Willkommen 2025!

Kann ein Rückblick auf 2024 helfen, 2025 zu erklären? Wir haben dasselbe schon 2024 versucht. Urteilen Sie selbst.

Zwei Swifties, Fans von Taylor Swift, posen vor einem Stadion mit Cowboyhut, Freundschaftsbändchen und Glitzer. Das Bild ist Teil eines Rückblicks auf das Jahr 2024 und Ausblicks auf das Jahr 2025.
Swifties vor dem Accor Stadion in Sydney am 23. Februar 2024. Das zweite Jahr der zweijährigen Eras-Tour von Taylor Swift war das Pop-Ereignis 2024 – definiert das Phänomen auch das Jahr? © Getty Images
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Auf den Punkt gebracht

  • Gesellschaft. Swifties, Krypto-Bros, Trumpismus und (Klima-)Aktivisti – gesellschaftlich strebte 2024 auseinander. Ob das Polarisierung ist, ist umstritten.
  • Wirtschaft. Die Zinsen sanken mit der Inflation, doch die Preise blieben angetrieben von Krieg und Klima hoch. Alte Industrien schlitterten tiefer in die Krise.
  • Politik. 2024 war das Jahr der Wahlen und der Kriege. Der Ukraine-Krieg ging in das dritte Jahr, der Nahost-Konflikt weitete sich aus.
  • Klima. Die Zukunftsfrage blieb ungelöst: Vier internationale Konferenzen endeten ergebnislos. Lichtblick blieb der Ausbau von Solar- und Windenergie.

Im Jahresrücklick zeigten sich die Vorboten des kommenden Jahres – so hatten wir es 2024 behauptet. In diesem Jahr dieselbe Übung für 2025. Anders als das vergangene Jahr ist das kommende kein Superwahljahr. Das dicke Ende von 2024, dem Jahr der Wahlen, kommt am 20. Januar 2025 mit der Angelobung von Donald Trump als US-Präsident. Hält 2025 noch mehr bereit? Schauen Sie selbst:

Januar

Hochwasser am 1. Januar 2024 in Verden, Niedersachsen. Man sieht Häuser, bei denen das Wasser ins Erdgeschoss fließt und den über die Ufer getretenen Fluss Aller. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025 in Form eines Rückblicks auf 2024.
In Verden an der Aller am 1. Januar 2024. Ursache dieses Hochwassers ist Dauerregen. Nicht nur Niedersachsen, auch Thüringen und Brandenburg sind betroffen. Ebenso Großbritannien. © Getty Images
Zwei junge Frauen suchen Schutz vor der Sonne und Hitze unter einem Busch in einer kargen Landschaft. Die beiden Frauen stammen aus Äthiopien und wollen Richtung Saudi Arabien. Die Angriffe von Houthi-Rebellen auf Handelsschiffe in der Straße von Hormus bedrohen auch die Migrationsroute der beiden Frauen. Das Bild ist Teil eines Rückblicks auf das Jahr 2024 als Ausblick auf das Jahr 2025.
Die Angriffe von Houthi-Rebellen auf Handelsschiffe in der Straße von Hormus bedrohen auch die Migrationsroute der beiden Frauen, die hier im Januar 2024 in Godorya in Dschibuti versuchen, sich vor Sonne und Hitze zu schützen. Die Migrationsroute Richtung Saudi Arabien wird vor allem von Menschen aus Somalia und Äthiopien genutzt. © Getty Images

Der Regen fällt, die Sandsäcke werden platziert, die Pegel steigen, die Politiker kommen, die Pegel fallen, es wird aufgeräumt: Der Januar 2024 begann mit der Choreographie des Hochwassers, die sich 2024 noch oft wiederholen sollte. Allein in Deutschland summieren sich die Schäden im Verlauf des Jahres auf Milliardenbeträge.

Landwirte begannen das Jahr mit Demonstrationen, die sich später zu brennenden Blockaden in Brüssel ausweiteten. Die Agrarpolitik ist in Schieflage und blieb es auch das ganze Jahr lang.

Die Recherche-Plattform Correctiv veröffentlichte am 10. Januar ihre Recherche über ein Potsdamer Geheimtreffen rechtsextremistischer Bewegungen und Parteien, deren Ergebnisse im Verlauf des Jahres mehrmals erfolglos in Zweifel gezogen wurden. Auf der Konferenz, die schon im November 2023 stattgefunden hatte, war von Massendeportationen, „Remigration“, die Rede gewesen.

Andrea Fischer wurde am 8. Januar zur Wissenschaftlerin des Jahres in Österreich gewählt. Für den Pragmaticus schrieb die Forscherin einen Beitrag über die Gletscher der Alpen.

Mit dem 1. Januar 2024 hörte die Republik Arzach (Bergkarabach) auf zu existieren und wurde Teil Aserbaidschans, dem Öl- und Gasstaat, in dem im November dann die Klimakonferenz der Vereinten Nationen stattfand.

Die Houthi-Rebellen im Jemen begannen Anfang Januar, Schiffe in der Straße von Hormus anzugreifen. Die Handelsroute ist für den internationalen Handel zentral, unter anderem Tesla musste wegen der Angriffe die Produktion in Grünheide, Brandenburg, im Januar und Februar unterbrechen.

