Willkommen 2025!
Kann ein Rückblick auf 2024 helfen, 2025 zu erklären? Wir haben dasselbe schon 2024 versucht. Urteilen Sie selbst.

Auf den Punkt gebracht
- Gesellschaft. Swifties, Krypto-Bros, Trumpismus und (Klima-)Aktivisti – gesellschaftlich strebte 2024 auseinander. Ob das Polarisierung ist, ist umstritten.
- Wirtschaft. Die Zinsen sanken mit der Inflation, doch die Preise blieben angetrieben von Krieg und Klima hoch. Alte Industrien schlitterten tiefer in die Krise.
- Politik. 2024 war das Jahr der Wahlen und der Kriege. Der Ukraine-Krieg ging in das dritte Jahr, der Nahost-Konflikt weitete sich aus.
- Klima. Die Zukunftsfrage blieb ungelöst: Vier internationale Konferenzen endeten ergebnislos. Lichtblick blieb der Ausbau von Solar- und Windenergie.
Im Jahresrücklick zeigten sich die Vorboten des kommenden Jahres – so hatten wir es 2024 behauptet. In diesem Jahr dieselbe Übung für 2025. Anders als das vergangene Jahr ist das kommende kein Superwahljahr. Das dicke Ende von 2024, dem Jahr der Wahlen, kommt am 20. Januar 2025 mit der Angelobung von Donald Trump als US-Präsident. Hält 2025 noch mehr bereit? Schauen Sie selbst:
Januar


Der Regen fällt, die Sandsäcke werden platziert, die Pegel steigen, die Politiker kommen, die Pegel fallen, es wird aufgeräumt: Der Januar 2024 begann mit der Choreographie des Hochwassers, die sich 2024 noch oft wiederholen sollte. Allein in Deutschland summieren sich die Schäden im Verlauf des Jahres auf Milliardenbeträge.
Landwirte begannen das Jahr mit Demonstrationen, die sich später zu brennenden Blockaden in Brüssel ausweiteten. Die Agrarpolitik ist in Schieflage und blieb es auch das ganze Jahr lang.
Die Recherche-Plattform Correctiv veröffentlichte am 10. Januar ihre Recherche über ein Potsdamer Geheimtreffen rechtsextremistischer Bewegungen und Parteien, deren Ergebnisse im Verlauf des Jahres mehrmals erfolglos in Zweifel gezogen wurden. Auf der Konferenz, die schon im November 2023 stattgefunden hatte, war von Massendeportationen, „Remigration“, die Rede gewesen.
Andrea Fischer wurde am 8. Januar zur Wissenschaftlerin des Jahres in Österreich gewählt. Für den Pragmaticus schrieb die Forscherin einen Beitrag über die Gletscher der Alpen.
Mit dem 1. Januar 2024 hörte die Republik Arzach (Bergkarabach) auf zu existieren und wurde Teil Aserbaidschans, dem Öl- und Gasstaat, in dem im November dann die Klimakonferenz der Vereinten Nationen stattfand.
Die Houthi-Rebellen im Jemen begannen Anfang Januar, Schiffe in der Straße von Hormus anzugreifen. Die Handelsroute ist für den internationalen Handel zentral, unter anderem Tesla musste wegen der Angriffe die Produktion in Grünheide, Brandenburg, im Januar und Februar unterbrechen.
In der Ukraine ging der Krieg bei Temperaturen von -15 Grad Celsius weiter. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag beginnt sich mit der Frage zu beschäftigen, ob Israel in Gaza einen Völkermord verübt. Israel wird zu einer ersten Anhörung geladen. Ralph Janik hat eingeordnet, was dies konkret bedeutet.
Was im Januar 2024 noch wichtig wurde
- Ozempic. Der Mediziner Martin Clodi erklärt, ob und wie sie funktioniert.
- Javier Milei. Thomas Eppinger sieht Vorteile des libertären Staatschefs.
- Inflation. Der Ökonom Sebastian Koch erklärt die Lage in Österreich.
- Der Mond. Die Konkurrenz um die erste Mondbasis erklärt Lars Petzold.
Februar




