Warum ist Geld so ein Tabu, Herr Felbermayr?

In Österreich redet man nicht über Geld, man veranlagt es auch nicht, sondern trägt es auf‘s Sparbuch. Warum? Peter Filzmaier und Gabriel Felbermayr in „Alles außer Politik“.

Peter Filzmaier und Gabriel Felbermayr bei der Aufnahme der ersten Episode von Alles außer Politik, einem Podcast des Pragmaticus. In dieser ersten Episode sprachen der Politikwissenschaftler und der Ökonom über Geld.
„Und was erwarten Sie sich denn eigentlich?“, so der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier zum Ökonomen Gabriel Felbermayr. „Ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Aber wenn der Peter Filzmaier anruft, dann folgt man.“ In der ersten Folge von Alles außer Politik sprachen die beiden ansonsten über Geld. © Der Pragmaticus /Moritz Ziegler

Gabriel Felbermayr würde jedem Österreicher gern einmalig 10.000 Euro zur freien Veranlagung in die Hand drücken: „Den Mehrwert darf man sich behalten.“ Das würde die Wirtschaftskompetenz erhöhen und in Österreich die Geldbeziehungen normalisieren, hofft er.

Österreich hat ein seltsames Verhältnis zum Geld, stellt der Ökonom und Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO in dieser ersten Folge von Alles außer Politik mit Peter Filzmaier fest: Da ist das Sparbuch in Kombination mit der Vorliebe für flexible Immo-Kredite, die Selbstverständlichkeit von Pfusch bei gleichzeitiger Aversion gegen jegliches thematisieren von Geldthemen. Nicht mit Peter Filzmaier. Nicht in Alles außer Politik. In dieser Folge kommen alle Geldfragen zur Sprache.

Alles außer Politik: Peter Filzmaier und Gabriel Felbermayr

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Ich würde sagen, diese Tabuisierung der Einkommen hat etwas mit unserem jahrhundertelangen Feudalstaat zu tun.

Gabriel Felbermayr, Wirtschaftswissenschaftler

Über Gabriel Felbermayr

Gabriel Felbermayr stammt aus Steyr in Oberösterreich, ist Wirtschaftswissenschaftler, Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO in Wien, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Deutschland. Er stammt aus Steyr und arbeitete für McKinsey bevor er an die Universität Tübingen wechselte. Nach seiner Habilitation forschte und lehrte er an der Universität Hohenheim und am Ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Vor seinem Wechsel nach Wien 2021 war er Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Als Autor des Pragmaticus legt er einen Schwerpunkt auf das Thema Globalisierung – er hält eine möglichst stark vernetzte Wirtschaft für wesentlich für Wohlstand, Wachstum und Frieden.

Über Peter Filzmaier

Peter Filzmaier stammt aus Wien und ist der Politanalyst des Landes. Die Frequenz seiner Auftritte in den Nachrichtensendungen des ORF kann als Indikator für die Intensität einer politischen Krise dienen. Filzmaier formuliert dann im berühmten Schnellsprech präzise Einschätzungen zur Lage der Parteien und zum Urteil der Wähler. Der Politikwissenschaftler forscht und lehrt ansonsten an den Universitäten Graz und Krems, wo er Professuren für Politische Kommunikation sowie Politikforschung innehat. Und er ist Leiter des Instituts für Strategieanalysen (ISA) in Wien.

Den Video-Podcast finden Sie hier.

Das Transkript zum Podcast mit Gabriel Felbermayr

Es handelt sich um ein maschinell erstelltes Transkript. Offensichtliche Übertragungsfehler und Rechtschreibfehler wurden korrigiert, uneindeutige Passagen in Klammern gesetzt. Fragen von Podcast-Host Peter Filzmaier sind kursiv. Antworten von Gabriel Felbermayr in Normalschrift. Wenn Sie mehr hören möchten: Sie finden alle unsere bisherigen Podcasts hier.

Peter Filzmaier: Herzlich willkommen bei unserem neuen Podcast Alles außer Politik. Mein Name ist Peter Filzmaier und obwohl ich Politikwissenschaftler bin, wollen wir nicht über Politik im engeren Sinn sprechen, sondern über gesellschaftliche Themen, die uns bewegen. Heute über Wirtschaft und ganz konkret über das liebe Geld. (...) Aber ich will nicht quasi der Experte für alles sein. Und damit das nicht so ist, habe ich immer einen wirklichen Experten, einen kompetenten Gast. Heute ist das Gabriel Felbermayr, Wirtschaftswissenschaftler. Danke (und) schön, dass Sie da sind.

(...) Aber ich will nicht quasi der Experte für alles sein. Und damit das nicht so ist, habe ich immer einen wirklichen Experten, einen kompetenten Gast. Heute ist das Gabriel Felbermayr, Wirtschaftswissenschaftler. Danke (und) schön, dass Sie da sind.

Gabriel Felbermayr: Sehr gerne, Herr Filzmaier.

Herr Felbermayr, Ich habe Sie einfach gefragt, ob Sie kommen würden zu mir in den Podcast. Der ist aber brandneu. Sie sind der erste Gast. Normalerweise befragt man Doktor Google und schaut sich frühere Folgen an. Das konnten Sie nicht. Und was erwarten Sie sich denn eigentlich?

Ich habe keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Aber wenn der Peter Filzmaier anruft, dann folgt man.

Ich hoffe, ich habe keine unangenehme Überraschungen. Wir sprechen ja nicht über Wirtschaftswissenschaft und auch nicht über die Wirtschaftspolitik im Regierungsprogramm im engeren Sinn. Aber das Thema Geld ist Ihnen vertraut. Sie sind Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Wien und auch Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Immer noch wichtig ist die Offenlegung und Transparenz. Wir haben uns schon getroffen vor einem Fernsehstudio, in das wir gemeinsam rein- und rausgegangen sind. Oder einer gerade rein, der andere raus. Und ansonsten auf einer Zugfahrt, als wir uns zufällig trafen, gemeinsam ein Bier getrunken haben, aber keine wirtschaftliche oder andere Beziehung zueinander.

Wir reden über das liebe Geld. Herr Felbermayr, würden Sie mir sagen, wie viel ganz genau Sie netto im Monat oder im Jahr verdienen?

Ich glaube, ich kann das gar nicht, weil ganz genau würde ich es Ihnen gar nicht sagen können. Selbst wenn ich es wollte. Und wollen tue ich es ehrlich gesagt auch nicht.

Ich will ja auch über Geld als Tabuthema reden, Aber warum würden Sie mir es nicht sagen, wenn Sie jetzt sogar Ihre Kontoauszüge vor sich liegen hätten?

Na ja, es ist, wie Sie sagen, ein Tabuthema. Man hat immer die Sorge, und die teile ich, dass, wenn man seine Einkommen in aller Öffentlichkeit ausbreitet, dass (es) den einen sehr, sehr hoch vorkommt, übertrieben hoch vielleicht und man damit rechnen muss, dass dann Neider auftreten. Oder die anderen sagen, (dass man) so wenig verdient. Wie schlecht muss denn der sein Gehalt verhandelt haben? Und beides sind Zuschreibungen, die man ungern haben möchte. Deswegen, glaube ich, würde ich es lieber nicht sagen.