In der Ukraine ging der Krieg bei Temperaturen von -15 Grad Celsius weiter. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag beginnt sich mit der Frage zu beschäftigen, ob Israel in Gaza einen Völkermord verübt. Israel wird zu einer ersten Anhörung geladen. Ralph Janik hat eingeordnet, was dies konkret bedeutet.

Was im Januar 2024 noch wichtig wurde

Februar

Ein Kreuzfahrtschiff verlässt den Hafen von Miami. Die Icon of the Seas ist das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Das Bild ist Teil eines Jahresrückblicks und Ausblicks auf das Jahr 2025.
Die Icon of the Seas am 3. Februar im Hafen von Miami. © Getty Images
Zwei Tölpel an der Küste von Schleswig-Holstein. Die Population war sehr stark durch Vogelgrippe betroffen.
Zwei Tölpel an der Küste von Schleswig-Holstein. Die Population war sehr stark durch Vogelgrippe betroffen. © Getty Images
Tausende Menschen kamen zur Beerdigung Alexander Nawalnys in Moskau am 1. März. Viele tragen rote Rosen mit sich. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Tausende Menschen kamen zur Beerdigung Alexander Nawalnys in Moskau am 1. März. © Getty Images
Ein von einer AI generiertes Bild von einem Hund in einem Raumanzug. Das Bild ist Teil eines Beitrags über die Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI) bzw. Aritficial Intelligence (AI).
So visualisiert Midjourney den Computer Hal als Hund auf dem Set von 2001 – A Space Odyssey. © Midjourney AI

Ob das 2025 auch noch möglich ist? Trotz Energie- und Klimakrise ging die Icon of the Seas, das größte Kreuzfahrtschiff der Welt im Februar auf Jungfernfahrt. Der Mediziner, Psychologe und Bestseller-Autor Martin Grassberger hat uns zur Frage des Wachstums ein Interview gegeben.

Ab 2035 sollen in der EU nur noch Autos neu zugelassen werden, die kein CO2 emittieren – Efuels, sofern vorhanden und bezahlbar, könnten also weiter im herkömmlichen Verbrenner verbrannt werden. Dennoch äußerte Gabriel Felbermayr Zweifel, ob das so genannte Verbrennerverbot wirklich angewandt werden wird. So oder so sind die technologischen Änderungen nicht das Ende der europäischen Automobilindustrie, argumentierte Jürgen Pieper, sondern ihre Chance. Es ist 2025, in zehn Jahren werden wir es wissen.

Am 15. oder 16. Februar starb der russische Oppositionspolitiker Alexander Nawalny in einem Strafgefangenenlager. Alexander Dubowy sah in seinem Kommentar Nawalny als nicht unumstrittenen, aber charismatischen Politiker, der das Potenzial gehabt hätte, Russland zu stabilisieren. Für den Pragmaticus übersetzte Dubowy auch den Brief Nawalnys ins Deutsche.

Wie Russland in die Diktatur abglitt, obwohl es eine Zivilgesellschaft gab und gibt, die sich dagegen wehrt(e) haben wir in einer Chronologie zusammengefasst.

Der Ukraine-Krieg ging am 24. Februar in sein drittes Jahr. Doch hat der Krieg nicht mit der Annexion der Krym 2014 begonnen? Die Historikerin Kerstin Susanne Jobst untersuchte für uns, wie Russland die Krym sieht; Franziska Davies analysierte das Versagen Europas beim Euromajdan.

Die Vogelgrippe breitete sich ab Anfang 2024 weiter aus und wurde weltweit zu einer ernsten Bedrohung für Wildvögel und Wildtiere. Das Virus stammt meist aus der Hühnerzucht. H5N1 kann auch andere Tiere und Säugetiere (und somit den Menschen) betreffen. Daher warnt die Wissenschaft, dass 2025 das Jahr der Vogelgrippe werden könnte.

Anfang 2024 war ChatGPT noch relativ neu, ebenso wie AI, die Bilder generieren kann. Müssen wir vor AI Angst haben, haben wir Sabine Köszegi gefragt. Für 2025 bedeutet die Verbreitung von AI allerdings einen höheren Energieverbrauch.

Unsere Umfrage im Februar beschäftigte sich mit der Haltung Österreichs zur Ukraine. Die Unterstützung für das Land ist ungebrochen, aber 51 Prozent sehen die Neutralität untergraben.

Was im Februar 2024 noch wichtig wurde

März

Eine Holstein-Kuh trinkt Wasser. Das Bild illustriert die Rationierung von Wasser in der spanischen Region Katalonien und ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Katalonien im März: Die Rationierungen von Wasser aufgrund der bereits seit Anfang des Jahres bestehenden Dürre betrafen auch Landwirtschaftsbetriebe. © Getty Images
Container und Teile einer Brücke sind in einander verkeilt. Am 26. März kollidierte das Containerschiff Dali mit der Brücke in Baltimore. Im Mai ist es noch nicht gelungen, Schiff und Brücke zu trennen. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Am 26. März kollidierte das Containerschiff Dali mit der Brücke in Baltimore. Im Mai darauf ist es noch nicht gelungen, Schiff und Brücke zu trennen. © Getty Images

In Spanien und Frankreich herrschte bereits eine derartige Trockenheit, dass das Wasser rationiert werden musste. Schon im März kündigte sich die Hitze an, die sich im Sommer über Europa legte. Der Klimaforscher Dominik Schumacher erklärt die Gründe für die Hitzewellen. Extreme Hitze ist aus den Gründen, die Schumacher erläutert, auch 2025 zu erwarten.