Ob das 2025 auch noch möglich ist? Trotz Energie- und Klimakrise ging die Icon of the Seas, das größte Kreuzfahrtschiff der Welt im Februar auf Jungfernfahrt. Der Mediziner, Psychologe und Bestseller-Autor Martin Grassberger hat uns zur Frage des Wachstums ein Interview gegeben.
Ab 2035 sollen in der EU nur noch Autos neu zugelassen werden, die kein CO2 emittieren – Efuels, sofern vorhanden und bezahlbar, könnten also weiter im herkömmlichen Verbrenner verbrannt werden. Dennoch äußerte Gabriel Felbermayr Zweifel, ob das so genannte Verbrennerverbot wirklich angewandt werden wird. So oder so sind die technologischen Änderungen nicht das Ende der europäischen Automobilindustrie, argumentierte Jürgen Pieper, sondern ihre Chance. Es ist 2025, in zehn Jahren werden wir es wissen.
Am 15. oder 16. Februar starb der russische Oppositionspolitiker Alexander Nawalny in einem Strafgefangenenlager. Alexander Dubowy sah in seinem Kommentar Nawalny als nicht unumstrittenen, aber charismatischen Politiker, der das Potenzial gehabt hätte, Russland zu stabilisieren. Für den Pragmaticus übersetzte Dubowy auch den Brief Nawalnys ins Deutsche.
Wie Russland in die Diktatur abglitt, obwohl es eine Zivilgesellschaft gab und gibt, die sich dagegen wehrt(e) haben wir in einer Chronologie zusammengefasst.
Der Ukraine-Krieg ging am 24. Februar in sein drittes Jahr. Doch hat der Krieg nicht mit der Annexion der Krym 2014 begonnen? Die Historikerin Kerstin Susanne Jobst untersuchte für uns, wie Russland die Krym sieht; Franziska Davies analysierte das Versagen Europas beim Euromajdan.
Die Vogelgrippe breitete sich ab Anfang 2024 weiter aus und wurde weltweit zu einer ernsten Bedrohung für Wildvögel und Wildtiere. Das Virus stammt meist aus der Hühnerzucht. H5N1 kann auch andere Tiere und Säugetiere (und somit den Menschen) betreffen. Daher warnt die Wissenschaft, dass 2025 das Jahr der Vogelgrippe werden könnte.
Anfang 2024 war ChatGPT noch relativ neu, ebenso wie AI, die Bilder generieren kann. Müssen wir vor AI Angst haben, haben wir Sabine Köszegi gefragt. Für 2025 bedeutet die Verbreitung von AI allerdings einen höheren Energieverbrauch.
Unsere Umfrage im Februar beschäftigte sich mit der Haltung Österreichs zur Ukraine. Die Unterstützung für das Land ist ungebrochen, aber 51 Prozent sehen die Neutralität untergraben.
Was im Februar 2024 noch wichtig wurde
- Demokratie. Katja Gentinetta über echten und unechten Frieden.
- Gletscher. Die Gefahren ihres Verschwindens erklärt Mylène Jacquemart.
- Fleisch. Bald wird es verstörend sein, Tiere zu essen, meint Hanni Rützler.
- Bitcoin. Private Kryptowährungen werden sich durchsetzen, meint Nikolas Jilch.
März


In Spanien und Frankreich herrschte bereits eine derartige Trockenheit, dass das Wasser rationiert werden musste. Schon im März kündigte sich die Hitze an, die sich im Sommer über Europa legte. Der Klimaforscher Dominik Schumacher erklärt die Gründe für die Hitzewellen. Extreme Hitze ist aus den Gründen, die Schumacher erläutert, auch 2025 zu erwarten.
Ende März kollidierte ein Containerschiff mit einer Brücke in Baltimore, legte den Handel teilweise lahm und erinnerte somit daran, wie verletzlich die internationalen Lieferketten sind – 2025 noch mehr als 2024. Ein paar Fakten dazu in einer Zahlenspielerei.
Vermutlich wird die NATO-These, wonach Putin durch die NATO-Osterweiterung provoziert wurde, auch 2025 ein Thema sein. Warum diese These haltlos ist, hat Christoph Heusgen eindrücklich in einem Beitrag gezeigt.
Nach den Wahlen im Januar ist der ehemalige Ministerpräsident Finnlands, Alexander Stubb, der neue Präsident Finnlands. Er muss sich vor allem mit Fragen der Sicherheit auseinandersetzen. Auch 2025 wird vermutlich von Sabotage- und Spionageakten von Russland geprägt sein. Sanna Marin hatte das Land 2023 in die NATO geführt.
Unsere Umfrage im März beschäftigte sich mit Deutschland, genauer: mit dem Bild, das die Österreicher von Deutschland haben. Nun ja, es ist ambivalent.
Was im März 2024 noch wichtig wurde
- Die sogenannten Wahlen in Russland. Alexander Dubowy erklärt ihren Zweck.
- Deutschland. Der Autor Josef Joffe findet es schlicht langweilig.
- Natur. Die Physikerin Ile C. Gebeshuber zeigt, dass Natur Technik ist.
- Weltraum. Auch im All ist Wetter und Christian Möstl erforscht es.
April



