Wie eine Dynastie im Gelben Fluss versank

China vor 1.000 Jahren: Der Historiker Johannes Preiser-Kapeller über Hochwasser, die Regulation des Gelben Flusses und Beamte, die das Schlimmste verhinderten.

„Kuo Kuo und ihre Schwestern reiten aus“ von Li Gonglin. Das Bild stammt aus dem 12. Jahrhundert, aus der zu Ende gehenden Song-Zeit und ist eine Reproduktion einer Darstellung aus der Tang-Zeit. Das Bild is Teil eines Podcasts aus der Reihe Wenn die Natur Geschichte schreibt mit dem Global- und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kappeller. Neben dem Gelben Flus geht es auch um den Jangtsekiang, Dschinghis Khan und neue Methoden, Reis anzubauen.
„Kuo Kuo und ihre Schwestern reiten aus“ von Li Gonglin. Das Bild stammt aus dem 12. Jahrhundert, aus der zu Ende gehenden Song-Zeit und ist eine Reproduktion einer Darstellung aus der Tang-Zeit. © Getty Images

Kaum jemand kennt sie, doch sie retteten viele tausend Menschenleben: Die Beamten Zheng Xia und Hong Hao wendeten vor rund 1.000 Jahren die Hungerkatastrophen ab, die dem Hochwasser des Gelben Flusses und des Jangtsekiang folgten und riskierten dabei ihr eigenes Leben.

Die 4. Folge unserer Podcastreihe Wenn die Natur Geschichte schreibt mit dem Historiker Johannes Preiser-Kapeller ist eine Geschichte von Klimaanpassung und Hunger, dem Fall der Song-Dynastie und den Grenzen der Technik. Warum letztere damals wenig gegen die Macht des Wassers tun konnte, wie der Gelbe Fluss schließlich gezähmt wurde und zu welchem Preis, erläutert Wei Wu, Professor für Geotechnik an der Universität für Bodenkultur in Wien.

Der Podcast über das Ende der Song-Dynastie

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Diese große Politik, die auch ideologisch getrieben ist, interessiert ihn nicht.

Johannes Preiser-Kapeller über Hang Hao und das Hochwasser am Jangtsekiang
Ausschnitt aus „Bild einer Flussuferszenerie zum Qingming-Fest“ von Zhang Zeduan (1085-1145). Die Zeichnung zeigt die Stadt Kaifeng am Gelben Fluss und befindet sich auf einer schmalen Rolle von 24,8 Zentimetern Höhe und 528,7 Zentimetern Länge. Das Schiff, das hier mit einem Brückenpfeiler kollidiert, ist auf dem Gemälde zentral positioniert. Es transportiert Getreide, vermutlich Reis. Die Qingming-Rolle gilt als das bedeutendste Kunstwerk aus der Zeit der Song-Dynastie. Das Bild is Teil eines Podcasts aus der Reihe Wenn die Natur Geschichte schreibt mit dem Global- und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kappeller. Neben dem Gelben Flus geht es auch um den Jangtsekiang, Dschinghis Khan und neue Methoden, Reis anzubauen.
Ausschnitt aus „Bild einer Flussuferszenerie zum Qingming-Fest“ von Zhang Zeduan (1085-1145). Die Zeichnung zeigt die Stadt Kaifeng, die an einem Kanal am Gelben Fluss liegt, und befindet sich auf einer schmalen Rolle von 24,8 Zentimetern Höhe und 528,7 Zentimetern Länge. Das Schiff, das hier mit einem Brückenpfeiler kollidiert, ist auf dem Gemälde zentral positioniert. Es transportiert Getreide, vermutlich Reis. Die Qingming-Rolle gilt als das bedeutendste Kunstwerk aus der Zeit der Song-Dynastie. Von Zhang Zeduan - own replica --Immanuel Giel 09:38, 8 November 2006 (UTC), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1350325

Über Johannes Preiser-Kapeller

Der Byzantinist und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kapeller. Wenn die Natur Geschichte schreibt heißt der neue Podcast des Pragmaticus mit dem Althistoriker, in dem herausragende Zeiten der Menschheitsgeschichte als Zäsuren in Folge von mitunter plötzlichen natürlichen Veränderungen betrachtet werden, etwa die Pest bei Kaiser Justinian, die Besiedelung Grönlands unter dem Wikinger Erik der Rote, die Hochwässer des Gelben Flusses und die Geschäfte von Francesco Pegolotti.
Johannes Preiser-Kapeller. © Gregor Kuntscher

Johannes Preiser-Kapeller ist Byzantinist und Umwelthistoriker. Er leitet in der Abteilung Byzanzforschung am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) den Forschungsbereich „Byzanz im Kontext“. Er ist Mitherausgeber des Jahrbuchs der Österreichischen Byzantinistik, der Reihe Studies in Global Migration History und Mitglied des Advisory Boards des Journal of Historical Network Research sowie der „Climate Change and History Research Initiative“ der Princeton University.

Preiser-Kapeller hat mehrere Bücher über die enge Verbundenheit von Natur- und Menschheitsgeschichte geschrieben, unter anderem die Titel Die erste Ernte und der große Hunger. Klima, Pandemien und der Wandel der Alten Welt bis 500 n. Chr. und Der Lange Sommer und die Kleine Eiszeit. Klima, Pandemien und der Wandel der Alten Welt von 500 bis 1500 n. Chr. Zuletzt erschien von ihm das Buch Byzanz. Das Neue Rom und die Welt des Mittelalters.

Der Podcast: Wenn die Natur Geschichte schreibt

In vier Folgen führt uns der Byzantinist und Umwelthistoriker Johannes Preiser-Kapeller durch die Hochs und Tiefs der Jahrhunderte, angefangen bei Kaiser Justinian und dem Schreckensjahr 536, über Erik den Roten, Grönland und afrikanische Elefanten; den Bankier Francesco Balducci Pegolotti, der im 14. Jahrhundert der einen Katastrophe entkam und eine andere beschleunigte, bis zu den mutigen Beamten Hong Hao und Zheng Xia, die sich vor 1.000 Jahren wegen des Jangtsekiang bzw. des Gelben Flusses über ihre Kompetenzbereiche hinauswagten und Menschenleben retteten. Wenn die Natur Geschichte schreibt ist eine Podcast-Reihe über die Macht der Natur über den Menschen und die Macht des Menschen über die Natur.

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