Woher aber diese Tabuisierung wirklich kommt, das ist eine spannende Frage. Weil das, was ich vorher erzählt habe, die Sorge vor Neid oder die, (müsste) es ja auch anderswo geben, in Skandinavien oder in den USA, wo man sehr freimütig über sein Einkommen spricht.

Aber glauben Sie nicht, dass wir beide klar Über-Durchschnittsverdiener sind?

Ja, natürlich. Das weiß aber auch jeder Österreicher, jede Österreicherin. Und manches lässt sich ja sehr transparent zeigen. Man kann ja in die Gehaltstabellen, die für uns jetzt Professoren gelten, hineinschauen. Und dann wird man uns nicht sozusagen am untersten Ende vermuten, sondern eher weiter oben. Und dann hat man eigentlich schon einen ganz guten Eindruck, was man verdient. Aber es ist ja auch so, dass es neben dem Universitätseinkommen vielleicht noch das ein oder andere auch geben kann, und das sozusagen in aller Öffentlichkeit darzustellen, das ist etwas, das vielleicht dann doch an Grenzen stößt.

Sie haben vorhin die USA kurz erwähnt, und das ist meine Erklärung. Ich würde es auch nicht punktgenau beantworten. Ein bisschen, zugegeben, als Gutverdiener aus Selbstschutz, Denn wenn, so ist meine Erfahrung, Sie in den USA sagen, ich verdiene dort, Dollar statt Euro, 100.000 im Jahr oder eine Million oder welche hohe Summe auch immer, ist die ehrliche Erstreaktion Neugier und Respekt. Respekt, dass du so viel verdienst und Neugier.

Was kannst du so gut, dass der andere Menschen so viel Geld dafür zahlen? Und erst wenn man dann sagt „Na ja, mein Geschäftsmodell ist, ältere Frauen im Park zu überfallen“, erst dann wird es kritisch. Hingegen in Österreich, wenn man sagt, man verdient 100.000 oder eine Million im Jahr, ist die erste Reaktion nicht gerade „Wen hast du umgebracht?“, aber es geht ein bisschen in die Richtung. Durch welche Seilschaften oder Machenschaften hat man (es) sich gerichtet?

Ein bisschen, glaube ich, kommt das einfach aus der Geschichte. Und ich würde sagen, diese Tabuisierung der Einkommen hat was mit unserer langen, jahrhundertelangen Situation als Feudalstaat zu tun. Dass das dass alle wenig hatten, alle gleich viel, wenig oder gleich wenig und (im Adel) sehr viel Geld, aber das nicht verdient im klassischen Sinn, sondern als Geburtsrecht oder sich sozusagen angeeignet. Und das ist noch gar nicht so lange her, dass das so war in Österreich und in vielen anderen europäischen Ländern, so dass viel Geld zu haben mit Argwohn verbunden ist, dass man nicht unbedingt nur die alte Dame im Park überfällt, sondern sich das irgendwie unmoralisch angeeignet hat.

In den USA war das immer ganz anders und auch auf der Seite derer, die wenig Geld haben, ist es anders, weil in den USA die Hoffnung ist, dass man heute wenig verdient, weil man noch Tellerwäscher ist, dass man das sehr ehrlich und zuversichtlich in die Kamera oder das Mikrofon sprechen kann, weil man daran glaubt, dass das in ein paar Jahren ganz anders sein wird.

Und dann wird man vom Tellerwäscher zum Millionär aufgestiegen sein. Und diese Erzählung ist bei uns nie (...). Die ist auch in USA nicht richtig. Aber bei uns hat sie auch nie jemand geglaubt. Und deswegen ist, wer arm ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er arm bleibt. Und das ist eine ganz andere Erzählung.

Sie sind als erster Podcastgast gleich der idealtypische Gast, weil Sie die Fragen selber vorher schon beantworten. Ich hätte nämlich gefragt, warum? Also der Unterschied wäre wirklich, dass in den USA, ob es nun stimmt oder nicht, das als erarbeitetes Vermögen gilt (...) bei uns die Tradition, das hat man ja geerbt oder erschlichen.

Oder irgendwie über unmoralische Wege sich sich angeeignet. Und übrigens ist das ja auch in Ländern, die nicht so lange und in so einem Feudalsystem eingebunden waren, anders. In Skandinavien ist man sehr viel transparenter, was das Einkommen angeht, vielleicht auch ein Stück weit in der Schweiz. Aber diese, diese Zuschreibung, der hat viel Geld, also muss er, muss er sozusagen gut in der richtigen Familie geboren worden sein, wo diese Zuschreibung so nicht so deutlich (war), wie das in Österreich oder in Deutschland lange Jahrhunderte der Fall war.

Was ist eigentlich, wirtschaftswissenschaftlich definiert, Geld?

Peter Filzmaier, Politikwissenschaftler

Bevor wir jetzt zu schnell beim Filzmaier oder Wortspiel mit Namen sind: (...) Über unser Thema Geld möchte ich (Sie) nicht ganz aus der Rolle des Wirtschaftswissenschaftlers entlassen. Wir Wissenschaftler haben die unangenehme Angewohnheit, bevor wir spannend inhaltlich über etwas sprechen, macht man entweder einen historischen Schnitt. Also wir würden dann beim Geld im alten Rom anfangen, Das erspare ich uns und den Zuhörerinnen und Zuseherinnen.

Ja, aber man hat mir gesagt, wir sollen so circa eine Dreiviertelstunde lang sein. Das würde dann wahrscheinlich dazu führen, dass wir nach 45 Minuten immer noch im Mittelalter verharren. Aber was ich Ihnen nicht ganz ersparen möchte, ist – ersparen ein Wortspiel beim Thema Geld, aber ungewollt. Als Wissenschaftler verständigen wir uns zunächst über Begriffsdefinitionen und das möchte ich im Podcast auch machen. Was ist eigentlich wirtschaftswissenschaftlich definiert Geld?

Tja, das ist eine alte Frage. Da könnte man wirklich in die in die Vorgeschichte gehen. Aber es sind im Wesentlichen drei Dinge. (...) Geld ist ein Aufbewahrungsmittel von Wert. Sehr nützlich. Wenn wir beide am Monatsende in Milch bezahlt würden, dann hätten wir ein Problem, weil davon müsste man dann ein ganzes Monat zehren. Besser ist Geld, das wir dann peu a peu sozusagen in Nahrungsmittel verwandeln könnten.

Geld ist aber auch eine Recheneinheit. Sie macht Dinge miteinander verrechenbar, die man eigentlich nicht zusammen addieren darf. Also Äpfel und Birnen soll man nicht zusammen addieren, sagen wir unseren Kindern. Das kann man auch nicht, darf man auch nicht. Nur wenn das in Geldeinheiten bewertet ist, kann ich addieren und dann kann ich Dinge miteinander vergleichen, berechenbar machen. Also es ist eine Recheneinheit.