Wie weit kann Meinungsfreiheit gehen? Dürfen Wissenschaftler sich politisch äußern? Im April standen Universitäten und einzelne Wissenschaftler wegen ihrer politischen Interventionen im Rampenlicht. An Universitäten in den USA und Europa wurde gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen protestiert. Vielfach wurden diese Protestcamps von der Polizei geräumt, so auch in Berlin. Zensur darf es nicht geben argumentierte Erwin Chemerinsky und gab Einblick in die Gründe, selbst Hassrede zu schützen.
Wissenschaftler sollten sich um Wissenschaft kümmern und nicht um Politik, urteilte Konrad Paul Liessmann und meinte damit vor allem Naturwissenschaftler und Klimaforscher, die sich auf die Seite der Klimabewegung stellen und mehr Einsatz für den Klimaschutz verlangen.
Dass Republik Moldau ebenso im Fadenkreuz Putins steht wie Georgien und Rumänien, zeigte der Historiker Florian Kührer-Wielach in einem Podcast-Gespräch auf. Europa agiere widersprüchlich, meinte er im April allzuoft fehle die Unterstützung für die europäisch gesinnte Zivilgesellschaft.
Anders Georgien und Rumänien gelang es der Republik Moldau aber trotz russischer Einflussnahme, geordnete Wahlen durchzuführen. Eine Analyse dazu schrieb Kührer-Wielach im Oktober mit vorsichtig optimistischen Tönen für 2025.
Am 1. April griff die israelische Luftwaffe das iranische Konsulat in Damaskus an und zerstörte das Gebäude der Botschaft des Iran. 16 Menschen wurden getötet, laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte auch zwei Zivilisten. Nach diesem Angriff erwarteten Beobachter eine sofortige Eskalation, doch die blieb vorerst aus. Mitte April jedoch schoss der Iran Raketen und Drohnen auf Israel ab. Carlo Masala hat die Entwicklungen mit uns besprochen. 2025 hat der Iran seine Basis in der Hisbollah und in Syrien verloren, da das Assad-Regime gestürzt ist.
Unsere Umfrage im April beschäftigte sich mit dem Verhältnis der Österreicher zu den USA. Gefragt, wohin sie auswandern würden, wenn es notwendig wäre, gaben fast dreißig Prozent Kanada an. Nur 16 Prozent wollen in die USA, die sie aber als eine kulturelle Bereicherung sehen.
Was im April 2024 noch wichtig wurde
- Experten-Forum. Wie frei die Wissenschaft ist, war das Thema in Wien.
- Anti-Amerikanismus. Gegen die USA zu sein, hat Tradition, meint Tanja Dückers.
- Sauberkeit. Der Frühjahrsputz ist eine würdige Zahlenspielerei.
- Trugschlüsse. Die moderne Forensik ist nicht fehlerlos, zeigt unser Dossier.
Mai