Ende März kollidierte ein Containerschiff mit einer Brücke in Baltimore, legte den Handel teilweise lahm und erinnerte somit daran, wie verletzlich die internationalen Lieferketten sind – 2025 noch mehr als 2024. Ein paar Fakten dazu in einer Zahlenspielerei.

Vermutlich wird die NATO-These, wonach Putin durch die NATO-Osterweiterung provoziert wurde, auch 2025 ein Thema sein. Warum diese These haltlos ist, hat Christoph Heusgen eindrücklich in einem Beitrag gezeigt.

Nach den Wahlen im Januar ist der ehemalige Ministerpräsident Finnlands, Alexander Stubb, der neue Präsident Finnlands. Er muss sich vor allem mit Fragen der Sicherheit auseinandersetzen. Auch 2025 wird vermutlich von Sabotage- und Spionageakten von Russland geprägt sein. Sanna Marin hatte das Land 2023 in die NATO geführt.

Unsere Umfrage im März beschäftigte sich mit Deutschland, genauer: mit dem Bild, das die Österreicher von Deutschland haben. Nun ja, es ist ambivalent.

Was im März 2024 noch wichtig wurde

April

Ein Protestcamp an der Columbia University in New York im April 2024. Ähnliche propalästinensische Camps entstanden an vielen Universitäten in den USA und Europa. Viele wurden gewaltsam geräumt. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Ein Protestcamp an der Columbia University in New York im April 2024. Ähnliche propalästinensische Camps entstanden an vielen Universitäten in den USA und in Europa. Viele wurden (gewaltsam) geräumt. © Getty Images
Ein sowjetisches Kriegsdenkmal in Balti in Moldau.
In Bălți in der Republik Moldau. © Getty Images
Die Überreste einer iranischen Rakete in Arad, Israel am 30. April 2024. Das Foto illustriert den Nahostkonflikt als Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Die Überreste einer iranischen Rakete in Arad, Israel, am 30. April 2024.

Wie weit kann Meinungsfreiheit gehen? Dürfen Wissenschaftler sich politisch äußern? Im April standen Universitäten und einzelne Wissenschaftler wegen ihrer politischen Interventionen im Rampenlicht. An Universitäten in den USA und Europa wurde gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen protestiert. Vielfach wurden diese Protestcamps von der Polizei geräumt, so auch in Berlin. Zensur darf es nicht geben argumentierte Erwin Chemerinsky und gab Einblick in die Gründe, selbst Hassrede zu schützen.

Wissenschaftler sollten sich um Wissenschaft kümmern und nicht um Politik, urteilte Konrad Paul Liessmann und meinte damit vor allem Naturwissenschaftler und Klimaforscher, die sich auf die Seite der Klimabewegung stellen und mehr Einsatz für den Klimaschutz verlangen.

Dass Republik Moldau ebenso im Fadenkreuz Putins steht wie Georgien und Rumänien, zeigte der Historiker Florian Kührer-Wielach in einem Podcast-Gespräch auf. Europa agiere widersprüchlich, meinte er im April allzuoft fehle die Unterstützung für die europäisch gesinnte Zivilgesellschaft.

Anders Georgien und Rumänien gelang es der Republik Moldau aber trotz russischer Einflussnahme, geordnete Wahlen durchzuführen. Eine Analyse dazu schrieb Kührer-Wielach im Oktober mit vorsichtig optimistischen Tönen für 2025.

Am 1. April griff die israelische Luftwaffe das iranische Konsulat in Damaskus an und zerstörte das Gebäude der Botschaft des Iran. 16 Menschen wurden getötet, laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch zwei Zivilisten. Nach diesem Angriff erwarteten Beobachter eine sofortige Eskalation, doch die blieb vorerst aus. Mitte April jedoch schoss der Iran Raketen und Drohnen auf Israel ab. Carlo Masala hat die Entwicklungen mit uns besprochen. 2025 hat der Iran seine Basis in der Hisbollah und in Syrien verloren, da das Assad-Regime gestürzt ist.

Unsere Umfrage im April beschäftigte sich mit dem Verhältnis der Österreicher zu den USA. Gefragt, wohin sie auswandern würden, wenn es notwendig wäre, gaben fast dreißig Prozent Kanada an. Nur 16 Prozent wollen in die USA, die sie aber als eine kulturelle Bereicherung sehen.

