Eine Illustration, die Erinnerungen in verschiedenen Szenen darstellt.

Es war ganz anders, als Sie dachten

An welches Ereignis auch immer Sie gerade denken: Es ist nicht so passiert, wie es ihnen ihr Gedächtnis einreden möchte. Unsere Erinnerungen sind falsch, verzerrt und manchmal sind sie komplett erfunden.

Unser Gehirn spielt uns eigenartige Streiche bis hin zu kollektiven falschen Erinnerungen – das ist vor allem dann ein Problem, wenn Erinnerungen gravierende Konsequenzen haben, etwa Zeugenaussagen vor Gericht.

Aber warum ist das so? Hannah Monyer, Autorin des Buchs „Das geniale Gedächtnis“ erklärt, dass das Gehirn gar nicht erst versucht, Erinnerungen korrekt abzuspeichern – es will Sinn in der Welt schaffen.

Die US-amerikanische Psychologin Elizabeth Loftus zeigte in ihren Experimenten, dass es sehr einfach ist, das Gehirn auszutricksen und ihm sogar Erinnerungen einzupflanzen, die nie passiert sind. Und dass vor allem in Gerichtsprozessen ein großes Problem ist.

Ihr Kollege Samuel Schacher geht mit seiner Forschung in die umgekehrte Richtung: Er will keine falschen Erinnerungen einsetzen, sondern tatsächliche Erinnerungen löschen. Das soll vor allem Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen helfen, die oft durch unbedeutende Erinnerungen getriggert werden.

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