Nach den Wahlen im Januar trat in Taiwan der neue Präsident Lai Ching-Te am 1. Mai sein Amt an. Auch das Parlament wurde in Parlamentswahlen neu zusammengesetzt, wobei die Demokratische Fortschrittspartei die meisten Stimmen erhielt. Die Spannungen, die sich unter anderem im Handelsstreit mit China und den USA ausdrücken. Joe Biden strebte ebenso wie zuvor, und ab 2025 wieder, Donald Trump, eine protektionistiche Politik an, die auch den Konflikt beeinflusst, wie Harald Oberhofer erklärt.
Die Vorbereitungen für die Fußball-Europameisterschaften (14. Juni bis 14. Juli) begannen in Deutschland bereits im Mai. 2025 gibt es weder eine Fußball-EM noch eine WM. Falsch. 2025 findet die Frauenfußball EM in der Schweiz statt.
Am 20. Mai stürzten Irans Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amir-Abdollahian mit einem Hubschrauber ab und kamen ums Leben. Somit mussten die für 2025 vorgesehenen Präsidentschaftswahlen vorgezogen werden auf den 28. Juni und den 9. Juli. Zwei Wahlgänge wäre auch regulär 2025 geplant gewesen.
Da Russland sich auf Kriegswirtschaft einstellt, ist 2025 wohl nicht mit einem Ende des Krieges gegen die Ukraine zu rechnen. In Georgien wehrten sich die Bürger gegen das so genannte Agentengesetz, das die Freiheitsrechte ähnlich wie in Russland massiv einschränken würde. Vor allem junge Menschen engagierten sich gegen die Einflussnahme, um am besten 2025 den Aufnahmeprozess in die EU zu beginnen.
Unsere Umfrage im Mai beschäftigte sich mit dem Vertrauen zu Politikern. Wie aus den Antworten hervorgeht, ist dieses in Österreich nicht besonders ausgeprägt und wird sich 2025 wohl noch verschlechtern. Doch wie kommt man zu besseren Politikern?
Was im Mai 2024 noch wichtig wurde
- Iran. Das Verhältnis zu Israel ist Thema im Podcast mit Walter Posch.
- Europa. Geopolitisch hat es nicht mehr viel zu melden, meint Jeremy Shapiro.
- Russland. Das Land stellt sich auf Kriegswirtschaft ein, warnt Alexander Dubowy.
- Insekten. Eine Forschungsreise entführt in die Welt der Blatthornkäfer.
Juni




Warum zur EU-Wahl gehen? Das war oft die Frage. Kommentator Thomas Eppinger sah nicht viel Ernsthaftes im Wahlkampf. Die EU-Wahlen fanden vom 6. bis 9. Juni statt und wurden als richtungsweisend interpretiert, über 2025 hinaus. Franz Fischler brachte gute Gründe vor, zur Wahl zu gehen, schließlich gibt es so ein Superwahljahr nicht alle Jahre, 2025 jedenfalls nicht.
Am 9. Juni gingen die Gigawahlen in Indien zu Ende. Narendra Modri beginnt seine dritte Amtszeit, 2025 wird damit ein vermutlich nationalistischeres Indien sehen – so die Einschätzung von Pradnya Bivalkar, die Modri zugleich leicht geschwächt aus den Wahlen ins Jahr 2025 gehen sieht.
Der G7-Gipfel Mitte Juni in Italien war für die italienische Premierministerin Giorgia Meloni eine Premiere. Auf der Agenda standen Themen wie Migration und Hilfen für die Ukraine. Beschlossen wurde, die Ukraine mit den Zinsen des eingefrorenen russischen Staatsvermögens zu unterstützen.
Am 17. Juni wurde das Renaturierungsgesetz der Europäischen Union von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen. Kaum je war ein Gesetz so umkämpft gewesen. Einen Einblick liefert dieses Interview mit dem Biodiversitätsforscher Franz Essl.
Nach fünf Jahren in weitgehender Einzelhaft in London konnte Julian Assange am 26. Juni ein neues Leben in Australien als freier Mann beginnen.
Am 27. Juni fand jene Presidential Debate statt, die eine mehrwöchige Debatte unter den Demokraten auslöste, ob Joe Biden noch geeignet sei für das Präsidentenamt und als Kandidat. Die Demokraten kriegten noch die Kurve und nominierten Vizepräsidentin Kamala Harris. Nun sah plötzlich Donald Trump alt aus. Eine Analyse des Ringens der Demokraten mit sich selbst schrieb Bernard Tamas für uns. Joe Biden selbst beurteilt seinen Rücktritt von der Kandidatur nun, Dezember 2024, als Fehler. Am 20. Januar 2025 tritt Donald Trump das Präsidentenamt an.
Unsere Umfrage im Juni beschäftigte sich mit den Steuern in Österreich. 71 Prozent der Befragten empfinden die Steuern als zu hoch, zugleich finden 54 Prozent, dass sie für diese Steuern und Abgaben auch angemessene Gegenleistungen bekommen. Ein Widerspruch?
Was im Juni 2024 noch wichtig wurde
- Sicherheit. Ralph Janik fragt sich, wann Österreich seine Strategie anpasst.
- Reue. Großbritannien geht's schlecht, meint Harald Oberhofer.
- Schutz. Sichere Medizinprodukte ohne Tierversuche will Elisabeth Mertl.
- Planung. Städte mit Tücken groß wie Baulücken, zeigte unser Schwerpunkt.
Juli