Was im April 2024 noch wichtig wurde

Mai

Eine autofreie Straße des 17. Juni in Berlin – ein Vorbote der Fußballeuropameisterschaft der Männer, die vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland stattfand. Drei junge Frauen gehen in der Mitte der Straße auf das Brandenburger Tor zu, wobei aber ein Mobilklo im Weg steht, wovon sie ein Foto machen. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Eine autofreie Straße des 17. Juni mit Mobil-Klo in Berlin – ein Vorbote der Fußballeuropameisterschaft der Männer, die vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland stattfand. © Getty Images
Ein kleines Kind in einem gesteiften Strampler wird in einer Menschenmenge auf den Schultern getragen und deutet Richtung Betrachter. Das Bild ist Teil eines Beitrags über Taiwan und die Wahlen.
Jubel bei der Demokratischen Fortschrittspartei am 13. Januar 2024 nach dem Wahlsieg. © Getty Images
Eine Demonstration in Tiflis, Georgien. Zwei Frauen umarmen sich, eine der beiden trägt eine EU-Fahne um die Schulter. Im Hintergrund blickt ein junger und ein älterer Mann kritisch bzw. besorgt.
Tiflis am 28. Mai 2024 bei den Protesten gegen das sogenannte Agentengesetz, das inzwischen verabschiedet wurde. Georgiens Präsidentin Salome Surabischwili hat eine Verfassungsklage gegen das Gesetz eingereicht. Im Juni hatte die EU in Reaktion auf das Gesetz den Beitrittsprozess Georgiens ausgesetzt. © Getty Images

Nach den Wahlen im Januar trat in Taiwan der neue Präsident Lai Ching-Te am 1. Mai sein Amt an. Auch das Parlament wurde in Parlamentswahlen neu zusammengesetzt, wobei die Demokratische Fortschrittspartei die meisten Stimmen erhielt. Die Spannungen, die sich unter anderem im Handelsstreit mit China und den USA ausdrücken. Joe Biden strebte ebenso wie zuvor, und ab 2025 wieder, Donald Trump, eine protektionistiche Politik an, die auch den Konflikt beeinflusst, wie Harald Oberhofer erklärt.

Die Vorbereitungen für die Fußball-Europameisterschaften (14. Juni bis 14. Juli) begannen in Deutschland bereits im Mai. 2025 gibt es weder eine Fußball-EM noch eine WM. Falsch. 2025 findet die Frauenfußball EM in der Schweiz statt.

Am 20. Mai stürzten Irans Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amir-Abdollahian mit einem Hubschrauber ab und kamen ums Leben. Somit mussten die für 2025 vorgesehenen Präsidentschaftswahlen vorgezogen werden auf den 28. Juni und den 9. Juli. Zwei Wahlgänge wäre auch regulär 2025 geplant gewesen.

Da Russland sich auf Kriegswirtschaft einstellt, ist 2025 wohl nicht mit einem Ende des Krieges gegen die Ukraine zu rechnen. In Georgien wehrten sich die Bürger gegen das so genannte Agentengesetz, das die Freiheitsrechte ähnlich wie in Russland massiv einschränken würde. Vor allem junge Menschen engagierten sich gegen die Einflussnahme, um am besten 2025 den Aufnahmeprozess in die EU zu beginnen.

Unsere Umfrage im Mai beschäftigte sich mit dem Vertrauen zu Politikern. Wie aus den Antworten hervorgeht, ist dieses in Österreich nicht besonders ausgeprägt und wird sich 2025 wohl noch verschlechtern. Doch wie kommt man zu besseren Politikern?

Was im Mai 2024 noch wichtig wurde

Juni

Ein Hund sitzt angeleint neben einer Plastik-Einkaufstüte auf dem regennassen Pflaster. Neben ihm steht ein Plakat mit der Aufschrift Freedom of Movement: Priceless. Das Plakat bezieht sich mit dem abgewandelten Mastercard Slogan auf den Brexit. Das Bild illustriert einen Beitrag über einen Podcast mit dem Politiker Franz Fischler über die Europawahlen 2024.
Eine späte Demo gegen den Brexit in London am 8. Juli 2020: Großbritannien trat 1973 der EU bei und nahm somit 2024 erstmals nicht an den Europawahlen teil. © Getty Images
Beim G7-Treffen in Fasano, Italien. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (links), der französische Präsident Emmanuel Macron, die Präsidentin der europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die italienische Premierministerin Georgia Meloni sind noch im Amt, alle anderen nicht mehr: der britische Premier Rishi Sunak, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, US Präsident Joe Biden und der japanische Premier Fumio Kishida. Das Foto bei dem die Genannten in die Höhe zu einer Vorstellung von Fallschirmspringen blicken, während sie auf einem Golfplatz stehen, ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Beim G7-Treffen in Fasano, Italien, am 13. Juni. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (links), der französische Präsident Emmanuel Macron, die Präsidentin der europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die italienische Premierministerin Georgia Meloni sind noch im Amt, alle anderen nicht mehr: der britische Premier Rishi Sunak, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, US Präsident Joe Biden und der japanische Premier Fumio Kishida. © Getty Images
Julian Assange bei seiner Ankunft in Cranberra am 26. Juni 2024. Er umarmt seine Frau Stella Assange. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Julian Assange bei seiner Ankunft in Cranberra am 26. Juni 2024. © Getty Images
Joe Biden und sein Enkelsohn Beau Biden verlassen das Weiße Haus im Dezember 2024. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Joe Biden und Beau Biden im Dezember 2024. Im Juli war Biden als Kandidat der Demokraten für das Präsidentenamt zugunsten von Kamala Harris zurückgetreten. Heute sagt er, das sei ein Fehler gewesen. © Getty Images

Warum zur EU-Wahl gehen? Das war oft die Frage. Kommentator Thomas Eppinger sah nicht viel Ernsthaftes im Wahlkampf. Die EU-Wahlen fanden vom 6. bis 9. Juni statt und wurden als richtungsweisend interpretiert, über 2025 hinaus. Franz Fischler brachte gute Gründe vor, zur Wahl zu gehen, schließlich gibt es so ein Superwahljahr nicht alle Jahre, 2025 jedenfalls nicht.

