Das Bild zeigt einen Roboter, der durch ein Loch in einer Mauer steigt.

Die Roboter kommen!

Sie sind wacklig auf den Beinen, ein wenig unkoordiniert, und manchmal wirken sie so hilflos, dass man Mitleid bekommt; es ist ein wenig, wie Kleinkindern bei den ersten Schritten zuzuschauen: Im August 2025 fanden in China die ersten „World Humanoid Robot Games“ statt, eine Art Olympische Spiele für humanoide Roboter, mit 500 Teilnehmern aus 16 Ländern.

Die Maschinen spielten Fußball, rannten über 100 Meter und versuchten sich im Weitsprung; sie krachten ineinander, irrten orientierungslos umher oder fielen einfach um. Aber nicht alle stellten sich so ungeschickt an. Einige sind erschreckend gute Kickboxer, beeindruckende Läufer oder schaffen einen Salto und landen auf beiden Beinen. Und es gibt noch eine weitere Parallele zu Kindern: Ihnen gehört die Zukunft.

Kämpfen, fliegen, intubieren

Humanoide Roboter sollen in den kommenden Jahren nicht nur die Arbeitswelt revolutionieren, sie könnten allgegenwärtig werden: unsere Kriege führen, den Haushalt schupfen und die Alten pflegen. „Walker X“ von der chinesischen Firma UBTech kommt unserer Vorstellung eines Haushaltsroboters schon recht nahe. Er kann den Tisch decken und Getränke servieren – und außerdem seinen eigenen Akku wechseln, weshalb er rund um die Uhr im Einsatz sein kann. Derzeit ist er vor allem in Fabriken tätig, in denen er Autos zusammenbaut.

Der – ebenfalls chinesische – „Unitree G1“ könnte bald menschliche Ärzte zu weiten Teilen ersetzen. Er kann nicht nur ein Stethoskop bedienen, sondern beherrscht auch Notfallmaßnahmen wie das Setzen einer Intubation. Und dann wäre da noch der „iRonCub 3“, ein humanoider Roboter mit dem Gesicht eines kleinen Kindes, der dank eines Jetpacks nun auch fliegen kann – warum auch immer das nötig sein sollte.

Die neue Ära der Robotik zeigt sich aber nicht nur in einzelnen Fähigkeiten, sondern – vor allem im Zusammenspiel mit KI – im Gesamtpaket: Die Maschinen-Menschen werden einfach rundum immer besser – ob bei Feinmotorik, Kommunikation, Bewegungsabläufen oder dem Beherrschen unterschiedlichster Aufgaben.

1. Wie die Roboter menschlich wurden

Aber warum ist die Welt überhaupt kurz davor, von Robotern überrannt zu werden? Haben wir vom Terminator nichts gelernt? Zunächst einmal, sagt Javad Ghofrani, Professor für Informatik mit Schwerpunkt auf autonome Systeme an der deutschen Universität Bonn-Rhein-Sieg, sind wir eigentlich schon seit Jahrzehnten von Maschinen abhängig – die humanoiden Roboter seien nur der Gipfel einer jahrzehntelangen Entwicklung:

2. Jeder zweite Roboter ist made in China


Der Westen hat ein Problem: Die Roboter-Revolution spielt sich vor allem in China ab, nicht in den USA, Deutschland oder Japan. Es sei kein Zufall, dass die große Leistungsschau in der Volksrepublik stattfand, sagt Georg Stieler, der beim Beratungsunternehmen Stieler auf globale Technologietrends spezialisiert ist und sein Büro in Shanghai hat:

3. In Linz beginnt's


Ümit Bas will die chinesische Dominanz nicht einfach hinnehmen. Erst vor wenigen Wochen hat er das Unternehmen Iono gegründet und mit dem „Iono V1“ seinen ersten humanoiden Roboter präsentiert. An einem ungewöhnlichen Standort: Linz. Bas will sie in Österreich bauen – und zwar definitiv nicht als Marketinggag, erklärt er im Interview:

4. Verliebt in den Haushaltsroboter


Schon jetzt ist unser Leben mit künstlicher Intelligenz komplex. Menschen verlieben sich in Chatbots, andere bringen sich um, weil sie der Meinung sind, eine KI habe sie dazu ermutigt. „AI Girlfriends“ haben nicht nur den Vorteil, dass sie genau so aussehen, wie man sich die eigene Freundin immer schon erträumt hat, sondern auch, dass man nicht rausgehen und mit echten Frauen sprechen muss. Anne Foerst wundern all diese Entwicklungen nicht. Die promovierte Theologin und Informatikerin forscht an der St. Bonaventure University im Bundesstaat New York zu ethischen Fragen rund um KI. Es sei dem Menschen in die Wiege gelegt, alles zu vermenschlichen, sagt sie:

5. Neue alte Kriege

Es ist aber auch nicht so, dass alle Roboter nur lieb wären – auch wenn daran natürlich auch die Menschen schuld sind. Autonome Waffensysteme und Künstliche Intelligenz werden die Kriege der Zukunft massiv verändern. Aber Technik verändert nur die Mittel, nicht den Kern des Krieges, und jede neue Waffe ruft unweigerlich eine Gegenmaßnahme hervor – der Kreislauf der Kriegsinnovation setzt sich fort, erklärt Frank Sauer, Head of Research am Metis-Institut für Strategie und Vorausschau der Bundeswehr-Universität in München:

6. Eher Killer als Helfer

Mit Killermaschinen kennen wir uns aber sowieso schon aus, der Science-Fiction sei Dank. In Filmen überwiegen eher jene Roboter, die der Menschheit schaden wollen – allen voran der Terminator Arnold Schwarzenegger:

7. Roboterumfrage

Werden sie für uns Krieg führen, putzen, kochen und uns die Jobs wegnehmen? Unique Research hat in einer repräsentativen Umfrage rund 800 Bürger im Auftrag von Der Pragmaticus befragt, welche Androiden sie sich in ihrem Leben wüschen und welche nicht, und wie wahrscheinlich es überhaupt sei, dass uns bald Roboter allerhand Aufgaben abnehmen:

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