Und dann ist Geld noch etwas Drittes, nämlich ein Transaktionsmittel, dass ich darauf vertrauen kann, dass ich mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Euro meine Schulden begleichen kann. Ich muss auch akzeptieren, wenn mich die Universität in Euro bezahlen will, dann muss ich das auch akzeptieren. Und dieses universell akzeptierte Zahlungsmittel Euro bei uns oder Dollar in den USA, das macht den Wert von Geld aus und unterscheidet Geld in der Definition, die ich gerade gegeben habe, auch von Bitcoins zum Beispiel, in denen ich nicht bezahlen muss, nicht akzeptieren (muss), dass ich in Bitcoins bezahlt werde oder jemand, dem ich Geld schulde, muss nicht akzeptieren, dass ich ihn in Bitcoins bezahle.

Wir wollen ja nicht über Politik reden, aber ein bisschen können wir über Politiker sprechen.

Peter Filzmaier

Ich bin nur ganz fasziniert vom ersten Teil Ihrer Antwort. Definition Geld im Vergleich zu Milch. Milch verdirbt, während Geld offenbar nicht verdirbt den Charakter. Aber der zweite Punkt ist vielleicht der spannende. Geld ist eine Zahlungseinheit. Das würde ja voraussetzen, dass wir zählen können. Aber ist es nicht so, dass größere Geldmengen nicht mehr fassbar sind in der Vorstellung?

Ich würde die provokante These aufstellen: Wissen Sie, wie Österreicherinnen und Österreicher zählen? 1, 2, 3, 4, 5, dann geht es ganz normal bis 100.000. (...) Also alles über einer Million ist dann einer diffusen Sammelkategorie zufolge viel. Und wenn man, unterstelle ich, eine Straßenbefragung machen würde, was ist mehr? 10 Milliarden oder 100 Millionen?

Dann antworten viele Leute ganz spontan: „Na, das mit den Milliarden, weil das sind ja nur zehn, und das andere sind 100 Millionen.“ Und dass 1.000 Millionen (eine Milliarde sind) ist ein lästiges Detail der Mathematik. Würden Sie das teilen, da Sie berufsbedingt Geld auch mit sehr großen Summen analysieren, Dinge bewerten, aber dass es im Alltag gar nicht mehr fassbar ist, die Unterschiede? Sei es bei Großprojekten, die nur noch als teuer gelten, egal ob 100 Millionen mehr oder weniger?

Ja, absolut. Ich denke, das ist halt einfach sehr weit weg vom täglichen, normalen Leben der Menschen. Wir haben es halt mit mit Euro zu tun, den man Kaffee trinken gehen, ein Auto kauft und sind es vielleicht 50.000 Euro. Und selbst eine der schon sehr, sehr teuren Wohnungen in Wien kostet selten mehr als vielleicht 1,5 Millionen. Was darüber hinausgeht, ist für absolute Minderheiten, die mit so großen Summen jonglieren. Und das ist natürlich einfach wirklich sehr, sehr, sehr weit weg von den Milliarden oder den Billionen, mit denen wir in der Volkswirtschaft oft rechnen müssen. Also durchaus verständlich. Und dann sehen wir ja, dass wir weitergehen nach den Milliarden, die Billion, die Billiarden wird (es) umso abstruser.

Aber was für Geld gilt, gilt dafür andere in großer Menge vorhandene Einheiten ja auch, nicht? Also auch komplett unvorstellbar, wenn man sagt in China leben 440 Millionen Menschen. Das ist ja (...) die sind nie sozusagen gemeinsam abbildbar oder oder treffbar. Nicht der Lebenskontext ist in einem Wohnhaus, in einem Club, mit Freunden, in der Familie, und das ist absurd weit weg von den 440 Millionen, oder? Zahlen diese Größenordnung. Also ich glaube, da tun wir uns aus ganz nachvollziehbaren Gründen sehr schwer.

Wir wollen ja nicht über Politik reden, aber ein bisschen können wir über Politiker sprechen, weil ich bin ja immer fasziniert, wie Politiker diesem Dilemma. Alles über einer Million ist in einer diffusen Sammelkategorie entkommen. Die vergleichen das dann so, Das entspricht so und so vielen Mittelklasseautos. Sie haben jetzt auch ein Beispiel gebracht (...). Ein bisschen seltsam wird‘s, wenn sie dann sagen, dafür müsstest du bis ins Jahr 2450 arbeiten, weil da sind wir alle nicht mehr. Das ist empirisch bewiesen. Aber Politiker sind nicht dumm, wenn sie das machen, sondern es ist ihr Ausweg, um eine große Summe irgendwie zu erklären, wie viel das eigentlich ist, ist also vernünftig.

Ich würde sagen, das ist ein guter Ausweg, denn da können sich die Leute was drunter vorstellen. Man kann sich das, dass die Doppelhaushälfte, die man sich gerade sozusagen endlich nach 20 Jahren abbezahlt hat, die kann man sich schon auch in zehnfachen Ausführungen, hundertfachen Ausführungen vorstellen. Und wenn das dann 10.000 Mal ist, dann merkt man, das ist richtig viel, urviel.

Aber um Geld jetzt wirklich beurteilen zu können, wie andere Themen der Wirtschaft, bin ich abhängig von Wirtschaftsbildung. Nach einem Schulnoten System: Also eins wäre sehr gut, fünf wäre nicht genügend – wie würden Sie den Stand der Wirtschaftsbildung in Österreich benoten?

Ich tu‘ mir schwer, da eine Note zu vergeben, denn es gibt ja formelle Tests, die gemacht wurden. Die OECD fragt Schüler, österreichische Schüler und da kommen recht gute Noten heraus. Also da würde man sagen, mittelmäßig. Ich glaube, von 20 Ländern, die teilgenommen haben, lagen die österreichischen Schüler, die 15 bis 16jährigen sind das, die lagen auf Platz sechs.

Von zwanzig europäischen Ländern.

Oder OECD-Staaten. Genau. Und da, unter diesen 20 auf Platz sechs kann man sagen. Naja, nach einem Notensystem (...) es zwar wahrscheinlich nicht oder vielleicht eine Zwei minus, wenn man Erwachsenentests anschaut. Gibt es auch. Hat auch die OECD gemacht. Da kamen (...) Deutschland und Österreich ganz an die Spitze. Die kriegen dann eine Eins. Ja, das ist die eine Erkenntnis. Ja, aber ich kann es nicht wirklich glauben. Ehrlich gesagt.

Sie glauben, es ist schlechter?

Ich glaube, es ist schlechter. Und zwar nicht, weil die Leute kein theoretisches Wissen haben. Das haben sie scheinbar, weil das wird in diesen Fragebögen ja abgefragt, sondern wenn man sich das Outcome ansieht. Also wenn man sich ansieht, wie veranlagen zum Beispiel die Österreicher und auch die Deutschen, die angeblich so gute Noten haben, ihr Geld. Da kann man nicht sagen, dass das von besonders hoher Wirtschaftsbildung zeugt, weil sie immer noch auf das Sparbuch setzen oder auf das moderne Pendant zum Sparbuch, Festgeldkonten, die im Durchschnitt (...) unter der Inflationsrate stehen, und die Aktienveranlagung scheuen. (...) risikoavers, gleichzeitig aber, risikofreudig.