Am 9. Juni gingen die Gigawahlen in Indien zu Ende. Narendra Modri beginnt seine dritte Amtszeit, 2025 wird damit ein vermutlich nationalistischeres Indien sehen – so die Einschätzung von Pradnya Bivalkar, die Modri zugleich leicht geschwächt aus den Wahlen ins Jahr 2025 gehen sieht.

Der G7-Gipfel Mitte Juni in Italien war für die italienische Premierministerin Giorgia Meloni eine Premiere. Auf der Agenda standen Themen wie Migration und Hilfen für die Ukraine. Beschlossen wurde, die Ukraine mit den Zinsen des eingefrorenen russischen Staatsvermögens zu unterstützen.

Am 17. Juni wurde das Renaturierungsgesetz der Europäischen Union von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen. Kaum je war ein Gesetz so umkämpft gewesen. Einen Einblick liefert dieses Interview mit dem Biodiversitätsforscher Franz Essl.

Nach fünf Jahren in weitgehender Einzelhaft in London konnte Julian Assange am 26. Juni ein neues Leben in Australien als freier Mann beginnen.

Am 27. Juni fand jene Presidential Debate statt, die eine mehrwöchige Debatte unter den Demokraten auslöste, ob Joe Biden noch geeignet sei für das Präsidentenamt und als Kandidat. Die Demokraten kriegten noch die Kurve und nominierten Vizepräsidentin Kamala Harris. Nun sah plötzlich Donald Trump alt aus. Eine Analyse des Ringens der Demokraten mit sich selbst schrieb Bernard Tamas für uns. Joe Biden selbst beurteilt seinen Rücktritt von der Kandidatur nun, Dezember 2024, als Fehler. Am 20. Januar 2025 tritt Donald Trump das Präsidentenamt an.

Unsere Umfrage im Juni beschäftigte sich mit den Steuern in Österreich. 71 Prozent der Befragten empfinden die Steuern als zu hoch, zugleich finden 54 Prozent, dass sie für diese Steuern und Abgaben auch angemessene Gegenleistungen bekommen. Ein Widerspruch?

Was im Juni 2024 noch wichtig wurde

Juli

Rishi Sunak geht durchnässt auf die Tür von Downing Street 10 zu nachdem er Wahlen für den 4. Juli angkündigt hat. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Rishi Sunak nach seiner letzten Rede als Premierminister Großbritanniens am 22. Mai 2024. Er kündigte darin Wahlen für den 4. Juli an. © Getty Images
Ende Juni und im Juli bei Temperaturen teilweise über 50 Grad pilgern muslimische Pilger nach Mekka. Das Bild zeigt eine Menschenmenge aus der Vogelperspektive. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Ende Juni und im Juli bei Temperaturen teilweise über 50 Grad pilgern muslimische Pilger nach Mekka. Hier treffen Pilger in Mina in der Nähe von Mekka in Saudi Arabien ein. © Getty Images
Donald Trump und Elon Musk in Butler am 5. Oktober. Am selben Ort war Trump im Juli von einem Attentäter angeschossen worden. Ein Zuschauer kam ums Leben. Elon Musk hüpft hinter Donald Trump auf und ab. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Donald Trump und Elon Musk in Butler am 5. Oktober. Am selben Ort war Trump im Juli von einem Attentäter angeschossen worden. Ein Zuschauer kam ums Leben. © Getty Images

Ende Juni und Anfang Juli kommt es zu Extremregen und zu Überflutungen in der Schweiz. Auch 2025 ist mit solchen Extremwetterereignissen zu rechnen, sagt der Meteorologe Marc Olefs im Podcast.

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Am 4. Juli fanden die Wahlen in Großbritannien statt. Die Tory-Regierung, zuletzt geführt von Rishi Sunak, wurde durch einen Erdrutschsieg Keir Starmers beendet. Kaum im Amt, schien es dem Kabinett Starmer schwer zu fallen, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Würden 2025 Wahlen stattfinden, Labour würde angeschlagen daraus hervorgehen.

Am 30. Juni und am 7. Juli wählte Frankreich. Das Nouveau Front Populaire gewann überraschend und zur Erleichterung aller, die einen Wahlsieg des rechtsextremistischen Front National befürchtet hatten. Nach zähen Verhandlungen bildete sich eine Minderheitsregierung, die allerdings Anfang Dezember wieder aufgelöst wurde. Der neue Premierminister Francois Bayrou will bis Mitte Februar 2025 einen Haushalt vorlegen, das französische Parlament tritt am 13. Januar 2025 wieder zusammen.