Ende Juni und Anfang Juli kommt es zu Extremregen und zu Überflutungen in der Schweiz. Auch 2025 ist mit solchen Extremwetterereignissen zu rechnen, sagt der Meteorologe Marc Olefs im Podcast.
Am 4. Juli fanden die Wahlen in Großbritannien statt. Die Tory-Regierung, zuletzt geführt von Rishi Sunak, wurde durch einen Erdrutschsieg Keir Starmers beendet. Kaum im Amt, schien es dem Kabinett Starmer schwer zu fallen, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Würden 2025 Wahlen stattfinden, Labour würde angeschlagen daraus hervorgehen.
Am 30. Juni und am 7. Juli wählte Frankreich. Das Nouveau Front Populaire gewann überraschend und zur Erleichterung aller, die einen Wahlsieg des rechtsextremistischen Front National befürchtet hatten. Nach zähen Verhandlungen bildete sich eine Minderheitsregierung, die allerdings Anfang Dezember wieder aufgelöst wurde. Der neue Premierminister Francois Bayrou will bis Mitte Februar 2025 einen Haushalt vorlegen, das französische Parlament tritt am 13. Januar 2025 wieder zusammen.
Der 14. Juli schien ein Wendepunkt im US-Wahlkampf zu sein, nachdem Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler angeschossen worden war.
Unsere Umfrage im Juli beschäftigte sich mit den Alpen: Die größten Bedrohungen für die Alpen sahen die Befragten im Klimawandel, im Verkehr und der Zersiedelung.
Was im Juli 2024 noch wichtig wurde
- Experten-Forum. Die Zukunft der Alpen war das Thema in Innsbruck.
- Bilanz. Experte Stefan Hedlund sieht die Mitte unter Druck.
- Wurzeln. Bergwiesen sind unterschätztes Kulturgut, so Florian Kogseder.
- Olympisch. Die Sommerspiele in Frankreich. Eine Zahlenspielerei.
August


Enttäuschung war wohl das vorherrschende Gefühl bei den Swifties, die sich auf zwei Konzerte von Taylor Swift in Wien gefreut hatten. Erst am Tag vor dem ersten Konzert wurden Anschlagspläne bekannt und die Konzerte aus Sicherheitsgründen abgesagt. Noch im März war Taylor Swift schlicht als Pop-Ikone ein Thema für Christian Seitz gewesen. Swift habe die Musikindustrie geprägt wie kaum jemand, meinte er.
Taylor Swift reagierte zwei Wochen nach den abgesagten Wiener Konzerten. Sie sei von einem neuen Gefühl der Angst ergriffen, schrieb sie. Was heißt dies für 2025? Ist die Möglichkeit terroristischer Anschläge eine neue Normalität geworden? Ein Abend mit Taylor Swift, der für Mai 2025 in Wien geplant war, ist bereits wieder abgesagt.
Am 23. August 2024 verübte ein mutmaßlich durch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) motivierter Attentäter einen Messeranschlag auf ein Stadtfest im nordrhein-westfälischen Solingen. Vier Menschen starben, acht wurden verletzt, vier davon schwer.
Der 24. August ist der Unabhängigkeitstag der Ukraine. Im dritten Kriegsjahr ist das Land erschöpft. Ostap Kushnir zeigt aber, warum die ukrainische Zivilgesellschaft so stark ist.
Die Starkregenereignisse in Bayern, in der Schweiz und im September in Österreich, Polen und Tschechien sind auf die höhere Wasseraufnahmefähigkeit der Atmosphäre zurückzuführen, die mit der Temperatur wächst. Der Meteorologe Klaus Haslinger hat noch weitere Details, die die Zunahme der Überflutungen und Hochwässer erklären (und für 2025 vorhersagen).
Was im August 2024 noch wichtig wurde
- Live Podcast. Lisa Fellhofer war bei drei Hosts zu Gast.
- Landwirtschaft. Andrea Beste erklärt regenerative Landwirtschaft.
- China. Russland ist ein Partner und auch wieder nicht. Eine Analyse der Ansprüche.
- Sanft. Ohne Turbulenzen zu fliegen, geht, sagt András Gálffy.
September