Gleichzeitig aber sehen wir, dass die Österreicher ihre Immobilien mit variablen Krediten finanzieren. Das ist hoch riskant. Und dann denken sie, entweder sie sind schizophren, entweder tatsächlich extrem risikovers am Morgen und am Abend extrem risikofreudig. Das wäre eigenartig, oder? Es mangelt doch an einem tieferen Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge.

Was natürlich dann in der Schule, die Sie angesprochen haben, anfängt. Denn ich habe mich natürlich vorbereitet für diesen Podcast, und wenn es nicht um Politik geht, umso mehr. Und Wirtschaftsbildung ist, wie übrigens auch politische Bildung, ein Unterrichtsprinzip in Schulen. Das ist eine ganz tolle Sache, weil es dadurch in allen Schulstufen, also damit in allen Altersklassen, bei allen Schultypen und in allen Fächern als Querschnittsmaterie berücksichtigt werden müsste.

Nur sage ich dann gerne dazu, ich bitte mir jene Lehrer zu zeigen, die im jeweiligen Fach einen per Verordnung vorgeschriebenen Lehrplan haben. Und zusätzlich zu diesem Lehrplan müsste man insgesamt 14 Unterrichtsprinzipien wovon nur eines die Wirtschaftsbildung ist, berücksichtigen. Also diesen Lehrer, der das schafft, oder diese Lehrerin, bitte ich, mir zu zeigen. Aber warnen Sie die Person vor. Ich würde sie dann gerne ausstopfen und ausstellen, weil das müsste ja ein Wunderwuzzi sein, der das schafft.

Also vielleicht ist auch wirklich auch im Bildungssystem Wirtschaftsbildung nur theoretisch gut verankert, aber ich habe herausgehört, dass Sie das natürlich kritisch sehen. Was wäre die eine Sache, die man tun müsste, (um) die Wirtschaftsbildung zu verbessern. Und jetzt bitte nicht mehr (...) und sonstiges Fernsehblabla, sondern wir sind in einem Podcast, in einem Vier-Augen-Gespräch mit zufällig etwas mehr Zuhörerinnen und Zuhörern, Zuseherinnen und Zusehern. Was konkret könnte man tun, um die Wirtschaftsbildung zu verbessern?

Ich glaube, es wäre sehr, sehr gut, wenn man den Menschen helfen würde, ein bisschen, sozusagen learning by doing, Wirtschaftskenntnis zu erleben und damit spielerisch irgendwie zu erlernen. Ein Modell könnte sein, dass man jedem Österreicher, jeder Österreicherin, einmal im Leben sagt „Du darfst eine Summe, meinetwegen mal 10.000 Euro, veranschlagen. Das muss auf den Finanzmärkten veranlagt sein. Und was auch immer du damit machst, und wie auch immer du das Geld einsetzt, Aktien oder Anleihen oder was auch immer, wir befreien das von der KEST, also dass das Spielen dann wieder richtig Spaß macht, und du darfst dann behalten nach zehn Jahren, was damit erwirtschaftet wurde.“

Wenn es mit der Durchschnittsrendite der Aktienmärkte Märkte gelaufen wäre, dann sind aus diesen 10.000 18.000 Euro geworden und die 8.000 Mehrwert darf man sich behalten. Und da würde man die Österreicher spielerisch sozusagen dazu bringen, Geld einzusetzen und zu lernen, dass die Rendite (vom) eingesetzten Geld abhängt, von Entscheidungen der Zentralbanken abhängt, von der Konjunkturentwicklung abhängt, von Branchen, wie sich die über die Zeit verändern. Und das würde ein Interesse wecken.

Man würde vielleicht dann sagen okay, muss ich mir vielleicht doch die eine Wirtschaftszeitung abonnieren oder zumindest einen Blog hören, wo mir erklärt wird, wie die Dinge funktionieren. (Das) würde die Menschen hinleiten, sich ein bisschen mehr mit dem Thema Wirtschaft zu befassen und auch zu sehen, dass wenn wirtschaftliche Dinge gut laufen, das auch zum Beispiel über ein Aktienportfolio bei den Personen, die das Aktienprofile betreuen können oder vielleicht besitzen, Wert stiftet.

Herr Felbermayr, wir wollen nicht über Politik sprechen, aber Sie machen es mir als erster Gast gleich schwer, das nicht zu tun. Ich stelle Sie mir nämlich gerade als Politiker oder Spitzenkandidat in einem Wahlkampf vor, wo Sie einerseits den Österreichern erklären „Wir nehmen dir jetzt 10.000 Euro Steuergeld weg, um dann jedem Österreicher wieder 10.000 Euro zum Spekulieren zu geben.“ Könnte man vielleicht noch überarbeiten das Modell.

Haben Sie den Satz ‚Brauchen Sie die Rechnung?‘ schon öfters gehört?

Peter Filzmaier

Aber Stichwort warum es schwierig ist, über Politik zu sprechen. Das Hauptthema der Regierungsverhandlungen war auch die Wirtschaftspolitik, vor allem das Budget und dass Österreich hier in einer Budgetkrise sich befindet. Nein, darüber sprechen wir nicht. Ich widerstehe da Versuchungen. Das haben Sie auch oft im Fernsehen gesagt. Da könnten wir nichts Neues bieten. Aber haben wir nicht in diesem Land ohnehin genug Geld und hätten theoretisch auch viel mehr Steuergeld, wenn wir einen großen Bereich haben, der sich im Schönsprech Schattenwirtschaft nennt, vulgo Pfusch oder Schwarzarbeit? Haben Sie den Satz, „Brauchen Sie die Rechnung?“ schon öfters gehört?

Ja, den hört man in Österreich, aber in Österreich hört man ihn seltener als dann jeweils in einer anderen Landessprache, in Italien oder in Portugal oder in Griechenland.

Stimmt es auch empirisch, dass zwar natürlich „Brauchen Sie die Rechnung?“ zum österreichischen Kulturgut geworden ist als Satz, und, das ist zwar bayrisch, Monaco Franz, a bisserl was geht immer, von Leuten gesprochen wird, die das Steuerrecht als unverbindliche Empfehlung sehen. Also so nach dem Motto Kann man machen, kann man aber auch irgendwie umgehen. Aber ist es wirklich so? Im internationalen Vergleich stimmt das gar nicht, dass wir die Weltmeister der Schwarzarbeit und des Pfusch sind, sondern dass das anderswo viel mehr ist?

Also, Sie haben gesagt, empirisch, und da wird's schon schwierig. Die Schattenwirtschaft ist eben im Schatten und deswegen nicht so einfach beobachtbar. Man muss also mit ausgefinkelten Methoden versuchen zu schätzen, wie groß die Schattenwirtschaft ist. Und das wird gemacht.

