Ohne Patriotismus keine Soldaten

Ohne Patriotismus wird Europa wehrlos bleiben: Der Ex-Offizier und NATO-Referent Dominik Wullers erklärt, was aus Bürgern Soldaten macht.

Soldaten der 45. Panzerbrigade der Bundeswehr beim zeremoniellen Appell in Vilnius, Litauen, am 22. Mai 2025. Deutschland wird 5.000 Soldaten permanent in Litauen stationieren.
Die 45. Panzerbrigade der Bundeswehr beim zeremoniellen Appell in Vilnius, Litauen, am 22. Mai 2025. © Getty Images

Ganz ehrlich: Sind Sie bereit, für Europa Ihr Leben zu geben? Für Deutschland vielleicht? Oder für Österreich? Die Schweiz? Nein? Dominik Wullers wird das verstehen: Wullers war dreizehn Jahre Offizier der Bundeswehr, und er findet, dass die eine Voraussetzung, auf die es für die Wehrfähigkeit eines Staates (oder Staatenbundes) wirklich ankommt, Patriotismus ist. Und der fehlt.

Aber warum? Wie wird man ein Land (oder Staatenbund) für das Menschen bereit sind, zu sterben? Da ist ein nationalistischer Patriotismus hinderlich, sagt der Ex-Offizier. Man braucht etwas anderes. Einen liberalen Patriotismus. Was das ist, erklärt Wullers hier:

Der Podcast über Soldaten, Patriotismus und Demokratie

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Ich habe noch niemanden auf der Straße gefragt, ob er sich für Europa erschießen lassen würde. Je weiter man sich von seinem persönlichen Bezugsrahmen entfernt, desto abstrakter wird ja die Idee.

Dominik Wullers über Soldatentum
Dominik Wullers. Im Podcast des Pragmaticus spricht der NATO-Referent der Bundeswehr in Brüssel über liberalen Patriotismus. Eine Haltung, die er als Voraussetzung für das Interesse am Beruf des Soldaten hält. Er wünscht sich, dass dieser liberale Patriotismus eine emotionale Bindung an Europa stiftet, damit mehr Menschen bereit sind, dieses Staatengebilde auch mit der Waffe in der Hand zu verteidigen.
Dominik Wullers. © Zsolt Makkai

Über Dominik Wullers

Dominik Wullers ist Referent bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der NATO in Brüssel und Beamter der deutschen Bundeswehr, wo er dreizehn Jahre Offizier war. Während dieser Zeit gründete er 2011 mit anderen Bundeswehrangehörigen mit (post-)migrantischem Hintergrund den Verein Deutscher.Soldat., um zu zeigen, dass „Integration gelingt“, wie es in der noch existierenden Facebook-Präsenz heißt. Wullers war ebenso Mitbegründer der Neuen Deutschen Organisationen, einem Dachverband postmigrantischer Vereine. Sein Buch Ich bin Deutschland erschien Anfang 2025 im Bonifazius Verlag und ist ein Plädoyer für einen liberalen Patriotismus.

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