

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