Der 14. Juli schien ein Wendepunkt im US-Wahlkampf zu sein, nachdem Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler angeschossen worden war.

Unsere Umfrage im Juli beschäftigte sich mit den Alpen: Die größten Bedrohungen für die Alpen sahen die Befragten im Klimawandel, im Verkehr und der Zersiedelung.

Was im Juli 2024 noch wichtig wurde

August

Swifties singen und tanzen auf dem Stephansplatz in Wien am 8. August 2024 – die Konzrte von Taylor Swift wurden wegen möglicher Anschläge abgesagt. Das Bid ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Swifties singen und tanzen auf dem Stephansplatz in Wien am 8. August 2024 – die Konzrte von Taylor Swift wurden wegen möglicher Anschläge abgesagt. © Getty Images
Eine Unterführung mit einem Auto, dass in Wassermassen eingeschlossen ist. Auf der Wasseroberfläche schwimmt Hagel. Das Bild illustriert einen Beitrag über Klimawandel.
Immenstadt in Bayern im Sommer 2024: Heftige Regenfälle und Hagelunwetter führten zu großen Schäden. © Getty Images

Enttäuschung war wohl das vorherrschende Gefühl bei den Swifties, die sich auf zwei Konzerte von Taylor Swift in Wien gefreut hatten. Erst am Tag vor dem ersten Konzert wurden Anschlagspläne bekannt und die Konzerte aus Sicherheitsgründen abgesagt. Noch im März war Taylor Swift schlicht als Pop-Ikone ein Thema für Christian Seitz gewesen. Swift habe die Musikindustrie geprägt wie kaum jemand, meinte er.

Taylor Swift reagierte zwei Wochen nach den abgesagten Wiener Konzerten. Sie sei von einem neuen Gefühl der Angst ergriffen, schrieb sie. Was heißt dies für 2025? Ist die Möglichkeit terroristischer Anschläge eine neue Normalität geworden? Ein Abend mit Taylor Swift, der für Mai 2025 in Wien geplant war, ist bereits wieder abgesagt.

Am 23. August 2024 verübte ein mutmaßlich durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) motivierter Attentäter einen Messeranschlag auf ein Stadtfest im nordrhein-westfälischen Solingen. Vier Menschen starben, acht wurden verletzt, vier davon schwer.

Der 24. August ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine. Im dritten Kriegsjahr ist das Land erschöpft. Ostap Kushnir zeigt aber, warum die ukrainische Zivilgesellschaft so stark ist.

Die Starkregenereignisse in Bayern, in der Schweiz und im September in Österreich, Polen und Tschechien sind auf die höhere Wasseraufnahmefähigkeit der Atmosphäre zurückzuführen, die mit der Temperatur wächst. Der Meteorologe Klaus Haslinger hat noch weitere Details, die die Zunahme der Überflutungen und Hochwässer erklären (und für 2025 vorhersagen).

Was im August 2024 noch wichtig wurde

September

Eine Hand hält ein Smartphone auf dessen isplay ein Instagram Posting von Taylor Swift zu sehen ist, die eine Katze auf dem Arm hält. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Am 12. September, nach der Presidential Debate, gab Taylor Swift ihre Unterstützung für die „Childless Cat Lady“ (J.D. Vance) Kamala Harris bekannt. © Getty Images
Ein Mädchen steht mit einer Katze im Arm vor einem Matratzenlager auf einer Straße in einem Wohnviertel mit Hochhäusern. Das Bild zeigt Beirut, das Mädchen und die Personen im Hintergrund sind vor Bombardierungen im Libanon geflohen. Das Bild illustriert einen Beitrag über den Nahostkonflikt bzw.. den Krieg in Gaza und mögliche Szenarien für den weiteren Verlauf des Krieges und der Politik von Israel gegenüber den Palästinensern und von Benjamin Netanjahu.
In Beirut am 30. September 2024: Iman und ihre Familie sind vor den israelischen Bombardements in den südlichen Vorstädten Beiruts geflohen. © Getty Images

„Warum sind Sie immer so extrem?“, fragte US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandiadatin der Demokraten, Kamala Harris nachdem Donald Trump behauptet hatte, in Springfield, Ohio, würden Migranten Katzen und Hunde essen. They’re Eating the Dogs wurde ein Hit, der den Wahlsieg Trumps aber nicht verhinderte. Ebensowenig Taylor Swift, die einen Tag nach der denkwürdigen Presidential Debate ihre Unterstützung für Kamala Harris auf Instagram öffentlich machte.

Österreich wählte im September. Die Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP, der SPÖ und den NEOS laufen noch, doch es sieht so aus, als gäbe es 2025 eine neue Regierung. Die Zuckerkoalition ist die einzige mögliche Variante, da die FPÖ für keine der Parteien als Koalitionspartner in Frage kommt. FPÖ Parteichef Herbert Kickl sieht sich als Wahlsieger, da die FPÖ mit den meisten Stimmen aus der Wahl hervorging. Bundespräsident Alexander Van der Bellen eauftragte ihn unter verweis auf die fehlenden Koalitionspartner nicht mit der Regierungsbildung.

