Umfrage: Wie hat uns Corona verändert?
Die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung haben einen tiefen Keil in die Gesellschaft getrieben und das Vertrauen in die Politik ramponiert.
Fünf Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Folgen noch immer deutlich spürbar: acht von zehn Österreichern sind der Meinung, dass die Corona-Zeit die Gesellschaft nachhaltig gespalten hat, wie unsere aktuelle Corona-Umfrage zeigt. Zur Bewertung der damaligen Maßnahmen, über die Konsequenzen für die Gesellschaft und das Vertrauen in die Politik hat Unique Research 800 Bürger im Auftrag von Der Pragmaticus befragt.
Alle Ergebnisse der Corona-Umfrage
Sie haben im ersten Feld die Möglichkeit, Fragestellungen auszuwählen. Zusätzlich können Sie die Antworten nach Geschlecht, Alter und Stadt vs. Land filtern.
Das Dossier zum Thema
- Epidemiologe Anders Tegnell erklärt (seinen) schwedischen Weg
- Infektiologe Franz Allerberger erklärt (seinen) österreichischen Weg
- Mediziner Martin Sprenger über das verspielte Vertrauen
- Ökonom Martin Halla über die globalen Wirtschaftsfolgen
- Soziologin Ulrike Zartler über die Resilienztipps der Jugend
- Florian Krammer, Richard Neher und David Quammen über kommende Pandemien
- Die Übersicht: Alle Beiträge über die Corona-Pandemie
Die wichtigsten Resultate im Überblick
Während der Pandemie verloren vor allem die Politik sowie Medien – egal ob klassische oder soziale – an Vertrauen in der Bevölkerung. Bei der Wissenschaft zeigt sich in der Corona-Umfrage ein gemischtes Bild.
Wie Meinungsforscher Peter Hayek betont, liefert auch die Beurteilung der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ein differenzierteres Bild: „Rund 80 Prozent der Bevölkerung haben sich zumindest einmal impfen lassen, nur jeder Fünfte blieb ungeimpft, was eine deutliche Minderheit darstellt. Andererseits ist nur ein Viertel der Geimpften der Meinung, dass die Einführung der Impfpflicht, die freilich nie exekutiert wurde, absolut richtig war.“
Andere Maßnahmen wie Maskenpflicht, Schulschließungen oder Lockdowns finden rückblickend betrachtet überwiegend Zustimmung. „Die Maskenpflicht ist ein schönes Beispiel dafür, wie die mediale und politische Diskussion und die gesellschaftliche Perzeption auseinanderdriften können“, sagt Hayek.
Für den Meinungsforscher ist eines klar: „Grundsätzlich wird das Corona-Krisenmanagement von rund der Hälfte der Bevölkerung als übertrieben bewertet. Da bleibt einem nur die alte Erkenntnis: Im Nachhinein ist man immer klüger.“ Immerhin ist eine Mehrheit der Befragten zuversichtlich, dass wir für zukünftige Pandemien besser gerüstet sind.
Politische Lager und Corona
Die Zugehörigkeit in Lager spiegelt sich auch in den Wählerpräferenzen wider. Aufgrund der Unterteilung der Befragten sind die Ergebnisse jedoch eher als Tendenz in der Gesellschaft zu interpretieren und nicht vollkommen repräsentativ wie die Werte der Gesamtumfrage. Ein Bild zeichnet sich jedoch ab: FPÖ- und Nichtwähler waren mit dem Pandemiemanagement am wenigsten zufrieden. Auch gaben vergleichsweise viele freiheitliche Wähler an, dass die Coronazeit ihre Wahlentscheidung beeinflusst hat.
Sehen Sie selbst wie sich die Bewertungen nach Wahlverhalten unterscheiden. Sie haben im ersten Feld die Möglichkeit Maßnahmen auszuwählen (die Impfpflicht ist voreingestellt) und können zusätzlich mit dem Menü rechts nach politischen Präferenzen filtern.
Der andere Weg
- Eigenverantwortung statt Zwang: Wie Schwedens Chef-Epidemiologe Anders Tegnell die Pandemie zähmte
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- Erscheinungstermin: 27.02.2025