In Österreich gibt es interessanterweise den Schattenwirtschaft Guru schlechthin für die ganze Welt. Das ist Friedrich Schneider, ein emeritierter Professor der Universität Linz. Und er macht das jedes Jahr mit Kollegen, mittlerweile aus Tübingen. Und die finden dann tatsächlich, dass die Schattenwirtschaft fast in allen Ländern erheblich ist. In Österreich macht sie ungefähr 7,5 Prozent des BIP aus, das sind 35 Milliarden Euro. Mal mehr, mal weniger. Aber so in dieser Größenordnung.

Und dass wir da im internationalen Vergleich aber eigentlich ganz gut performen, also die Schattenwirtschaft, die bei uns kleiner ist als zum Beispiel in Italien, wo (eine) Größenordnung von 20 Prozent angenommen wird. Aber das sind Schätzungen, die aus der Natur der Sache unsicher sind, weil die Schattenwirtschaft eben im Schatten ist.

Ich versuche mich gerade beim Kopfrechnen. Es hängt vom Steuersatz ab, wie diese 35 (Milliarden) Euro dann in welcher Form besteuert werden. Aber bei 20 Prozent Umsatzsteuer, bei der entsprechenden Einkommensteuer würden wir damit nach Adam Riese Rechnungen in meinem Hinterkopf einen Großteil der Budgetprobleme tatsächlich gelöst haben. Wenn das pro Jahr so viel ist.

Ja, das kann man sich denken. Die Frage ist, (...) woher diese Schattenwirtschaftlichen Aktivitäten kommen. Wenn das Menschen sind, die sehr niedrige Steuersätze haben als Einkommensteuersätze und das ist doch oft der Fall, dann ist es nicht zu viel.

Also auch da hat der Friedrich Schneider Rechnungen vorgelegt, und es ist nicht die Hälfte von diesen 35, sondern es sind eher ein Sechstel oder so ein Fünftel. Wir reden über sechs, sieben, acht Milliarden Euro. Das ist immer noch so viel, wie jetzt mit Müh und Not zusammengeklaubt werden musste, um ein Defizitverfahren in erster Runde zu verhindern. Ob das klappt, weiß man ja noch nicht. Aber das ist schon viel Geld. Und das ist sozusagen die tatsächlich illegale Aktivität, die man da betrachtet. Es gibt natürlich auch ganz viele andere Wege, zu mehr Steuereinnahmen zu kommen, indem man die durchaus legalen Steuerschlupflöcher stopft. Da ist sicherlich auch einiges zu holen.

Ich habe Ihnen ja vorher schon im Vier-Augen-Gespräch vorher geschwindelt. Hand aufs Herz. Vergessen Sie die Kamera. Vergessen Sie das nicht gerade unauffällige Mikrofon vor Ihrem Gesicht. Hand aufs Herz. Haben Sie schon mal was schwarz bezahlt?

Ich glaube nicht. Nein. Ich bin schon so lange in der Öffentlichkeit. Ich habe, bevor ich hier in Wien angefangen habe, weil ich am Institut fast zehn Jahre lang. Und wenn man in der Öffentlichkeit steht und über Wirtschaft redet, dann ist es, glaube ich, sehr vernünftig, wenn man versucht, überall eine Rechnung zu haben, überall sauber abzurechnen. Aber es gibt natürlich Grenzen oder? Oder verschwimmen die Grenzen. Wenn der Nachbar sagt, (die) Hecke schneide ich (...) und man gibt ihnen dann ein paar Euro, was ist das? Also da kann man dann drüber streiten. Aber ich denke, wenn man in der Öffentlichkeit steht, muss man da absolut sauber sein.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich dümmer oder ehrlicher bin, wenn ich das jetzt erzähle, aber ich erinnere mich noch mit Schaudern daran. Ich stehe auch in der Öffentlichkeit. Als ich eine Putzfrau (...) gesucht habe und das auch aus diesem Grund, neben der allgemeinen Ethik, auf keinen Fall jemand sein sollte, den ich dann schwarz bezahle.

Und das war verdammt schwierig. Ich habe dann sogar, muss ich gestehen, mit einer Politikerin bei einem Small Talk, bei einer Veranstaltung darüber gesprochen, und sie hat mir den Tipp gegeben eines geförderten Projektes, also wo man einen quasi Unternehmern, wo die angestellt sind und sehr korrekt angestellt sind, bezahlen kann und die erledigen das dann. Hat auch noch den Vorteil, wenn es dann einen Wechsel bei der Person gibt, kümmern die sich darum vom Unternehmen, dass einfach der oder die nächste dann das Putzen erledigt.

Und so weit so gut. Das Problem war nur die Wartezeit, um das legal zu machen, waren dort drei Jahre. Mittlerweile habe ich das alles bereinigt, aber es hat gedauert, dass das korrekt ist. Was wäre wieder der eine konkrete Vorschlag? Was machen wir jetzt, um die Steuermoral zu heben. Es ist doch als österreichischer Volkssport geltend. Wie kann ich ein bisschen was an der Steuer vorbei tricksen? Man steht dann nicht als jemand da, der etwas Verpöntes gemacht hat, sondern gratis. (Gerade dass sie) einem nicht auf die Schultern klopfen, wenn man es geschickt gemacht hat.

Also man hat manchmal den Verdacht, dass es durchaus geduldet wird, zum Beispiel im Bau, weil natürlich die Schwarzarbeit durchaus wirtschaftlich Vorteile auch bringt. Also da werden Einkommen erwirtschaftet, die wiederum anderswo ausgegeben werden. Da wird im Baumarkt was nachgefragt, was sonst nicht nachgefragt werden würde, Zement und Werkzeuge etc. Also auch die Schwarzarbeit zahlt am Ende ja irgendwo Steuern in einem großen ökonomischen Gesamtsystem. Ich glaube, manchmal drückt der Staat das eine oder das andere Auge zu. Müsste nicht. Dann würde ich sagen, haben wir einfach auch oft operative Schwierigkeiten, Steuern zu bezahlen, selbst dort, wo man es eigentlich gerne tun würde.

Ich habe in Deutschland ähnliche Geschichte mit einer mit einer Dame, die uns im Haushalt geholfen hat. Meine Frau und ich, als wir die ersten Kinder gekriegt haben, die noch klein waren. Aber da gibt es dann sehr bequeme, sehr einfache Wege, wie man Sozialversicherungsbeiträge als Arbeitgeber bezahlen kann und die Person, um die es geht, dann auch die Steuer zahlt, indem es ein System gibt. Das ist total ohne Aufwand zu machen.

Und oft wäre es ja so, wenn ich, wenn ich sehr viel Aufwand treiben müsste, um eine Person, die mir nur ein paar Stunden hilft, auch wirklich ordentlich zu beschäftigen, dann rechnet sich das nicht. Das ist und da glaube ich, wenn man es da ohne so große Hürden ginge, weniger Bürokratie, dann wäre es einfacher.