Unsere Umfrage im September beschäftigte sich mit Werten, Integration und einer Hausordnung für Österreich. Zu dieser Hausordnung hatten wir auch zu einem Roundtable geladen.

Was im September 2024 noch wichtig wurde

Oktober

Eine wartende Menschenschlange mit Hunden. Frühe Wähler in Vilnius am 9. Oktober 2024 bei den Parlamentswahlen in Litauen. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Frühe Wähler in Vilnius am 9. Oktober 2024 bei den Parlamentswahlen in Litauen. © Getty Images
Eine Frau hält ein Plakat mit der Forderung nach einem Ende des Gaza-Krieges in die Höhe. Auf ihrem T-Shirt steht Seal the Deal. Das Foto aus Tel Aviv ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Demonstration in Tel Aviv für einen Geiseldeal und ein Ende des Krieges am 17. Oktober, einen Tag nach dem Tod des Hamas-Führers Yahya Sinwar. © Getty Images
Eine Menschenschlange steht auf einer mit Schlamm bedeckten Straße mit Kanistern in den Händen an. Im Vordergrund geht ein Hund. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Anstehen für sauberes Wasser am 31. Oktober 2024 in Valencia. © Getty Images

Am 13. Oktober fand der erste Teil der Parlamentswahlen in Litauen statt, die die Sozialdemokraten gewannen. Seit Dezember regieren sie in einer Koalition. Neuer Ministerpräsident ist seit Dezember 2024 Gintautas Paluckas.

Am 16. Oktober 2024 wurde Yahia Sinwar in Rafah, Gaza, durch eine Drohne getötet. In Israel demonstrierten weiterhin Tausende für einen Geisel-Deal und einen Waffenstillstand. Ob es 2025 dazu kommt, ist fraglich.

Als die Biodiversitätskonferenz COP16 in Kolumbien am 21. Oktober begann, war nicht absehbar, dass sie in einem wichtigen Punkt, der Finanzierung der im Jahr zuvor beschlossenen Maßnahmen, scheitern würde.

Am 29. Oktober kam es zu tödlichem Hochwasser im spanischen Valencia. Noch Monate später dauern die Aufräumarbeiten an.

Unsere Umfrage im Oktober beschäftigte sich mit der Wehrhaftigkeit Europas bzw. der Frage, ob die USA Österreich bzw. Europa im Kriegsfall verteidigen würden. Bei der Umfrage trat auch zu Tage, dass viele es für möglich halten, dass Europa angegriffen wird.

Was im Oktober 2024 noch wichtig wurde

  • Experten-Forum. Die Wehrhaftigkeit Europas war das Thema.
  • Tierlos. Durch Fermentation direkt zum Protein ist besser, zeigt Martin Reich.
  • Bevölkerung. Die Menschheit schrumpft weltweit, zeigt unser Video.
  • Leser. Wie teuer Bücher sein sollten, hat Bernhard Winkler untersucht.

November

Ein Mann in High-Vis-Kleidung mit einem Schild, das ihn als Trump-Anhänger zu erkennen gibt. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf 2025.
Ein Trump-Anhänger in New York im November 2024. © Getty Images
Menschen mit roten Karten in den Händen und georgischen Fahnen stehen demonstrierend vor dem Präsidentenpalast in georgien. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Die scheidende Präsidentin Georgiens, Salomé Surabischwili wird von Demonstranten empfangen. Seit den Wahlen dauern die Proteste gegen die neue Regierung an. Diese hat angekündigt, jegliche Opposition zu verbieten. © Getty Images

Für alle Abnehmwilligen kam eine schlechte Nachricht aus der Forschung: Fettzellen können sich erinnern, einmal größer gewesen zu sein und streben diesen Zustand wieder an.

Der November kannte ansonsten fast nur ein Thema: Die Wahlen in den USA. Wie Manfred Berg in unserem Podcast vor den Wahlen erklärte, sei es gut vorstellbar, dass es zu gewalttätigen Zeiten in den USA in der Folge der Wahlen kommen könnte.

Kurz vor den Wahlen wurde bekannt, dass Jeff Bezos, Eigentümer von Amazon und der Washington Post, diese aufgefordert hatte keine Wahlempfehlung abzugeben (sie wäre wohl zugunsten von Kamala Harris ausgefallen). Richtig, fand Michael von Liechtenstein, denn Medien sollten neutral sein und sich von Empfehlungen fern halten.

In Georgien vertieften sich die Konflikte zwischen der neuen prorussischen und tendenziell autoritären Regierung und den prowestlichen Kräften. Tausende Menschen demonstrieren täglich. Einen Podcast über Georgien können Sie hier hören.

Unsere Umfrage im November beschäftigte sich mit Islamismus. 18 Prozent der Befragten gaben bei der Umfrage an, Angst zu haben, das Opfer eines islamistischen Anschlags zu werden. Mehr dazu im Dossier zum Thema.