„Warum sind Sie immer so extrem?“, fragte US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandiadatin der Demokraten, Kamala Harris nachdem Donald Trump behauptet hatte, in Springfield, Ohio, würden Migranten Katzen und Hunde essen. They’re Eating the Dogs wurde ein Hit, der den Wahlsieg Trumps aber nicht verhinderte. Ebensowenig Taylor Swift, die einen Tag nach der denkwürdigen Presidential Debate ihre Unterstützung für Kamala Harris auf Instagram öffentlich machte.
Österreich wählte im September. Die Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP, der SPÖ und den NEOS laufen noch, doch es sieht so aus, als gäbe es 2025 eine neue Regierung. Die Zuckerkoalition ist die einzige mögliche Variante, da die FPÖ für keine der Parteien als Koalitionspartner in Frage kommt. FPÖ Parteichef Herbert Kickl sieht sich als Wahlsieger, da die FPÖ mit den meisten Stimmen aus der Wahl hervorging. Bundespräsident Alexander Van der Bellen eauftragte ihn unter verweis auf die fehlenden Koalitionspartner nicht mit der Regierungsbildung.
Unsere Umfrage im September beschäftigte sich mit Werten, Integration und einer Hausordnung für Österreich. Zu dieser Hausordnung hatten wir auch zu einem Roundtable geladen.
Was im September 2024 noch wichtig wurde
- Mitte. Die Mitte des Lebens sei die beste Zeit, meint Barbara Bleisch.
- Reich. Dénes Kucsera und Hanno Lorenz meinen, Armut sei nur gefühlt.
- Gesund. Woher Obst und Gemüse kommen. Eine Zahlenspielerei.
- Krise. Die Karnische Krise war ein Weltenende sagt Alexander Lukeneder.
Oktober



Am 13. Oktober fand der erste Teil der Parlamentswahlen in Litauen statt, die die Sozialdemokraten gewannen. Seit Dezember regieren sie in einer Koalition. Neuer Ministerpräsident ist seit Dezember 2024 Gintautas Paluckas.
Am 16. Oktober 2024 wurde Yahia Sinwar in Rafah, Gaza, durch eine Drohne getötet. In Israel demonstrierten weiterhin Tausende für einen Geisel-Deal und einen Waffenstillstand. Ob es 2025 dazu kommt, ist fraglich.
Als die Biodiversitätskonferenz COP16 in Kolumbien am 21. Oktober begann, war nicht absehbar, dass sie in einem wichtigen Punkt, der Finanzierung der im Jahr zuvor beschlossenen Maßnahmen, scheitern würde.
Am 29. Oktober kam es zu tödlichem Hochwasser im spanischen Valencia. Noch Monate später dauern die Aufräumarbeiten an.
Unsere Umfrage im Oktober beschäftigte sich mit der Wehrhaftigkeit Europas bzw. der Frage, ob die USA Österreich bzw. Europa im Kriegsfall verteidigen würden. Bei der Umfrage trat auch zu Tage, dass viele es für möglich halten, dass Europa angegriffen wird.
Was im Oktober 2024 noch wichtig wurde
- Experten-Forum. Die Wehrhaftigkeit Europas war das Thema.
- Tierlos. Durch Fermentation direkt zum Protein ist besser, zeigt Martin Reich.
- Bevölkerung. Die Menschheit schrumpft weltweit, zeigt unser Video.
- Leser. Wie teuer Bücher sein sollten, hat Bernhard Winkler untersucht.
November


Für alle Abnehmwilligen kam eine schlechte Nachricht aus der Forschung: Fettzellen können sich erinnern, einmal größer gewesen zu sein und streben diesen Zustand wieder an.
Der November kannte ansonsten fast nur ein Thema: Die Wahlen in den USA. Wie Manfred Berg in unserem Podcast vor den Wahlen erklärte, sei es gut vorstellbar, dass es zu gewalttätigen Zeiten in den USA in der Folge der Wahlen kommen könnte.
Kurz vor den Wahlen wurde bekannt, dass Jeff Bezos, Eigentümer von Amazon und der Washington Post, diese aufgefordert hatte keine Wahlempfehlung abzugeben (sie wäre wohl zugunsten von Kamala Harris ausgefallen). Richtig, fand Michael von Liechtenstein, denn Medien sollten neutral sein und sich von Empfehlungen fern halten.
In Georgien vertieften sich die Konflikte zwischen der neuen prorussischen und tendenziell autoritären Regierung und den prowestlichen Kräften. Tausende Menschen demonstrieren täglich. Einen Podcast über Georgien können Sie hier hören.
Unsere Umfrage im November beschäftigte sich mit Islamismus. 18 Prozent der Befragten gaben bei der Umfrage an, Angst zu haben, das Opfer eines islamistischen Anschlags zu werden. Mehr dazu im Dossier zum Thema.
Was im November 2024 noch wichtig wurde
- Geschick. Warum es Arminius gelang, die Römer zu schlagen, fragt sich Michael Köhlmeier.
- Gebiet. Die USA sind Europa ähnlicher als man glaubt, meint Ralph Schöllhammer.
- Quoten. Frauen werden durch Quoten benachteiligt, findet Kristina Schröder.
- Comeback. Griechenland erlebt einen Aufschwung, schreibt Jan Schnellenbach.
Dezember