Und was man sicher auch noch sagen muss häufig sind bei uns einfach die Steuern so hoch, dass der Handwerker, der ohnehin schon, ich weiß nicht 40 Stunden arbeitet. Und dann fragt man nicht bei mir oder ein paar weitere Stunden am Wochenende noch machen, dann müsste er davon schnell mal 40 Prozent und mehr abgeben. Und das ist so viel, dass der der Schritt zu sagen okay, machen (wir) mal so ohne Rechnung, dass der leicht fällt. Wenn es nur 20 Prozent wären die man abdrücken müsste, wird das wahrscheinlich leicht interessant.

Also weniger Steuern, Steuersenkung, damit mehr Steuer bezahlt wird, und die Versuchung nicht zu groß (wird).

Das heißt in der Ökonomie Leerverkäufe, das hat ein Ökonom des letzten Jahrhunderts sich mal genauer angeschaut. Man kann natürlich die Steuersätze so weit hinauf treiben, dass das Steuereinkommen, das der Staat damit generiert, auch wieder sinkt. Nicht, weil die Steuergrundlage damit kleiner wird. Und das ist so, dass Menschen, die sagen, es sollte nicht aus viel zu arbeiten, bei mir bleibt es so wenig, dann genießen sie halt ihre Freizeit oder aber sie machen es an dieser als primitiv empfundenen Steuerbelastung vorbei.

Kommen wir zum Thema Geld zum ursprünglichen Thema zurück. Sie haben ja nicht genau gesagt, was Sie verdienen. Ich Ihnen auch nicht. Was machen Sie eigentlich persönlich mit Ihrem Geld? Geben Sie jedes Monat alles oder fast alles aus oder veranlagen Sie es – offensichtlich nicht auf dem Sparbuch oder Festgeldkonto? Aber was tun Sie damit?

Na ja, ich gebe schon mal einen großen Anteil davon aus, weil ich in Wien zur Miete wohne, mit einer fünfköpfigen Familie. Das ist schon mal und das Ganze noch in einer sehr netten Adresse. Da geht dann schon viel Geld drauf.

Also First World Problems jetzt von uns. (...) Aber mit dem, was übrig bleibt. Irgendwas wird hoffentlich.

Das bleibt übrig. Gott sei Dank. Naja, also ich beschäftige mich ja auch mit dem Pensionssystem und möchte nicht sehenden Auges riskieren, dass es mir im Alter weniger gut ginge, als ich mir das jetzt vorstelle. Deswegen ist die Vorsorge für das Alter ein wichtiges Thema. Und das passiert am aller simpelsten und einfachsten, indem man sogenannte Change Trading Funds kauft. Und das mache ich. Das ist nicht besonders zeitaufwendig, das ist nicht besonders kompliziert.

Ich bin keiner, der jetzt glaubt, ich weiß besser als der Markt, welche Aktie performen wird und welche nicht. Das kostet mir auch alles viel zu viel Zeit. Aber was übrigbleibt, wird das allermeiste davon auf so simple Art und Weise sehr breit gestreut, global in Aktien und Anleihen investiert.

Und da gehe ich online auf eine Bank Seite und kaufe das (..)?

Oder Sie brauchen ein Depot. Ein Online Depot ist das günstigste und dann schauen Sie. Am besten nimmt man sozusagen ETF Fonds, die sehr viel Volumen haben, in denen Milliarden und Abermilliarden an Vermögen schon drinsteckt. Da gibt es welche, die bauen den kompletten globalen Aktienindex nach. (...) Das heißt, man bezahlt da jetzt nicht irgendwelche Banken oder Investmentfirmen damit mit. So eine ganz simple Art und Weise.

Man hat natürlich Risiko, weil die Aktienmärkte mal besser, mal schlechter performen. Das ist für die Pensionsvorsorge eine gute Idee. Weil ich will das Geld ja jetzt nicht morgen schon verbrauchen, sondern es liegt dann eben zehn, zwanzig, dreißig Jahre. Und über so lange Zeiträume sind diese Investments auf den Finanzmärkten relativ sicher, weil die Schwankungen immer wieder aufgeholt werden.

Die Meinung der Glücksforschung ist eher, dass zu wenig Geld unglücklich macht.

Gabriel Felbermayr

Aber ich will es konkretisieren. Wenn Ihr bester Freund zu Ihnen kommt und 1.000, 10.000, 100.000 Euro, eine Million hat, bevor ich Sie dann frage, „Was sollte er damit tun?“ Macht es einen Unterschied bei Ihren Ratschlägen, ob der beste Freund 1.000, 10.000, 100.000 Euro oder eine Million hat? Oder würden Sie diese Fonds in jedem Fall empfehlen?

Nein, ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob er wenig oder viel Geld hat. Das ist ja gerade das Schöne an den Fonds. Man hat keine großen Rüstkosten, man muss nicht einen teuren Berater kaufen oder so, der hat hohe Kosten.

Aber ich würde ihn fragen: „Wie schaut denn deine Lebensplanung aus?“ Nicht, wenn er sagt, er möchte in drei Jahren eine Wohnung kaufen. Dann würde ich ihm abraten, sein Geld in Aktien zu investieren, weil dann könnte er in drei Jahren aufwachen und sehen, das ist nicht das wert, was er sich erwartet hat, weil vielleicht dummerweise die Aktienkurs-Entwicklung eine schlechte war. Es kommt sehr darauf an, mit welchem Zeithorizont man das Geld veranlagen will. Und das würde ich den Freund fragen. Nicht so sehr, ob er jetzt 10.000 oder 100.000 Euro oder nur 1.000 investieren möchte.

Macht Geld glücklicher?

Auch das eine Frage. Es gibt Glücksforschung, die sich mit dieser Frage beschäftigt. Das ist ein bisschen zwischen der Psychologie und der Ökonomie angesiedelt. Und die Meinung ist eher, dass zu wenig Geld unglücklich macht. Also ich glaube, das ist relativ klar. Wer Sorgen hat materieller Art, der lebt nicht gut. Da haben wir beide ein Privileg, weil wir diese Sorgen nicht haben. Aber ob wirklich immer mehr davon zu haben auch das Glück steigert, das ist hoch umstritten. Ich würde meinen, nein.

Denn es können auch die Ängste mehr werden. Wenn man sehr viel Geld hat, kann man eben auch sehr viel Geld verlieren, kann sehr tief fallen. Und die Sorge (...), die kann auch belasten. Deswegen ist die Glücksforschung sozusagen am unteren Rand eindeutig zu wenig, macht unglücklich, am oberen Rand noch mehr, wenn man schon viel hat. Da sind die Ergebnisse relativ unklar.

Also mit anderen Worten ab der zweiten Million macht diese nicht doppelt so glücklich wie die erste Million.

Ganz sicher nicht. Und vielleicht beginnt das schon bei der Grenze zwischen 100 und 200.000.

Ich bin ja kein Wirtschaftswissenschaftler, aber ich habe ein Zitat tatsächlich oder angeblich von der französischen Schriftstellerin Francoise Sagan einzubringen. Die soll gesagt haben Geld macht nicht glücklich. Aber es ist irgendwie schon leichter, glücklich in einem Rolls Royce zu sein, als in der Straßenbahn unglücklich zu sein. Also geht ein bisschen in die Richtung, die Sie gesagt haben.

