Wer lesen kann, kann kochen

Kochbücher sind mehr als nur Anleitungen zur Zubereitung von Speisen, sagt Peter Peter in einer neuen Folge von machtHunger und erzählt die Geschichte der Rezeptsammlungen im Wandel der Zeit.

Eine Hausfrau in ihrer Küche Amenagee konsultiert sein Kochbuch, das er 1961 mit ihrem Schnellkochtopf geschrieben hat. Das Bild illustriert einen Artikel über die Geschichte von Kochbüchern.
Wer liest, kann kochen. Kochbücher sind längst keine Rezeptanleitungen so wie in den 1960er-Jahren. Sie sind Einladung zu Gaumenreisen, Lifestyle-Guides und Gesundheitsratgeber geworden. © Getty Images

Wenn der Gastrosoph Peter Peter alte Kochbücher liest, so tut er es nicht nur wegen der Rezepte, die dort gesammelt sind, sondern vor allem auch, um mehr über eine Zeit zu erfahren. Ein Kochbuch ist ein Spiegel der Gesellschaft, ist er überzeugt. War ein Rezept früher einmal nur wenige Zeilen lang, dann lag das daran, dass die Hausfrau ohnedies wusste, was beim Kochen zu tun war. Im 21. Jahrhundert hat sich das grundlegend gewandelt. Ein Kochbuch ist nicht nur Anleitung zur Zubereitung von Speisen, es ist Reiseführer, Gesundheits- und Lifestyleratgeber. Dass Kochbücher boomen, lässt sich an den Verkaufszahlen ablesen.

In dieser Folge der machtHunger-Podcastserie geht es um die ersten Kochbücher der Menschheitsgeschichte, die großen Ikonen dieses Buch-Genres und die Klassiker dieser sehr speziellen Art von Literatur. Zusammen mit Karin Pollack wird unter anderem die Frage erörtert, ob das Kochbuch durch die Konkurrenz von Sozialen Medien bald ausgedient haben wird.

Podcast machtHunger über den Kochbuch-Boom

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Mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht erlebten Kochbücher einen großen Aufschwung. Wer lesen konnte, konnte kochen lernen, dann in Stellung gehen und Geld verdienen.

Gastrosoph Peter Peter über ein Kapitel aus der Geschichte des Kochbuchs.

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Diese Episode ist die vierte Episode der vierten Staffel unseres Podcasts machtHunger mit dem Gastrosophen Peter Peter. In unserer Podcastreihe machtHunger geht es um die Kulturgeschichte des Essens und alle wirtschaftlichen Verstrickungen und politischen Machtspiele, die mit dem Essen und mit kulinarischen Traditionen verbunden sind.

Über Peter Peter

Portraitfoto von Peter Peter.
Beim Essen gibt es keine Zufälle: Gastrosoph Peter Peter zeigt im Podcast machtHunger wieviel politisches Kalkül im Essen steckt. © Gregor Kuntscher

Der Kulturwissenschaftler Peter Peter ist in der bayerischen Hauptstadt München aufgewachsen, hat in Klassischer Philologie promoviert und ist Autor zahlreicher Bücher über das Reisen und die Kochkulturen dieser Welt (unter anderem verfasste er auch eine Kulturgeschichte des Schnitzels bzw. der österreichischen Küche). Er lehrte an der von Slow Food gegründeten Università delle scienze gastronomiche in Pollenzo und Colorno. Seit 2009 lehrt er für den Masterstudiengang des Zentrums für Gastrosophie der Universität Salzburg das Modul „Weltküchen und Kochsysteme“ und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Kulinaristik. Sein jüngstes Buch ist den Zitrusfrüchten und Italien gewidmet. Es heißt Blutorangen und ist im Verlag Klaus Wagenbach erschienen. Für den Pragmaticus hat er einen lesenswerten Einstieg in die Gastrodiplomacy verfasst.

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