In Syrien ist das Regime Assad nach 61 Jahren vorbei. In Deutschland und in Österreich wurde sofort diskutiert, ob Syrer abgeschoben werden können. Nein, so einfach nicht, sagt Ralph Janik.
Was geschieht nun? Es gibt viele Kräfte, die an Syrien zerren. Während die Foltergefängnisse die Grausamkeit des Assadregimes zeigen, versuchen Israel, die Türkei und immer noch Russland ihre Interessen durchzusetzen. Alexander Dubowy, Rasim Marz und Walter Posch haben analysiert.
Der Historiker Lee Mordechai dokumentiert Kriegsverbrechen der Israel Defence Forces (IDF) in Gaza, die Haaretz berichtete dazu, dass viele Menschen in Israel das Ausmaß der Zerstörung und der Toten in Gaza nicht bewusst sei. IDF-Soldaten erzählten der Zeitung zuvor von der Situation im so genannten Netzarim Corridor. Noch immer befinden sich Geiseln in der Gewalt der Hamas.
In Deutschland stellte Kanzler Olaf Scholz im Bundestag kurz vor Weihnachten die Vertrauensfrage. 207 Abgeordnete votierten für Scholz, 394 gegen ihn, 116 enthielten sich. Am 23. Februar 2025 wird in Deutschland nun frühzeitig gewählt. Während die FDP das Scheitern der Ampelkoalition länger vorbereitet zu haben schien, gab Elon Musk, der Donald Trump in den USA zum Wahlsieg verholfen hatte, in den letzten Wochen des Jahres mehrere Wahlempfehlungen für die AfD ab. Die Rechercheplattform correktiv enthüllte unterdessen die Vernetzung von AfD und Schweizer Rechtsradikalen. Die britische rechtsextreme Partei Reform UK von Nigel Farage gab an, Spenden von Musk zu erhalten. Die „Mump-Oligarchie“ werde das Jahr 2025 bestimmen – auch in Europa, prognostiziert daher der Historiker Timothy Snyder.
Am 20. Dezember tötete ein aus Saudi Arabien stammender deutscher Staatsbürger auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sechs Menschen und verletzte weitere 200. Die Tatsache, dass der Arzt sich als AfD- und Musk-Fan erwies stieß auf Irritation in vielen Medien, überraschte Extremismusforscher aber nicht. Thomas Eppinger kommentierte.
2025 wäre er 101 geworden: Jimmy Carter, der 39. Präsident der USA von 1977 bis 1981, starb am 29. Dezember in Georgia.
Unsere Umfrage im Dezember beschäftigte sich mit dem Thema Glück. 56 Prozent der Befragten gaben an, glücklich oder sogar sehr glücklich zu sein. Zugleich sehen sie die Zukunft der kommenden Generationen weniger rosig – die meisten glauben nicht, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden als sie selbst. Dennoch: allen Lesern und Leserinnen ein schönes 2025!
Was im Dezember 2024 noch wichtig wurde
- Gesellschaft. Buddy ist ein Roboter und Oliver Jung bringt ihm bei, auf Gefühle zu reagieren.
- Tradition. Warum gibt es das eine Weihnachtsessen und kein anderes? Ein Podcast erklärt.
- Fakten. Manches vermeintliche Faktum ist erfunden. Eine Aufklärung.
- Urlaub. Irgendwas lässt man immer liegen. Hier steht, um was es sich oft handelt.
Das war 2023
Willkommen 2024!
Das vergangene Jahr war in vielen Hinsichten kritisch im Sinne möglicher Wendepunkte. Ein Jahresrückblick als Ausblick auf das, was kommt.
2025 mit dem Pragmaticus
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