Jetzt ist ja die Tatsache, dass Wirtschaft Sie haben in einem Nebensatz von mir leider nicht gleich darauf replizierend ein bisschen missachtet gesagt, es gibt auch so was wie Neidgefühle etc. Sind wir eigentlich wirtschaftsfeindlich? Also gibt es eine negative Einstellung gegenüber (...) Die Wirtschaft und Unternehmer beklagen das ja oft, was ich ihnen dann versuche so zu erklären: Naja, Sie sind immer die Minderheit, weil gemessen an der Mitgliedschaft der Wirtschaftskammer haben wir von der Wahlbevölkerung, da kenne ich mich immer besser aus als bei der Wohnbevölkerung sieben bis neun Prozent Selbstständige und das sind alle Einpersonenunternehmen. Und auch sollte ein Lehrer eine Lehrerin tatsächlich nicht schwarz Nachhilfe geben, dann fällt das natürlich auch dort hinein.

Aber man hat immer 90 Prozent unselbstständig Erwerbstätige, Pensionisten und Pensionisten, Studierende gegenüber in der Minderheit. Oder gibt es aber wirklich so etwas wie eine Wirtschaftsfeindlichkeit, Unternehmerfeindlichkeit, wie es wenig überraschend die Unternehmerverbände immer beklagen?

Ich glaube, in dieser Pauschalität kann man das nicht sagen. Es gibt vielleicht Wirtschaftsskepsis, dass viele Menschen skeptisch sehen, ob dieses marktwirtschaftliche System, das wir haben, trotz unserem Sozialstaat und trotz vieler Regulierungen, dass das wirklich für alle funktioniert.

Ich glaube, da gibt es Skepsis, und es gibt sicherlich eine gewisse Feindlichkeit gegenüber Machenschaften, die in der Wirtschaft passieren, die man nicht gutheißen kann. Also dass es Machtmissbrauch gibt von Monopolen, die ihre Marktmacht auf Kosten der Verbraucher und Verbraucherinnen schamlos ausnutzen, dass man da dann sozusagen keine große Freundschaft hegt gegenüber solchen Unternehmen, ist logisch, aber das ist nicht pauschal so zu sehen. Ich würde sagen, viele Österreicher sehen sehr wohl, wenn ein Handwerksbetrieb klein anfängt und sich empor arbeitet.

(...) das Geschäft gut läuft und eine gute Dienstleistung anbietet, dass man sagt „Super, der (...), der hilft uns und in unserer Gemeinde schafft der Beschäftigung und Wohlstand.“ Und da gibt es alles andere als Wirtschaftsfeindlichkeit, sondern da freut man sich drüber. Ich glaube, das gibt es auch.

Da gibt es ja den Wirtschaftskammer-Spruch Leistung muss sich lohnen, der dann von politischen Parteien auch immer wieder übernommen wird. Haben wir Leistungsgerechtigkeit oder ist (das) unser Problem? Das wäre ja der Grund der Kritik. Zu wenig Verteilungsgerechtigkeit also, dass es zu viel benachteiligte arme Gruppen gibt.

Wahrscheinlich haben wir beides gleichzeitig. Also es gibt wahrscheinlich sehr viele, die sagen, ich fühle mich ungerecht behandelt, weil ich arbeite sehr viel am Samstag, am Sonntag und dann kassiert der Staat 50 Prozent von meinem Einkommen ab. Und dabei mache ich doch was wichtig ist und wertvoll ist. Und davon bleibt mir dann so wenig. Und das ist durchaus nachvollziehbar, dass man das so empfindet.

Mir fehlt in der Diskussion immer ein dritter Begriff, nämlich Chancengerechtigkeit.

Peter Filzmaier

Und gleichzeitig haben wir aber auch genau das Gegenteil, wo Verteilungsgerechtigkeitsfragen entstehen. Wieso jemand, der einen 40 Stunden Job hat, einen harten Job hat, warum da die Einkommen so niedrig sind, und das kann man problematisieren, muss man problematisieren. Ich denke, beides hat seine Berechtigung. Das eine ist eher das marktwirtschaftliche Prinzip der Leistungsgerechtigkeit und wir brauchen (das), damit Menschen überhaupt bereit sind, Leistung einzubringen.

Und das andere ist dann eher sozusagen die Frage nach Fairness, nach Umständen, die möglichst vielen Menschen ein gutes Leben gewähren sollen, auch wenn da Unglücke passieren oder man aus irgendwelchen Gründen nicht so leistungsfähig ist wie andere. Und beides, denke ich, ist wichtig und beides ist sozusagen im Auge des jeweiligen Betrachters ist das Glas halb voll und mal halb leer.

Mir fehlt in der Diskussion immer ein dritter Begriff, nämlich Chancengerechtigkeit. Weil, dass wir beide klar oder sogar extrem überdurchschnittlich verdienen, verdanken wir indirekt unseren Eltern, aber vor allem unseren Bildungschancen. Keiner von uns beiden könnte seinen Beruf, mit dem wir gut verdienen, ausüben, wenn wir nicht die Chance zu einer sehr guten und höheren Bildung gehabt haben. Nichts von den Tätigkeiten, mit denen ich Geld verdiene, könnte ich machen ohne diese Bildung. Das haben mir natürlich dann indirekt die Eltern, bei denen ich mich bedanken muss, ermöglicht.

Aber ohne diese Chance. Es gibt sehr, sehr viele Menschen in Österreich, die diese Bildungschancen nie haben und dann natürlich auch bei ihren Einkommenschancen dementsprechend benachteiligt sind. Geht es uns aber in Österreich wirtschaftlich gut, auch wieder im internationalen Vergleich? Sind wir pumperlgesund, wirtschaftlich oder sind wir todkrank?

Auch da ist die Antwort gar nicht so einfach. Denn wenn man mal schaut, wie hoch sind denn die im Durchschnitt erwirtschafteten Einkommen in Österreich? Dann sieht man, wir sind ein verdammt reiches Land. Die Durchschnittseinkommen sind hoch. Da kann man streiten, je nachdem wie man das misst, ob man unter den Top zehn sind oder doch unter den Top 20 (...) Ländern. Also in dem Kontext muss man sagen offensichtlich muss das Wirtschaftssystem funktionieren, wenn Jahr für Jahr diese Einkommen generiert werden können.

Gleichzeitig aber sehen wir, dass in den letzten Jahren die Wachstumsraten sehr niedrig sind, in den letzten zwei Jahren sogar negativ waren. Also das diese jährlich erbrachte Wirtschaftsleistung schrumpft. Und daraus kann man schon sehen, dass es offenbar in diesem System Wohlstandsgenerierung in Österreich ein paar Risse gibt, ein paar Probleme gibt, aber jetzt zu sagen, wir werden komplett krank, der kranke Mann Europas, oder es gibt sozusagen ein Riesenproblem mit unserem Wirtschaftssystem, das kann man daraus nicht ableiten.

