Asylumfrage: Österreicher für erleichterte Abschiebungen
Die Österreicher wenden sich zusehends gegen die rigide Anwendung von Flüchtlings- und Menschenrechtskonvention und treten für eine Abschiebung von Straftätern ein.

Nur zwölf Prozent der Österreicher sind mit der Asylpolitik im Land zufrieden. Wo sehen sie die größten Probleme? Unique Research hat in einer repräsentativen Asylumfrage rund 800 Bürger im Auftrag von Der Pragmaticus befragt, wie sie zum Thema Flucht und Migration stehen.
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Ergebnisse der Asylumfrage
Migration gilt als spaltendes Thema in der Gesellschaft. Tatsächlich herrscht aber in mehreren Punkten weitestgehend Übereinstimmung innerhalb der Bevölkerung: Jeder Dritte ist überhaupt nicht zufrieden mit der Asyl- und Migrationspolitik, knapp 20 Prozent sind eher unzufrieden und ein knappes Drittel ist teils unzufrieden.
Genauso einig sind sich die Befragten, dass Asyl und Migration eine große Herausforderung für das Land darstellen.
Jeder zweite Teilnehmer erachtet den Einfluss von internationalen Gerichten und Konventionen auf die heimische Asylpolitik als sehr oder eher groß – nur rund zehn Prozent sehen das anders.
Internationale Verpflichtungen auflösen?
Bei den Konsequenzen der Rechtslage scheiden sich die Geister: Ein großer Teil der Österreicher findet es inhaltlich falsch, den Urteilen von europäischen Gerichten in Asylfragen zu folgen; ein etwas größerer Teil (44 Prozent) findet es richtig.
Zu gleichen Teilen waren die Teilnehmer der Umfrage gespalten, ob Österreich aus der Flüchtlingskonvention austreten soll.
Konsequenter Abschieben?
Ganze 85 Prozent würden rechtskräftig verurteilte Straftäter in ihre Herkunftsländer zurückschicken – selbst dann, wenn diese als unsicher gelten.
„Die aktuelle Befragung zeigt, dass Österreich beim Thema Migration keineswegs so gespalten ist, wie öfter mal angenommen wird“, schließ Peter Hayek, Leiter von Unique Research, aus den Ergebnissen.
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