Was im November 2024 noch wichtig wurde

  • Geschick. Warum es Arminius gelang, die Römer zu schlagen, fragt sich Michael Köhlmeier.
  • Gebiet. Die USA sind Europa ähnlicher als man glaubt, meint Ralph Schöllhammer.
  • Quoten. Frauen werden durch Quoten benachteiligt, findet Kristina Schröder.
  • Comeback. Griechenland erlebt einen Aufschwung, schreibt Jan Schnellenbach.

Dezember

Ein Mädchen blickt lächelnd in die Kamera und ahmt mit den Händen den Fotoapparat nach. Im Hintergrund sind weitere Kinder, Erwachsene, Rucksäcke und Koffer zu sehen. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Bereits wenige Tage nach dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember machten sich geflüchtete Syrer aus der Türkei auf den Weg nach Syrien. Dieses Foto stammt von der Grenze zwischen der Türkei und Syrien. © Getty Images
Ein Gruppe Menschen feiert, lacht und klatscht. Das Bild ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Damaskus am 27. Dezember 2024: Jeden Freitag wird seit dem Sturz des Assad-Regimes nach 61 Jahren in Syrien gefeiert. © Getty Images
Schutt und Staubwolken vor einem zerstörten Gebäude. Das Foto ist Teil eines Jahresrückblicks auf das Jahr 2024 und Ausblicks auf das Jahr 2025.
Such- und Rettungsaktionen am zerstörten Kamal Adwan-Hospital in Beit Lahia im nördlichen Gaza-Streifen am 25. Dezember 2025. © Getty Images
Das Empire State Building bei Nacht am 29 Dezember 2024 zu Ehren von Jimmy Carter in rot, weiß und blau. Das Foto ist Teil eines Ausblicks auf das Jahr 2025.
Das Empire State Building ist in Erinnerung an Jimmy Carter rot, weiß und blau beleuchtet. Carter war der 39. Präsident der USA, seine Amtszeit dauerte von 1977 bis 1981. © Getty Images

In Syrien ist das Regime Assad nach 61 Jahren vorbei. In Deutschland und in Österreich wurde sofort diskutiert, ob Syrer abgeschoben werden können. Nein, so einfach nicht, sagt Ralph Janik.

Was geschieht nun? Es gibt viele Kräfte, die an Syrien zerren. Während die Foltergefängnisse die Grausamkeit des Assadregimes zeigen, versuchen Israel, die Türkei und immer noch Russland ihre Interessen durchzusetzen. Alexander Dubowy, Rasim Marz und Walter Posch haben analysiert.

Der Historiker Lee Mordechai dokumentiert Kriegsverbrechen der Israel Defence Forces (IDF) in Gaza, die Haaretz berichtete dazu, dass viele Menschen in Israel das Ausmaß der Zerstörung und der Toten in Gaza nicht bewusst sei. IDF-Soldaten erzählten der Zeitung zuvor von der Situation im so genannten Netzarim Corridor. Noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt der Hamas.

In Deutschland stellte Kanzler Olaf Scholz im Bundestag kurz vor Weihnachten die Vertrauensfrage. 207 Abgeordnete votierten für Scholz, 394 gegen ihn, 116 enthielten sich. Am 23. Februar 2025 wird in Deutschland nun frühzeitig gewählt. Während die FDP das Scheitern der Ampelkoalition länger vorbereitet zu haben schien, gab Elon Musk, der Donald Trump in den USA zum Wahlsieg verholfen hatte, in den letzten Wochen des Jahres mehrere Wahlempfehlungen für die AfD ab. Die Rechercheplattform correktiv enthüllte unterdessen die Vernetzung von AfD und Schweizer Rechtsradikalen. Die britische rechtsextreme Partei Reform UK von Nigel Farage gab an, Spenden von Musk zu erhalten. Die „Mump-Oligarchie“ werde das Jahr 2025 bestimmen – auch in Europa, prognostiziert daher der Historiker Timothy Snyder.

Am 20. Dezember tötete ein aus Saudi Arabien stammender deutscher Staatsbürger auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sechs Menschen und verletzte weitere 200. Die Tatsache, dass der Arzt sich als AfD- und Musk-Fan erwies stieß auf Irritation in vielen Medien, überraschte Extremismusforscher aber nicht. Thomas Eppinger kommentierte.

2025 wäre er 101 geworden: Jimmy Carter, der 39. Präsident der USA von 1977 bis 1981, starb am 29. Dezember in Georgia.

Unsere Umfrage im Dezember beschäftigte sich mit dem Thema Glück. 56 Prozent der Befragten gaben an, glücklich oder sogar sehr glücklich zu sein. Zugleich sehen sie die Zukunft der kommenden Generationen weniger rosig – die meisten glauben nicht, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden als sie selbst. Dennoch: allen Lesern und Leserinnen ein schönes 2025!

Was im Dezember 2024 noch wichtig wurde

  • Gesellschaft. Buddy ist ein Roboter und Oliver Jung bringt ihm bei, auf Gefühle zu reagieren.
  • Tradition. Warum gibt es das eine Weihnachtsessen und kein anderes? Ein Podcast erklärt.
  • Fakten. Manches vermeintliche Faktum ist erfunden. Eine Aufklärung.
  • Urlaub. Irgendwas lässt man immer liegen. Hier steht, um was es sich oft handelt.

Das war 2023

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