Es wird sehr häufig, finde ich, in der Diskussion das Niveau verwechselt mit der Veränderungsrate, nicht? Das Niveau in Österreich ist immer noch sehr hoch, obwohl wir jetzt zwei Jahre hintereinander hatten, wo die Veränderungsrate negativ war und die Veränderungsrate ist offensichtlich das, was die Stimmung treibt und auch die wirtschaftspolitische Diskussion. Ich fände es gut, wenn man sich ein bisschen mehr vergewissert der Stärke, die wir wirtschaftlich immer noch haben. Vielleicht kommt dann da auch wieder ein bisschen mehr Mut und Zuversicht, um das anzupacken, was wir anpacken müssen und damit dann eben auch in Zukunft wieder Wirtschaftswachstum passieren kann.

Wobei wir da auch dazu sagen müssen, dass das nichts über die Verteilungsgerechtigkeit aussagt. Ein Durchschnittswert nämlich, weil wenn jetzt, da sie eine Million verdienen im Jahr und ich null, dann hätte ich nichts davon, dass Sie mir statistisch zu Recht erklären, wir haben im Durchschnitt 500.000 Euro im Jahr wäre trotzdem nicht das, was ich als Antwort hören wollte.

Aber ich entkomme den politischen Bezügen nicht, obwohl ich mich redlich bemühe. Was ja Politiker oft machen, ist mit vergleichenden Statistiken beim Thema Geld und Wirtschaft zu argumentieren, wie gut es uns doch im Vergleich zu anderen Ländern geht. Und sie haben ja das bestätigt, dass das richtig ist, ob wir jetzt zehn oder Top 20 sind. Bei über 200 Staaten in der Welt.

Aber ich vergleiche das – Copyright Peter Filzmaier– immer mit einem Arzt-Patienten-Verhältnis oder Arzt-Patienten-Dilemma. Angenommen, ich habe eine ganz, ganz, ganz leichte Verkühlung. Sie kennen das Ein Tröpfchen von Schnupfen in der Nase, ein Verdacht von Kratzen, ein Hauch von Ohrensausen, ein Anflug von Kopfweh. Temperatur 36. Selbstmitleid Faktor 99 Prozent. Sind wir uns ehrlich: Der typische Männerschnupfen. Ganz, ganz schwere, gefährliche Krankheit.

Dann könnte man als Mediziner etwas tun und diesen Fehler machen: (...) ein medizinisches Lexikon heranziehen oder die entsprechende Online-Datenbank und mir beweisen, Herr Filzmaier, Sie sind nicht todkrank mit Ihrem Männerschnupfen. Schwer krank ist jemand mit Lungenentzündung im Nebenzimmer. Sie sind ein Hypochonder. Dann würde aber zweierlei passieren. Erstens Sie hätten medizinisch absolut recht, wenn Sie mir das so erklären würden. Zweitens aber wären Sie Politiker. Ich würde Sie nie im Leben wählen, denn ich will ja mit meiner großen Angst, dass aus den (...) werden könnten, mit meinem sicherlich tödlichen Männerschnupfen auf jeden Fall ernst genommen werden. Aber das als kleiner Exkurs.

(Als) Wirtschaftsforscher wäre das (eine) schlechte Strategie. Der wird nämlich seinen Job verlieren, wenn man nicht sozusagen auf die kleinen Veränderungsraten reagieren würde und sagen würde Wir haben ein Problem, wir müssen dies und jenes machen. Man sagt ja, das geht rauf und runter, im Durchschnitt geht es uns doch wunderbar. Also von wir sind auch im politischen System bei Ihnen ja auch, Herr Filzmaier. Wir sind ja dankbar, dass sich Menschen interessieren, auch für die kleinen Veränderungen, für das eine Grad zwischen 36,9 und 37, weil das Interesse sich daran entzündet. Und das ist ein Teil unseres Jobs.

Ich komme zum Schluss, Herr Felbermayr, die Schlussfrage ist: Was machen wir jetzt? Wenn Sie eine Maßnahme vorschlagen müssten für die Wirtschaft in Österreich? Was wäre das?

Wir brauchen eine Regierung mehr. Wir brauchen eine Regierung, die ein glaubwürdiges Programm aufschreiben kann. Und wenn das passiert, dann, glaube ich, würden die psychologischen Faktoren, die uns jetzt so belasten, die den Menschen veranlassen zu sparen, die Unternehmen veranlassen, nicht zu investieren. Die würden sich wieder ein bisschen entspannen. Wir brauchen eine Regierung, die einen Plan hat.

Ganz zum Abschluss gibt es immer zwei Schlussfragen. Habe ich mir für diesen Podcast vorgenommen, nämlich Ihre Chance zu einer Gegenfrage. Ich habe sie jetzt gequält mit vielen Fragen. Was wollten Sie immer schon von mir wissen?

Vielleicht wissen Sie das ja, aber ich werde manchmal bezeichnet. Ich bin noch nicht so lange in Österreich und die Leute mussten sich an mich gewöhnen und an meine Auftritte. Seit (2004) haben mich manche bezeichnet als den Filz in der Wirtschaftspolitik. Da wollte ich Sie fragen: Was fühlen Sie denn dabei, wenn der Felbermayr als Filz bezeichnet wird?

Ach, Felber wäre schöner, aber ich habe mich an sie gewöhnt, wobei mir (...) besser gefallen hat. Und das fällt mir dann immer wieder ein, ohne dass es große Emotionen auslöst. Der Filz, das klingt zwar nicht sehr charmant, weil es ja auch doppeldeutig verstanden werden kann. Parteienfilz oder eben Dinge wie Schwarzgeldzahlungen oder so beinhaltet. Aber das hat eine befreundete Journalistin, Julia Ortner, einmal als Begriff geprägt und das gefiel mir irgendwie. Also ich kann appellieren für den Fehlstart Filz, wobei ich heiße (...). Man kann mich auch mit dem Vornamen einfach ansprechen. Die Schlussfrage von mir an Sie: Was soll man über Sie sagen, wenn Sie einmal nicht mehr sind (...)? Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?

Das ist eine freche Frage. Den eigenen Nachruf schon in die Welt hinauszuposaunen. Naja, also ich. Ich hätte gern, dass wenn man sich an mich erinnern sollte, in vielen Jahren hoffentlich, dass man sagt, da ist einer, der hat sich bemüht um eine faktenbasierte wirtschaftspolitische Debattenkultur in Österreich. Und er hat damit ein bisschen beigetragen, dass wir ohne die übliche Riesenaufregung in der Lage sind, Wirtschaftspolitik zu machen, die gut ist für möglichst viele Menschen, und die das Land zukunftsfit macht.

Ich (hoffe) es nicht, das in ihrem Dienstzeugnis steht, er hat sich sehr bemüht. Das wäre doppeldeutig. Ganz, ganz herzlichen Dank, Gabriel Felbermayr, für die Teilnahme an unserem Podcast und danke an Sie alle fürs Zuhören und fürs Zusehen.

Der Podcast mit Gabriel Felbermayr als Video

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